Schriesheim im Bild 2023

15.03.2004

Es stimmt also doch: Mathais bricht das Eis!

Nach dem "Sonnentag" zogen fast alle Beteiligten eine positive Bilanz

Gern gesehene Gäste aus dem ganzen Land feierten gestern in Schriesheim das Frühlingserwachen bem Mathaisemarkt: Die Fanfaren- und Musikzüge aus nah und fern. Bei strahlendem Sonnenschein kamen gestern noch einmal rund 35 000 Menschen zum großen Volksfest. Und das ganze Wochenende blieb friedlich. Foto: Dorn

Von Roland Kern

Schriesheim. Frühlingserwachen an der Bergstraße: nach einem superschönen Abschlusstag zogen gestern Abend alle Mathaisemarkt-Beteiligten eine rundweg positive Bilanz des großen Festes. Auch das Problem des Alkoholmissbrauchs unter Jugendlichen wurde deutlich eingedämmt. "Ein ganz hervorragender Markt", so fasste Bürgermeister und Organisationschef Peter Riehl zusammen.

Jetzt, genauer gestern Abend bei einer Abschlusspressekonferenz, konnte es Klaus Krischke ja zugeben: das erste Wochenende hatte dem Schriesheimer Polizeipostenchef und seinen Kollegen Bauchschmerzen bereitet. "Wir haben gedacht, was kommt da noch auf uns zu?, gestand Krischke ein. Aber dann: "Unterm Strich hatte wir jetzt doch ein schönes friedliches Fest", fasste er zusammen.

Es stimmt: nach der offensiven Öffentlichkeitsarbeit der Fest-Verantwortlichen in der Rückschau auf das erste Wochenende, hat der Mathaisemarkt mit seinem Finale den lädierten Ruf wieder deutlich verbessert. Die gefürchteten "Rucksacktrinker", die am Samstag der ersten Woche die Talstraße unsicher machten, wurden in ihre Schranken gewiesen. "Wir haben das Fest von der Gefahr befreit", berichtete Bürgermeister Peter Riehl. Zum einen die Appelle während der Woche haben gefruchtet. "Viele Eltern haben davon in der Zeitung gelesen und ihrem Sprößling mal genauer auf die Finger geschaut", vermutet Postenführer Krischke. Außerdem bekam er acht Mann Verstärkung der Bruchsaler Bereitschaftspolizei, die unliebsame Gäste abschreckten. Alles in allem also: "Ein schönes Fest", so bestätigte es auch Rotkreuz-Bereitschaftsführerin Anne Meyenschein - trotz zahlreicher Einsätze. Aber: keine wüsten Prügeleien, keine Körperverletzungen, keine groben Auswüchse. 1535 Arbeitsstunden leisteten die Sanitäter wohlgemerkt ehrenamtlich und ihre junge Chefin ist besonders stolz darauf: "Zum ersten Mal hat unser Team komplett aus Schriesheimer Leuten bestanden."

Ähnlich berichtete auch Feuerwehrkommandant Oliver Scherer von zahlreichen Einsätzen und Diensten (146 Leute, 785 Stunden) - aber keinerlei schwierigen Fällen. "Die Zusammenarbeit der Rettungs- und Ordnungskräfte, dazu zähle ich auch die Männer vom Bauhof", bescheinigte Peter Riehl, "hat optimal geklappt". De sonnige Sonntag hat den Mathaisemarkt, wie es Markmeister Fritz Haas ausdrückt, "nochmal herausgerissen", obwohl die Umsatzzahlen der Schausteller nach dem bitterkalten ersten Wochenende nicht mehr auf das Niveau der letzten Jahre wachsen konnten. Insgesamt schätzt die Polizei die Besucherzahl auf 150 000 - das ist trotz des superschönen Finales weniger als sonst. Zufrieden konnten aber die Winzer mit ihren Straußwirtschaften, Festzeltwirt Karl Maier und die Aussteller des BdS sein.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung