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13.07.2017

Kinderbetreuung soll teurer werden

Altenbacher Ortschaftsrat sprach sich für Gebührenerhöhung und neue Angebotsstruktur aus
Schriesheim-Altenbach. (fjm) Die Kinderbetreuung in Altenbach wird ab 1. Oktober höchstwahrscheinlich deutlich teurer: Nachdem der Ortschaftsrat am Montagabend einstimmig für einen entsprechenden Vorschlag der Stadtverwaltung votiert hat, fehlt jetzt nur noch die Zustimmung des Gemeinderats. Die Gebührenerhöhung war zuvor bereits mit dem Elternbeirat des Kinderhauses "Räuberhöhle" diskutiert worden.

Auf dessen Anregung hin soll die Anhebung der Preise für die Betreuungsangebote nun in zwei Schritten kommen: Danach wird ein Halbtagsplatz ab einem Alter von drei Jahren ab 1. Oktober monatlich 90 statt 80 Euro kosten, ein Jahr später soll der Preis auf 100 Euro steigen. Für Zweijährige werden zwei Betreuungsplätze benötigt, daher kosten Angebote für sie jeweils das Doppelte. Die größte Preiserhöhung ist in der Ganztagesbetreuung vorgesehen: Um 42 Prozent, von 168 auf 246 Euro im Monat, sollen dort die Betreuungsgebühren steigen.

Der Grund dafür sind vor allem gestiegene Personalkosten: Im Jahr 2015, als die Preise letztmals erhöht wurden, zahlte die Stadt noch 1,8 Millionen Euro für die Kinderbetreuung, im laufenden Jahr sind es 2,5 Millionen Euro. Die Gebühren blieben bisher aber konstant. "Die Stadt hat die Neukalkulation zu spät gemacht", sagte Christian Wolf von der Grünen Liste, "die Eltern sind in den letzten Jahren also in den Genuss niedriger Gebühren gekommen." Wolf lobte die "gute Kommunikation" der Stadt und die Einigung mit dem Elternbeirat. Außerdem hob er hervor, dass die Kosten für Hortkinder zur Stärkung der Grundschule in Altenbach gleich bleiben sollen. "Die Eltern, die ihre Schüler in die Ganztagsschule nach Schriesheim bringen, müssen für deren Betreuung ja gar nichts zahlen", merkte er an.

Hermann Pröll von den Freien Wählern begrüßte, dass mit der Preiserhöhung die Anzahl der Angebote reduziert wird. 21 waren es zuvor gewesen, acht sollen es künftig noch sein. "Und die Erhöhung ist in zwei Schritten auch ein bisschen besser zu verkraften", so Pröll.

Trotzdem sei ein solcher Beschluss "immer eine unangenehme Sache", sagte Markus Zwaller (CDU), "deshalb ist es wichtig, dass eine augenscheinlich gerechte Lösung gesucht wurde." Karin Malmberg-Weber von der SPD sah die Gebührenerhöhung angesichts steigender Kosten als notwendig an: "Der Vergleich mit den Nachbargemeinden zeigt, dass wir da in guter Gesellschaft sind."

Für Alleinerziehende gibt es Zuschussmöglichkeiten von insgesamt bis zu 45 Prozent der Gebühren.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung