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19.10.2017

"Wölflinge" Schriesheim: Schriesheims Pfadfinder-Stamm wächst stetig

2010 wurde eine Gruppe ins Leben gerufen - Die RNZ traf die Mitglieder im Weiten Tal

Lagerfeuerromantik, Spiele und naturnahes Basteln stehen bei den Schriesheimer Pfadfindern auf dem Programm, wenn sie freitags im Weiten Tal zusammenkommen. Neumitglieder sind willkommen. Foto: Dorn

Von Karin Katzenberger-Ruf

Schriesheim. Kaum sind sie aus dem Auto gestiegen, klettern sie schon den Hang hinauf. Die "Wölflinge" sind eben gerne in Bewegung, und die Gegend rund um das Evangelische Waldhaus im Weiten Tal eignet sich bestens dazu. Es ist Freitagnachmittag, 17 Uhr. Wie alle zwei Wochen treffen sich die Pfadfinder in Schriesheim unter Regie von "Stammesvater" Gilbert Lauer.

Weil er selbst von Kindheit an mit einer Pfadfindergruppe in Ladenburg so viele schöne Stunden erlebt hat, gründete er 2010 einen Stamm in Schriesheim. Dieser ist inzwischen rund 25 Mädchen und Jungen stark. Wer im Alter zwischen sieben und elf Jahren als "Wölfling" aufgenommen wird, bleibt meistens dabei.

Finja, die 13-jährige Tochter von Gilbert Lauer, und ihre 14-jährige Freundin Julia sind inzwischen alt genug, um sich um die Jüngeren zu kümmern - und tun dies mit Leidenschaft. Sie erfinden schon mal Spiele, die das Gemeinschaftsgefühl stärken.

Schließlich ist der Zusammenhalt für Pfadfinder die wichtigste Sache überhaupt. Begeistert erzählt Finja vom Bundeszeltlager der Pfadfinder, das von Ende Juli bis Anfang August auf der Gemarkung von Großzerlang stattfand. Der Ort liegt im Norden von Brandenburg an der Mecklenburgischen Seenplatte. Nach der Wiedervereinigung hatte der Verein Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VDP) nach einem landschaftlich schön gelegenen Gelände gesucht, um solche Lager abhalten zu können. Seit 1994 gibt es dort den zwölf Hektar großen Zeltplatz mit Raum für bis zu 5000 Gäste. Ein Bundeszeltlager steht immer unter einem bestimmten Motto. Dieses Jahr ging es um die Zukunft Europas. Das wiederum unter dem Stichwort "Estonteco". Dieses Wort stammt aus der 1887 erfundenen Weltsprache "Esperanto" und bedeutet "Zukunft".

Damit zurück ins Weite Tal von Schriesheim. Beim Pfadfindertreffen Ende September stand für die "Wölflinge" Basteln auf dem Programm. Vor Ort sollten sogenannte "Meisenglöckchen" entstehen. Dazu werden kleine Blumentöpfe aus Ton mit einer Masse aus Fett und Körnern gefüllt. Bevor es ans konzentrierte Arbeiten geht, darf es noch das eine oder andere Spiel sein. Jenes mit dem Namen "Hexenkessel" ist sehr beliebt. Ebenso das "Goldfieber". Dieses will allerdings gut vorbereitet sein, weil für die Suche einiges auf dem Gelände versteckt werden muss.

Natürlich wird bei den Pfadfindern nach alter Väter Sitte auch die Lagerfeuer-Romantik samt Gesang und Gitarrenspiel gepflegt.

Die Älteren der Pfadfindergruppe waren beim Treffen mit dem Schnitzmesser zu Gange. Aus Holzstücken sollten Pilze entstehen und damit eine schöne Herbst-Dekoration. So kommen Pfadfinder nicht in Verlegenheit, wenn sie mal ein Geschenk brauchen. Sie haben immer selbst Gebasteltes zur Hand - und das kommt bei Müttern und Großmüttern, aber auch bei Vätern und Großvätern immer gut an. In den letzten sieben Jahren ist der Schriesheimer Stamm stetig gewachsen.

Es gab schon viele Aktivitäten rund um das Waldhaus. Interessierte Mädchen und Jungen sind dort jederzeit willkommen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung