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14.04.2018

Poetry-Slam in Schriesheim: Wortgefechte der besonderen Art

Poetry-Slam in Schriesheim: Wortgefechte der besonderen Art

Poetry-Slam-Reihe "Word Up!" findet am 21. April im Zehntkeller statt

Präsentieren "Word Up!" zum dritten Mal in Schriesheim: Frank Habrik, Christian Glocker, Jochen Waehling und Gabriele Mohr-Nassauer. Foto: Dorn

Schriesheim. (nip) Daniel Wagner ist ein Wutbürger, der gegen die "Salamisierung des Abendbrots" kämpft. Unter anderem. Außerdem beklagt der Heidelberger, Jahrgang 1984 und "gelegentlich Geschichte und Germanistik studierend", die zunehmende Sprachverknappung im menschlichen Miteinander. Wagner ist Slam-Poet seit 2007, zigfach preisgekrönt, wobei der Titel einer deutschen Slam-Meisterschaft noch aussteht, und einer derjenigen, die die dritte Auflage des "Poetry Slam", den der Kulturkreis am 21. April im Zehntkeller veranstaltet, zu einer spannenden und Geschichte machen werden.

"Daniel ist witzig, politisch und unglaublich schnell", meint Frank Habrik von Word Up! Heidelberg, der Kooperationspartner des Kulturkreises Schriesheim (KKS). Eher neu in der Szene der Poetry Slammer sind Anna Teufel aus Karlsruhe, Laura Gommel aus Heidelberg und Leon Perreth aus Elmstein, während mit der Stuttgarterin Lisa Maria Olszakiewiecz, der Mannheimerin Sylvie Le Bonheur, Kaleb Erdmann aus Frankfurt sowie Meral Ziegler aus Konstanz neben Wagner bekanntere Größen die Bühne zum Dichterwettstreit mit selbstverfassten Texten erklimmen.

Fünf bis sechs Minuten hat jeder einzelne Slammer Zeit, um das Publikum von seinem Auftritt zu überzeugen. Inhaltlich vor allem, wobei es egal ist, ob der Vortrag sich reimt, ob er satirisch, poetisch oder lyrisch daherkommt. Das Gesamtpaket muss stimmen, also zählen auch Mimik und Gestik dazu. Wer am Ende siegen wird, bestimmt das Publikum durch Beifallsbekundungen - am Ende wartet auf den Gewinner ein zumeist essbarer Preis.

"Das Ganze ist ja eher ein spielerischer Wettbewerb", erklärt Christian Glocker. Der Kassierer des Kulturkreises war es, der den Poetry Slam als Veranstaltung im Verein etablierte: "Meine Frau hat mich überredet, mal nach Heidelberg zu einem Poetry Slam mitzugehen. Seitdem bin ich Fan", sagt Glocker.

Die erste Veranstaltung fand in Majer’s Weinscheuer statt, doch war schon da klar, dass die Nachfrage das Platzangebot dort übersteigt. Also siedelte man in den Zehntkeller um. "Der Slam soll eine schöne Tradition werden - es ist einfach etwas anderes", sagt Vereinsvorsitzende Gabriele Mohr-Nassauer. "Wir haben nach einem neuen Format gesucht, das alle Altersgruppen anspricht - vom Schüler bis zum Rentner", meint Glocker. Das ist gelungen. "Jeder, der auf die Bühne geht, hat Respekt verdient, da braucht es schon Mut zu", betont Frank Habrik, der mit Word Up! jungen Nachwuchspoeten eine Plattform bietet.

In Schriesheim treten bekannte Größen aus der Region und ganz Deutschland gegeneinander im von "Grohacke" moderierten Poetry Slam an. Grohacke ist selbst langjähriger Slammer; einer der ersten, der hierzulande die in den 80er Jahren in Chicago aufkommende Slam-Bewegung, etablierte. Für Bewirtung ist übrigens gesorgt: "Es gibt wieder die "Slammer-Wurst" und einen Käseteller", verspricht Glocker.

FiInfo: Der Poetry Slam "Word Up!" findet am Samstag, 21. April, im Zehntkeller statt. Der Eintritt kostet elf Euro, ermäßigt und für KKS-Mitglieder sechs Euro. Beginn ist um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr). Vorverkauf: Ute’s Bücherstube oder per Mail an karten@kk-schriesheim.de.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung