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16.01.2018

Schriesheim-Ursenbach: Das bedeuten die Baumhälften an den Ursenbacher Ortseingängen

Schriesheim-Ursenbach: Das bedeuten die Baumhälften an den Ursenbacher Ortseingängen

Zwei neue Skulpturen von Hobbykünstler Lothar Koch zieren Eingänge des Ortsteils - Ortsvorsteherin Edelmann: "Passt gut zu uns"

Zufriedene Gesichter: Gestern wurden die Skulpturen im Beisein von Bürgermeister Hansjörg Höfer offiziell eingeweiht. Foto: Dorn

Schriesheim-Ursenbach. (mpt) Für gewöhnlich werden Autofahrer an Ortseingängen von einem gelben Schild begrüßt. In Ursenbach aber werden Ankömmlinge und Durchreisende ab sofort zusätzlich von einem künstlerisch gestalteten Baumstamm willkommen geheißen: Eine Baumhälfte wurde am Ortseingang Richtung Schriesheim, die andere unweit des Friedhofes verpflanzt. Am Freitagmittag wurden die beiden von Lothar Koch angefertigten Skulpturen offiziell eingeweiht.

Ähnlich wie ein Totempfahl ragt der halbierte Stamm aus Massiveiche am Fuße der Ortsstraße empor. Die Baumränder sind mit schwungvollen Ecken verziert. In der Mitte sticht das lang gezogene Metallschild ins Auge, in fetten Lettern ausgestanzt und durch Plexiglas rot untermalt ist darauf von oben nach unten der Ortsname zu lesen: Ursenbach.

"Wir wollten einen Baumstamm als Symbol für unsere Nähe zur Natur, unsere gelebten Traditionen und unsere Erdverbundenheit", begründet Ortsvorsteherin Rosemarie Edelmann die Wahl. Das Metall soll gleichzeitig als Metapher für die Moderne fungieren. "Wir sind auch sehr aufgeschlossen. Jeder ist bei uns willkommen."

Schon lange habe es im Ortschaftsrat die Idee gegeben, eine Skulptur am Ortseingang aufzustellen. "Das alte Holzschild war morsch und verrottet", erklärt Edelmann. Die ehemalige Tafel vereinte das rote Wappen mit Ochs und Hirschgeweih des 1623 gegründeten Ortes mit den Wappen der Nachbarn Schriesheim und Altenbach. Schnell wurde klar, dass man bei dieser Gelegenheit gleich ein neues Symbol setzen möchte. "Doch eine Idee ist das eine, die Umsetzung noch etwas anderes", weiß Edelmann. Also wurde Hobbykünstler Lothar Koch um Rat gefragt, schließlich hat sich der Mitarbeiter des Bauhofes schon häufiger durch seine gestalterischen Fähigkeiten hervorgetan.

Der Forst lieferte dem Schriesheimer die akkurat halbierte und in Ursenbach gefällte Eiche bereits geschliffen und schutzgrundiert. Dann machte sich Koch an die Arbeit, es wurde geschnitzt, gebeilt und das fertige Kunstwerk abschließend abermals lackiert. Die meiste Zeit nahm aber weniger die Baumbearbeitung als das Metall in Anspruch. "Es hat bestimmt 20 Stunden gedauert, die einzelnen Buchstaben herauszubekommen", erklärt der Hobbykünstler, der sich im Schriesheimer Rathaus unter anderem schon mit dem Holzengel im Foyer und einem aus Metall gefertigten Krokodil auf der Dachterrasse verewigte. Gerne hätte er den Namenszug auch nachts beleuchtet. "Aber es gab leider keinen Strom", bedauert er. Durchaus sei es aber möglich, die roten Letter nachträglich dank Solarkraft zu beleuchten.

Die kaum übersehbaren Skulpturen wurden am Freitag nicht nur von Mitgliedern des Ortschaftsrates, Bauhof und Forst, sondern auch vom Altenbacher Ortsvorsteher Herbert Kraus und Bürgermeister Hansjörg Höfer in Augenschein genommen. "Diese Initiative zeigt, dass Ursenbach eine sehr lebendige Gemeinde hat. Es gibt viele Menschen hier, die sich zu ihrem Ort bekennen", lobte Höfer. Auch die Einwohnerzahl des kleinen Schriesheimer Ortsteils sei in den vergangenen Jahren stabil bei knapp 140 Personen geblieben.

"Das ist nicht selbstverständlich im Odenwald", sagte Höfer. Daher eigne sich die Baumskulptur als Symbol der Verwurzelung doch hervorragend. Ob am oberen oder am unteren Ende Ursenbachs: "Es passt einfach gut zu uns", findet auch Edelmann, die alle Beteiligten am Freitag zum Dank noch zu einer Gulaschsuppe einlud.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung