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30.05.2018

Langjähriger Mathaisemarkt-Musiker Franz Herb feiert 70. Geburtstag

Langjähriger Mathaisemarkt-Musiker Franz Herb feiert 70. Geburtstag

Seit über 30 Jahren dabei und noch lange nicht müde – Mit seiner "Quetsch" ist er auf vielen Festen zu Gast

Akkordeonspieler Franz Herb ist auch Teil der "Kultband auf der Trepp’" in der Weinscheuer von Christiane Majer. Foto: privat

Schriesheim/Hirschberg. (flb) Normalerweise unterhält Franz Herb andere Menschen bei Festen, heute hat der Entertainer selbst Grund zum Feiern: Er wird 70 Jahre alt.

Dabei blickt der Mörlenbacher auf ein Leben zurück, das bis an den Rand mit Musik gefüllt war. So begann seine Laufbahn im Alter von zehn Jahren mit Akkordeon- und Klavierunterricht, bevor er nach der Ausbildung am kirchenmusikalischen Institut Mainz das C-Examen für Organisten ablegte. Nach dem Studium der Schulmusik an der Musikhochschule Frankfurt unterrichtete er an der Liebfrauen-Schule Bensheim die Fächer Musik und Erdkunde.

Sein Studium finanzierte er durch das Spielen in verschiedenen Tanzmusik-Kapellen. Neben zahlreichen Auftritten bei verschiedenen Festen ist er seit mehr als 30 Jahren Stammgast beim Mathaisemarkt. Als Mitglied von "Herbert & Franz" tritt er jedes Jahr in "Majer’s Weinscheuer" auf. Das sei, trotz langjähriger Bühnenerfahrung, doch immer wieder aufregend, weil man nicht wisse, wie die Leute reagieren und mitmachen, erzählt Herb.

Da die Schriesheimer jedoch immer gute Laune mitbringen, "ist es ein beglückendes Erlebnis und fühlt sich wie ein Geben und Nehmen an". Auch nach so langer Zeit habe er immer noch großen Spaß. Nervös sei er zwar auch, allerdings lege sich das, sobald die Technik aufgebaut sei und funktioniere.

Neben seinem Engagement in der Kultband wirkte er beim Heddesheimer Mai-Grillfest und auf der Hemsbacher Kerwe sowie regelmäßig bei Kindermaskenbällen in Hohensachsen und Hirschberg mit. Bei der im Jahr 2002 gegründeten "Smokie Revival Band" war er ein Mann der ersten Stunde.

Weit über die Region hinaus gefragt ist seine Unterhaltungsmusik, zum Beispiel bei Ausflugsfahrten, Geburtstagsfeiern und in Seniorenheimen. Ganz aktuell war er für die musikalische Umrahmung der Einweihung der Mörlenbacher alla hopp!-Anlage und der alljährlichen Wiedereröffnung des "NaturKraftWegs" zuständig.

Seit mehr als zehn Jahren ist er darüber hinaus fester Bestandteil des Singkreises "Stimme der Heimat", dessen Singstunden er auf seinem Akkordeon begleitet. Seit Kurzem hat er noch zusätzlich die Leitung beim Sängerbund des Zementwerks Leimen übernommen.

Darüber hinaus spielt der Katholik bereits seit mehr als 50 Jahren die Orgel in der evangelischen Kirche in Mörlenbach. "Als ich damals angefangen habe, Orgel zu spielen, war die der katholischen Kirche für das Üben ungeeignet. Die evangelische Kirche bot mir an, auf ihrer zu üben." Seitdem spiele er als Gefallen die Orgel der evangelischen Kirche.

Mancher Kirchgänger habe ihm schon versichert, bereits nach den ersten gespielten Takten zu erkennen, dass er am "königlichen Instrument" sitze, sagt Herb. Und seine "Chefin", Pfarrerin Edith Unrath-Dörsam, findet: "Mit Ihrer fröhlichen musikalischen Art bringen Sie die alte Mutter Kirche doch immer wieder in Bewegung."

Im Jahr 2012 erfolgte die Anerkennung seiner fachlichen Qualifikation: In Verbindung mit der Würdigung seiner Leistungen als Organist über mehr als ein halbes Jahrhundert wurde er mit der Beförderung in den Rang eines B-Kirchenmusikers ausgezeichnet.

Neben all den Terminen und Auftritten findet Franz Herb trotzdem Zeit für weitere Hobbys: elektrische Eisenbahnen, Tischtennisspielen und Lesen. Ans Aufhören mit der Musik denkt der nun 70-Jährige dabei noch lange nicht. "Wir machen solange weiter, bis die uns von der Bühne tragen", scherzt Herb. Solange Elan und Begeisterung vorhanden sind, sehe er keinen Grund aufzuhören.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung