Schriesheim im Bild 2023

29.09.2017

Stadt will Licht in den "Angstraum" bringen

Gemeinderat befasst sich heute auch mit Gestaltung des Quartiers "OEG-Bahnhof/Platz Nord" - "Schriesheim 2030" wird vorgestellt

Bürgermeister Hansjörg Höfer und Bauamtsleiter Markus Schäfer (r.) zeigen die Pläne zum Umbau des OEG-Geländes. Foto: Dorn
26.09.2017, 06:00 Uhr

Von Nicoline Pilz

Schriesheim. Mit einer 14 Punkte umfassenden Tagesordnung im öffentlichen Teil und diversen Themen in nicht öffentlicher Beratung startet der Gemeinderat in Schriesheim am heutigen Dienstagabend um 18 Uhr ambitioniert in die zweite Jahreshälfte. Breiten Raum nimmt dabei die Stadtentwicklung ein: Unter anderem geht es um die Gestaltung des Quartiers "OEG-Bahnhof/Platz Nord" nebst Unterführung.

Um aus dem "Angstraum", so Bürgermeister Hansjörg Höfer gestern im Pressegespräch, einen lichten Raum zu machen, wird die Mauer abgebrochen und eine neue Wand terrassenförmig mit viel Grün errichtet. Sowohl die Unterführung als auch der Platz an sich werden hell beleuchtet; das Beleuchtungskonzept des bereits umgebauten südlichen Teils wird dabei fortgesetzt. Es wird einen kleinen Spielplatz mit Wipptieren für jüngere Kinder sowie vier Sitzbänke geben, ebenfalls einen Boule-Platz zur Ergänzung des Boulodrômes am Rathaus. Zur Straße hin wird der neue Bereich mit einer zweieinhalb Meter hohen Hecke aus Hainbuchen abgetrennt. Mit der Planung und Ausführung soll die MVV Regioplan Mannheim beauftragt werden.

Die Kosten für das Projekt beziffert Stadtbaumeister Markus Schäfer auf 800.000 Euro brutto; darin enthalten ist bereits die Landesförderung sowie das Planungshonorar. Die Umgestaltung der Unterführung, in die Vorschläge aus dem Bürgerwettbewerb einflossen, beträgt 180.000 Euro. "Der Platz an sich wird teurer, weil hier Versorgungsleitungen erneuert und zum Teil von privatem auf öffentlichen Grund umgelegt werden müssen", sagte Höfer.

Mit dieser Maßnahme, die Fertigstellung ist nach der Ausschreibung im Dezember fürs Frühjahr 2018 geplant, ist das Sanierungsprogramm "Ladenburger Straße/B3" abgeschlossen. Eine Grundvoraussetzung, um das nächste, bereits ins Rollen gebrachte Projekt "Talstraße" anzugehen.

In diesem Zusammenhang steht das gesamtstädtische Entwicklungskonzept "Schriesheim 2030" (GEK), das im Herbst 2015 beauftragt wurde und nun vorgestellt wird. Das Strategiepapier dient als Orientierungshilfe und Planungsinstrument für künftige Vorhaben wie etwa der Umgestaltung des Festplatzes.

Zum Umbau des Zehntkellers, Stichwort "zweiter Rettungsweg", bekommt der Gemeinderat einen Sachstandsbericht. Die vom Landratsamt festgestellten Mängel im Bereich der Treppe und des Fluchtwegs wurden behoben, am 27. Juli erfolgte die Abnahme durch die Behörde. Gegenüber der Kostenschätzung von 714.238 Euro für Sanierung und Umbau kommt die Endabrechnung um 62.485 Euro günstiger. Die Auslastung des Zehntkellers beziffert Schäfer auf maximal 370 Menschen; eine Verordnung, wer den Zehntkeller außer Vereinen und auch Parteien, die Höfer mangels geeigneter Nebenräume nicht außen vor lassen möchte, nutzen darf und welche (unterschiedlichen) Gebühren die Stadt erhebt, muss noch erarbeitet werden. Bislang entschied der Bürgermeister über die Nutzung, doch sagte Höfer, er wolle hier die Fraktionssprecher ins Boot holen (Die RNZ berichtete).

Diskussionen könnte es um die von den Freien Wählern beantragte Aufhebung der Sperrung der St.-Wolfgang-Straße/Carl-Benz-Straße geben. Höfer plädiert für die Beibehaltung der Sperrung, da eine Öffnung den Schleichverkehr durch die Stadt unter Vermeidung der Ampeln nach sich ziehe.

Und schließlich wird Isabel Herschel über den Stand der Dinge bei der Anschlussunterbringung von Flüchtlingen berichten. In diesem Kontext wird der Gemeinderat auch über den Kauf der Gemeinschaftsunterkunft in der Carl-Benz-Straße beraten, wo nach einem Umbau maximal 40 Menschen unterkommen könnten. "Wir brauchen den Platz für die Menschen, die 2017 noch kommen werden", so Höfer.

Info: Die Gemeinderatssitzung beginnt morgen Abend um 18 Uhr im Rathaus in Schriesheim.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung