Protest gegen Englisch-Abi: Schriesheimer machen sich bei Petition keine Hoffnungen

"Wir wurden nicht darauf vorbereitet" - Schulleiter Sollors: Erst einmal abwarten

Schriesheim. (feld) Monatelang hatte Ivan Lux sich am Kurpfalz-Gymnasium in Schriesheim (KGS) auf die Abitur-Prüfung im Fach Englisch vorbereitet. So wie unzählige andere Gymnasiasten in Baden-Württemberg auch. Als am vergangenen Freitag die Aufgabenblätter verteilt wurden, geschah, was die Prüflinge wohl am meisten fürchten: Der Leseverständnis-Teil war nicht das, was die Schüler erwartet hatten. Statt eines Sachtextes ging es unter anderem um einen hochsymbolischen Textabschnitt über die Freiheitsstatue in New York. "Wir wurden nicht darauf vorbereitet", sagt Lux.

Er gehört zu den mittlerweile rund 28.000 Schülern im Land, die eine Online-Petition gegen das Englisch-Abitur unterzeichnet haben. "Das Abitur 2018 im Fach Englisch war unfair", heißt es darin, und wesentlich schwieriger als in den Jahren zuvor. Das sollte bei den Korrekturen berücksichtigt werden. Große Hoffnungen, dass das geschieht, hat Lux aber nicht.

Das sieht auch Jürgen Sollors, Schulleiter des KGS so. Um die Bewertung des Abiturs zu beeinflussen, müsste das Problem schon "dramatisch sein". Derzeit aber seien die Korrekturen noch im Gange. Man müsse jetzt abwarten, was dabei herauskomme. Es ist durchaus in Deutschland schon vorgekommen, dass bei einem außergewöhnlich schlechten Schnitt die Korrekturmaßstäbe angepasst wurden.

Ein weiteres Problem sieht Sollors in der Online-Petition an sich. Dort kann nämlich jeder unterschreiben, ob Schüler oder nicht, ob aus Baden-Württemberg oder Berlin. Es ist daher fraglich, wie viele der Unterzeichner die Prüfung tatsächlich durchgestanden haben.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung