Schriesheim im Bild 2023

16.02.2004

Ein Energiebündel namens Sandy

Die 11. Rock'n'Riesling-Night der Winzergenossenschaft war wieder ein Erfolg: 400 Gäste fuhren auf "Groove Incorporation" ab

Die Band "Groove Incorporation" heizte bei der Rock und Riesling-Nacht am Samstag im Schriesheimer Zehntkeller mächtig ein. Die Fans waren begeistert und "groovten" mit. Foto: Dorn

Schriesheim. (anzi) Kuhberg-Riesling, Riesling Schorle, Riesling Sekt und noch einige Weine mehr, dazu eine Band, die das Publikum vom ersten Lied an in Bewegung hält und das alles im Zehntkeller. Was ist das? Klar, die Rock'n'Riesling Night der Winzergenossenschaft.

Zum elften Mal hatten die Organisatoren Harald Weiss und Wolfgang Amann am Samstagabend eine mitreißende Band eingeladen, "The Groove Incorporation" mit einem quirligen Energiebündel namens Sandie Wollasch, die einen stimmgewaltigen und abwechlungssreichen Gesang bot. Olli Roth, der zweite Leadsänger, stand ihr in nichts nach, bewies ein enormes Stimmvolumen und legte eine einmalige Show auf die Bühne. Bassist Claus Bubik, der gelegentlich auch mal den Gesangspart übernahm, konnte zwar mit der Stimmkraft der beiden anderen nicht mithalten, überzeugte dennoch von einer klaren Singweise und am Bass war er unübertrefflich.

Er griff in die Saiten, als ob er nie etwas anderes getan hätte. Genauso Gitarrist Jochen Seiterle, der einige fetzige Gitarrensoli abrockte, unterstützt von "Mr. Rhythmus" Steffen Bollack am Schlagzeug. Am Keyboard hörte man Markus Schramhauser mit ausgefallenen Sounds.

Fühlen wie ein Baum

Das große Publikum war von Anfang an Feuer und Flamme für die "groover". Auch wenn man auf den ersten Blick in den Zehntkeller glaubte, "es ist nicht ganz so voll, wie das letzte Mal", lag das einzig daran, dass die Organisatoren diesmal nur 400 Karten zum Verkauf hatten, damit die Zuschauer nicht ganz wie Ölsardienen im Schriesheimer Keller standen. Ausverkauft war der Keller dennoch. Je später der Abend, desto heißer kochte die Stimmung.

"Be my Bodygard" stimmte die Zuhörer, unter denen viele "neue Gesichter" waren, wie Amann sich freute, als erstes ein, gefolgt von "C'est la vie" aus den 80ern. Aus den 50ern klagte Sandie "It's my party" und man sah schon die Pettycoats und bonbonfarbenen Autos vor sich. Weiter gings mit Reggae und Bob Marley "I shut the sherrif" und allerspätestens bei diesem Lied wippte das Puplikum nicht mehr nur mit, sondern tanzte auf der Stelle, denn man kann auch auf engstem Raum die Stimmung ausleben. Und wenn man von Sänger Olli noch so unterhaltsam dazu aufgefordert wird. Der gab außerdem einige Details über die einzelnen Songs an das Publikum weiter. "Um das nächste Lied zu singen, braucht man einiges an Organisation, wenn man es überhaupt je hinbekommt", so der langhaarige Hutträger und sang "Princegleich "Kiss", in zweiter Stimme vereint mit Sandie. "It's got to be perfect" gaben die sechs Musiker weiter zum Besten und das war es auch, das ganze Konzert.

Die Zuhörer jubelten, klatschten Beifall und Rhythums, sangen mit und konnten am Ende gar nicht genug bekommen. Sie erfuhren, dass "I feel good" auf "D" beginnt und "Like a virgin" von einer kleinen Blume am Wegesrand handelt. Bei "Kung-Fu-Fighting" animierte die Band das Publikum zu asiatischen Kampfübungen: auf einem Bein stehen und sich als "Baum" fühlen.

Und bei einem "kleinen Mexikanischen Volkslied" in Salsarhythmus standen die Musiker plötzlich hüpfend in einer Reihe auf der Bühne. Ein mitreißender Abend mit einer erstklassigen Band mit umfangreichem Repertoire.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung