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03.02.2018

Schriesheimer Floorballer: Felix Künnecke hat das Riesenziel vor Augen

Felix Künnecke vom Floorball-Bundesligisten TV Schriesheim will sich für die WM qualifizieren

Von Matthias Liebing

Nitra. Der Ärger war ihm anzusehen. Mitte des Schlussdrittels des WM-Qualifikationsspiels gegen Slowenien wurde Felix Künnecke optimal freigespielt und musste den Ball nur noch im gegnerischen Tor unterbringen. Eigentlich eine Aufgabe, die der Angreifer des Bundesligisten im Schlaf erledigt, aber eben nicht am Donnerstag. Eben nicht im Nationaltrikot.

Künneckes klare Einschussmöglichkeit hätte im Auftaktspiel des Turniers im slowakischen Nitra die deutsche Mannschaft gegen Slowenien mit 6:2 in Führung gebracht. Stattdessen kamen die Südeuropäer noch einmal heran und machten den jungen Deutschen in der Schlussphase die Hölle heiß. In Unterzahl standen Künnecke und Co. in den letzten Sekunden, Slowenien hatte bereits zum 5:5 ausgeglichen, sogar am Rand einer Niederlage, womit alle WM-Träume quasi geplatzt wären. Hätte nicht ein Konter den erlösenden Siegtreffer gebracht. Künnecke freute sich sehr über den Erfolg, haderte aber auch mit seiner Chancenverwertung. Ein Thema, was ihn schon bei seinem letzten großen Einsatz im Nationaltrikot verfolgte.

Im Mai 2015 kämpfte sich der Schriesheimer mit der Junioren-Nationalmannschaft bis ins Finale der B-Weltmeisterschaft. Wie im Turnierverlauf ging dem 1,80 Meter großen Stürmer aber auch im Endspiel vor 600 Zuschauern gegen Dänemark der Killerinstinkt flöten, der ihn in der Bundesliga zu einem der gefürchtesten Stürmern macht. In der Scorerliste ist Künnecke mit 25 Toren und sieben Vorlagen Fünfter - damit ist er zweitbester Deutscher in dieser Hitliste. Vor ihm rangiert nur der Alexander Burmeister, sein aktuell verletzter Mitspieler vom TV Schriesheim. "Das spielerische Niveau international ist nicht mit der Bundesliga zu vergleichen. Klar, es ist alles viel schneller aber körperlich geht es richtig anders zur Sache", sagt Künnecke, der nach eigenem Bekunden gegen Slowenien die ersten 20 Minuten brauchte, um sich an die andere Gangart zu gewöhnen. Und der seit heute 22-Jährige betont: "Es macht wahnsinnig Spaß."

Ernste Sorgen um seine Treffsicherheit macht er sich nicht. Am Tag nach dem Slowenien-Spiel, so viel wird im Mannschaftshotel deutlich, hat er seine zwei, drei verpassten Einschussmöglichkeiten längst abgehakt. "Ich werde meine Tore schon noch machen. Ich brauch etwas mehr Konzentration und dann treffe ich auch, egal gegen wen", so Künnecke, der in diesem Moment voller Selbstbewusstsein aus der Mannschaftsbesprechung vor dem Spiel gegen Schweden kam. Gegen den Rekordweltmeister waren die Deutschen am Freitagabend (nach Redaktionsschluss) krasser Außenseiter - im ersten Turnierspiel hatten die Schweden Frankreich mit 43:1 deklassiert.

Entscheidend für eine erfolgreiche WM-Qualifikation sind ohnehin die beiden abschließenden Turnierpartien am heutigen Abend gegen die Slowakei (live ab 19 Uhr bei floorball.de) und am Sonntagnachmittag 15 Uhr gegen Frankreich. Gelingen Deutschland zwei Siege, wäre das Team für die WM-Endrunde im Dezember in Prag qualifiziert. Foto: ml

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung