Schriesheim im Bild 2023

17.03.2004

Ursenbach hat jetzt die Wahl

Nach der Wählergemeinschaft stellte sich gestern Abend eine neue "Ursenbacher Liste" vor

Die Ursenbacher Liste: von links Antje Eichler, Marion Meine, Leonardo Papandrea, Traudel Wittnebel, Rosemarie Edelmann und Susanne Fath. Foto: Dorn

Schriesheim-Ursenbach. (ron) Der Kommunalwahlkampf in Schriesheim bleibt bunt und lebendig: gestern Abend präsentierte sich im kleinen Odenwald-Stadtteil Ursenbach, nach der Wählergemeinschaft vor ein paar Wochen, eine zweite Liste für den Ortschaftsrat: die Ursenbacher Liste.

"Die ganze Zeit hatte Ursenbach ja nicht richtig eine Wahl zu treffen", so kündigte Schriesheims SPD-Vize und Jusochef Sebastian Cuny die sechs neuen Ursenbacher Köpfe an. Er legte allerdings Wert darauf, nicht als Sozialdemokrat, sondern als "Vertrauensmann, Politikstudent und Demokrat" zu fungieren: die neue Liste soll parteipolitisch ungebunden sein.

Gleichwohl sind die Kandidaten im Ort keine Unbekannten: die 60-jährige Rentnerin Antje Eichler, die 44-jährige Floristin Rosemarie Edelmann (die Schwiegertochter des ehemaligen und unvergessenen Ortsvorstehers Gottfried Edelmann), die 34-jährige Susanne Fath (die Tochter des berühmten Motorrad-Weltmeisters Helmut Fath), die 63-jährige Lehreri Marion Meine (als Frau des ehemaligen Ortschaftsrates und derzeitigen Lions-Präsidenten Jürgen Meine), der 58-jährige Kaufmann Leonardo Papandrea (der ehemalige Vorsitzende des Sängerchors ist als Italiener EU-Kandidat) und die amtierende Ortschaftsrätin und SPD-Gemeinderatskandidatin Traudel Wittnebel (53). Im Gegensatz zur von Ortsvorsteher Thomas Edelmann angeführten konkurrierenden Wählergemeinschaft, bei der vier der amtierenden sechs Ortschaftsräte kandidieren, legte die Ursenbacher Liste gleich eine Themenliste vor, die sich im Wesentlichen auf Punkte der Dorfkernverschönerung bezieht. Traudel Wittnebel forderte in diesem Zusammenhang für den kleinen Stadtteil zumindest stundenweise einen eigenen Gemeindearbeiter, "damit das Dorf gepflegt wird".

Teil der Forderung: "Für die Ortsverschönerung werden wir unsere Aufwandsentschädigung spenden", versprach Marion Meine. Weitere Forderungen der Ursenbacher Liste sind die Erhaltung der Ruftaxi-Linie, ein Wendeplatz im Herdweg und die Sanierung der Friedhofkapelle - dabei sprachen die Kandidaten von "neuen Erkenntnissen einer preiswerten Lösung". Die Jugendarbeit hat sich die erste "zweite Liste" seit 15 Jahren ebenso besonders auf die Fahnen geschrieben. Unter Mithilfe der Sozialarbeiterin könnte auch in Ursenbach ein regelmäßiger Jugendtreff entstehen. Auch soll der touristische Wert des beschaulichen Odenwalddorfes besser vermarktet werden.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung