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30.05.2018

Bergwerksverein Schriesheim: Bergwerksfest wirft seine Schatten voraus

Betreiberverein der Grube Anna-Elisabeth traf sich zu Mitgliederversammlung – Ärger über neue gesetzliche Auflagen

Schriesheim. (krs) In diesem Jahr erwartet der Bergwerksverein Schriesheim den 20.000. Besucher. Das verkündete Schatzmeister Herbert Machatschek bei der Mitgliederversammlung am Freitag. Mehr als 4240 Bergwerksinteressierte besuchten laut Vereinsangaben im vergangenen Jahr die Grube Anna-Elisabeth.

Auch dem Bergwerksfest am zweiten Juni-Wochenende steht nichts im Weg. Seit dem vergangenen Jahr findet es nicht mehr zeitgleich mit dem Leutershausener Straßenfest statt, und das machte sich bemerkbar: Die Einnahmen seien eine "gewaltige Steigerung im Vergleich zum Vorjahr", sagte der Vorstand.

Dieses Jahr gibt es am Samstag, 9. Juni, ab 16 Uhr, Unterhaltung und Kulinarisches auf dem Grubengelände, abends wird die "T-Band" spielen. Der Sonntag beginnt um 11 Uhr mit dem Jazzfrühschoppen. Das Weißwurst-Essen wird musikalisch begleitet von "Eugen Fallmann’s Dixieband". Für die jungen Teilnehmer kommt wieder Zauberin Claudia Vietzke-Runkel. Mit ihrer Kollegin Birgit Keil wurde sie im vergangenen Jahr Deutsche Vizemeisterin der Kinderzauberei. Bunter wird die Veranstaltung noch mit dem angebotenen Kinderschminken.

Der Grube merkt der Verein dagegen langsam ihr Alter an: "Das Bergwerk wird jetzt 35, da kommen langsam Instandhaltungsarbeiten", erklärte Schatzmeister Machatschek. Götz Schmitt, technischer Leiter, hielt den Verein über die anstehenden Sanierungen auf dem Laufenden: Baustellen in diesem Jahr sind der Überbau über dem "Fuchsloch" und die Neugestaltung des Stolleneingangs.

Das Fuchsloch ist der Abstieg zum alten Silberbergwerk. Dort werden neue Betonschwellen, die der Verein bereits selbst gegossen hat, angebracht und neuer Boden darüber verlegt. Der Betrieb soll dadurch nicht eingeschränkt werden. Das Schachthaus hat schon eine neue Trennwand, hinter der Sicherheitsmäntel, Helme und ein neuer Elektroverteiler nun im Trockenen lagern.

Viele Arbeiten macht der Verein selbst. Neue Mitglieder und Helfer sind den "Grawwlern" daher sehr willkommen. "Wir nehmen Leute mit rechten und linken Händen, bisher wurde noch niemand wegen Unfähigkeit abgewiesen", scherzte Schmitt.

Am Ende der Sitzung kritisierte der Schatzmeister die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO): "Hier wird das Ehrenamt ohne Hilfestellung in die Ecke gedrängt." Ihn störe besonders der Mangel an Information. Es sei nicht einsehbar, was man wie ändern müsse. Ein weiterer Kritikpunkt war die Kassennachschau. Ziel dieses neuen Gesetzes ist, die Manipulation an elektronischen Kassensystemen zu erschweren. Das trifft den gastronomischen Bereich des Vereins. "Wir brauchen dafür jetzt eine neue Kasse", sagte Machatschek verärgert. An solchen Gesetzen sehe man, was ein Verein alles leisten müsse. "Da ist es kein Wunder, dass keiner mehr in den Vorstand will oder Feste organisiert."

Bei der Sitzung standen Wahlen für Teile des Vorstands an. Vorsitzende Jutta Jutta Machatschek wurde einstimmig wiedergewählt. Beiräte sind weiterhin Curt Full und Dietrich Wutzler. Beisitzer bleibt Jochen Motzko mit zwei Enthaltungen. Georg Brand übernimmt erneut das Amt des Kassenprüfers.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung