Schriesheim im Bild 2023

15.03.2018

Das Sicherheitskonzept für den Mathaisemarkt: Weiter an Stellschrauben drehen

Das Sicherheitskonzept beim Mathaisemarkt umfasst Betonpoller, Videokameras und erhöhte Polizeipräsenz

Von Marco Partner

Schriesheim. Die Anschläge in Paris, London oder Berlin haben ein Umdenken bewirkt. Seit der Terror auch an öffentlichen Plätzen in Europa um sich greift, werden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Auch beim zuletzt rund 125.000 Besucher zählenden Schriesheimer Mathaisemarkt wird weiter an den Stellschrauben gedreht.

Neben Betonpollern zur Absperrung der Verkehrswege zum Festplatz und erhöhter Polizeipräsenz soll vor allem die Kommunikation der Sicherheitsorgane wie Polizei, Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz, Security-Diensten und Ordnungsamt intensiviert werden.

Bewährt haben sich beim vergangenen Mathaisemarkt die Betonpoller, die auch diesmal wieder an der Talstraße und der Bismarckstraße die Wege für Fahrzeuge sperren. Die jeweils 700 Kilogramm schweren Barrieren sollen aber im Notfall passierbar sein. "Ein Rettungswagen muss an der Sperre vorbeifahren können, um Erste Hilfe zu leisten", sagt Schriesheims Ordnungsamtsleiter Dominik Morast.

Auch ein schneller Abtransport müsse gewährleistet sein. Für die Dauer der Festzüge werden an beiden Sonntagen die Sperren kurzzeitig aufgehoben. Auf Schutzgitter wird während der Umzüge wie zuletzt gänzlich verzichtet. "Sie bringen mehr Schaden als Nutzen", findet Morast.

Mit einem großen Aufgebot ist die Polizei auf dem Volksfest vertreten. Die Ordnungshüter des Schriesheimer Postens können sich auf die Unterstützung des Mannheimer Präsidiums verlassen, das bei Großveranstaltungen in der Region in ständiger Bereitschaft ist. Nur in Notfällen sollen auch in diesem Jahr Platzverweise ausgesprochen werden. "Wir sind guten Mutes, dass alles reibungslos über die Bühne geht", sagt Weinheims Revierleiter Holger Behrendt. Obgleich das Aggressionspotenzial einiger Besucher in den vergangenen Jahren zugenommen habe, auch den Beamten gegenüber.

Beim öffentlichen Nahverkehr zeigt die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH selbst Initiative. Neben Security-Kräften, die an Haltestellen und am Bahnhof für Ordnung sorgen, werden Stationen, Busse und Waggons an den Wochenenden mit Videokameras überwacht. Das Festzelt sowie die Straußenwirtschaften im Zehntkeller, bei Wehweck und Majer warten ebenfalls zusätzlich mit eigenem Sicherheitspersonal auf. Inzwischen ist ein Gesamtkonzept gewachsen, das neben der Gefahrenabwehr, der Berücksichtigung von Fluchtwegen sowie der Einschätzung möglicher "Traubenbildungen" bis zur Parkplatzordnung und Musikbeschallung vieles im Blick hat.

Parallel schnürt das Ordnungsamt jedoch ein erweitertes Sicherheitspaket. Denn Ordnung soll nicht nur praktisch gewahrt, sie muss auch schriftlich fixiert und verankert sein. Um den ausführenden Organen klare Handlungsanweisungen zu geben, aber auch, um im Schadensfall abgesichert zu sein. Terror ist dabei nur ein Aspekt, auch Unwetter und andere Schadensszenarien gilt es zu berücksichtigen.

Von heute auf morgen kann ein auf alle Eventualitäten eingestelltes Sicherheitskonzept jedoch nicht auf den Weg gebracht werden. Vielmehr wurde ein Sicherheits-Spezialist zurate gezogen, der basierend auf den praktischen Erfahrungen auf dem Mathaisemarkt 2018 ein solches Schutzgerüst für die kommenden Volksfeste in Form gießen kann.

"Eine hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben. Aber wir geben unser Bestes", versichert Morast.

Info: Wichtig für alle Autofahrer: Am Tag des ersten Festumzugs, am Sonntag, 4. März, werden Anwohner von der B 3 (Industriegebiet) kommend, ihren Personalausweis vorzeigen müssen, um Richtung Innenstadt in die Seitenstraßen zu gelangen. Für alle anderen ist das Parken im Gewerbegebiet möglich.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung