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07.02.2018

Schriesheim: Nach der Sanierung ist vor der Sanierung

Nach der Ladenburger Straße soll 2019 der Bereich Talstraße als Fördergebiet ausgewiesen werden

Schriesheim. (mpt) Die Sanierungsarbeiten im Gebiet "Ladenburger Straße / B3" neigen sich dem Ende entgegen. Nur noch bis zum 30. Juni sollen Vereinbarungen für anstehende Modernisierungsmaßnahmen getroffen werden können. Gleichzeitig macht der absehbare Abschluss des einen Großprojekts den Weg frei für weitere Generalüberholungen im Stadtbezirk. Im nächsten Schritt soll der Bereich "Talstraße" und damit in Verbindung auch der Festplatz als Sanierungsgebiet ausgewiesen werden. Bewertung und Empfehlung des Regierungspräsidiums stehen aber noch aus. Auch das Rathaus könnte als sanierungswürdig eingestuft werden.

Seit 2011 werden städtische und private Sanierungen im Kernbereich durch das Land finanziell unterstützt. In Schriesheim bildete die Neugestaltung des RNV-Bahnhofs den Startschuss einer langen Modernisierungskette. Wie der zuständige Architekt Thomas Thiele bei der Gemeinderatssitzung berichtete, mussten für Instandsetzungsmaßnahmen 4,8 Millionen Euro aufgebracht werden. Der Förderrahmen beträgt 2,24 Millionen Euro. 43 Maßnahmen befänden sich noch in der Pipeline, von kleineren Badsanierungen bis hin zu 500.000 Euro teuren Erneuerungen.

Nach der Sanierung ist vor der Sanierung: Im Bereich Talstraße hätten Anwohner laut Thiele bei Bürgerbefragungen und Workshops bereits eine starke Resonanz pro Sanierung gezeigt. Erweiterung des bestehenden Projekts oder Neuanfang, lautet aber nun die Frage. Wie Bürgermeister Hansjörg Höfer in der Gemeinderatssitzung erläuterte, sei eine Fortführung aus förderrechtlicher Sicht nicht sinnvoll. Stattdessen werde empfohlen, das eine Projekt auslaufen zu lassen, um das andere zu beginnen.

Ab dem 1. Juli werden demnach keine Maßnahmen mehr im "Ladenburger Viertel" gefördert. Bis dahin angemeldete Modernisierungen sollen bis 2019 durchgeführt werden. Im kommenden Jahr möchte man dann eine Neuausweisung des Sanierungsgebietes Talstraße beantragen.

Ob auch das Rathaus sanierungswürdig ist, müsse dann geprüft werden. Bürgermeister Höfer sagte, dass solch eine Maßnahme Fluch und Segen zugleich sein könnte. Schließlich koste dies die Stadt auch bei einer 50-prozentigen Förderung immer noch einen großen Batzen Geld, von der Überbrückung der Sanierungsphase ganz zu schweigen. "50 Prozent Zuschuss. Da pocht mir das Herz", sah dagegen Heinz Kimmel (Freie Wähler) die geförderte Sanierung als einmalige Chance. "Ich hoffe, dass wieder ein Topf für Schriesheim bereit steht", sprach er sich für die neue Modernisierungsrunde an der Talstraße aus. Auch Wolfgang Renkenberger (FDP) hofft auf Zustimmung durch das Regierungspräsidium: "Dann könnten wir eine Erfolgsgeschichte fortschreiben."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung