Schriesheim im Bild 2023

29.06.2018

Schriesheim: Altstadt jazZt dieses Mal ein bisschen anders

Festival des Kulturkreises am 5. Juli wartet mit einigen Veränderungen auf - Offiziell muss laut Stadt schon um 23 Uhr Schluss sein

Von Frederick Mersi

Schriesheim. Neue Anfangszeit, neue Preise, neue Bands und neue Gastronomen: Mit sechs Gruppen an sechs Orten in der Altstadt bleibt die Grundstruktur von "Schriesheim jazZt" zwar bestehen, dennoch gibt es beim Festival des Kulturkreises am Samstag, 7. Juli, einige Veränderungen. Unter anderem werden die Jazz-Formationen jeweils drei statt bisher vier Sets spielen, wie die Organisatoren um Jochen Wähling vom Kulturkreis und "Jazz-Bischof" Eugen Fallmann gegenüber der RNZ bekannt gaben.

Grund sei eine neue Vorgabe der Stadt, nach der die Veranstaltung offiziell um 23 Uhr enden muss. "Zugaben sind aber erlaubt", ergänzte Fallmann. "Viele Bands sind von der Atmosphäre so begeistert, dass sie gern zwei oder drei geben."

Für die Gäste bedeutet das nicht viel weniger Hörgenuss, sondern vor allem einen leicht veränderten Zeitplan. "Schriesheim jazZt" wird um 19.45 Uhr vor dem Historischen Rathaus durch Bürgermeister Hansjörg Höfer eröffnet. Danach haben die Besucher die Qual der Wahl: Satter Bigband-Sound, Sinti-Jazz oder neu vertonte Bluesklassiker, Fleischspezialitäten, Tapas oder Wein und Gebäck? Für drei Stationen reicht die Zeit, jeweils zur vollen Stunde können Besucher während 15-minütiger Pausen entspannt den Konzertort wechseln. Was es wo gibt, hat die RNZ im Kurzüberblick zusammengestellt:

> Evangelischer Kirchgarten: "Gordon Blue" sind einer von Eugen Fallmanns Geheimtipps. Das Trio um Udo Sailer, "ein wunderbarer Pianist, der schon mit vielen großen Künstlern zusammengearbeitet hat", spielt Soul-, Rock- und Bluesklassiker in Jazz-Arrangements, gesanglich verstärkt von Thorsten Haus. Das gastronomische Angebot liefern Jürgen Opfermanns "Gasthaus" und Karl Forschners "Schützenhaus". "Jürgen Opfermann ist zwar nicht mehr im Hirsch, wollte aber unbedingt dabei sein", sagt Wähling. Er ist froh, mit ihm und Karl Forschner ein Straßenfest- und Mathaisemarkt-erprobtes Duo mit Fleischspezialitäten im Kirchgarten zu haben.

> Strahlenberger Hof: Ausgezeichnete Musik wartet nur einige Meter entfernt im Innenhof des Restaurants. Mit Anne Czichowsky singt dort die Jazzpreisträgerin Baden-Württemberg zur Begleitung des Trios "New Jazzvoices". Die Küche des Strahlenberger Hofs legt dazu ein eigenes Menü mit Speisen und Getränken auf. Aber Vorsicht: "Viele Besucher, die dort erst mal einen Platz gefunden haben, bleiben den ganzen Abend dort sitzen", sagt "Bischof" Fallmann.

> Historisches Rathaus: Ab 20.15 Uhr gehört der Marktplatz der "LA Reed Bigband", Stammgästen schon bekannt aus dem Jahr 2016 und ein Kandidat für die Gruppe mit den meisten Zugaben - bei entsprechender Forderung des Publikums. "Denen hat es so gut gefallen, dass sie schon letztes Jahr wiederkommen wollten", sagt Wähling. "Aber ein Jahr Pause wollten wir dann doch haben." Dieses Mal gibt es wieder satten Bigband-Sound fürs Publikum, dazu passend sorgt das Kaffeehaus für Speisen und Getränke.

> Oberstadt: Im Diehm-Hof treten mit "Zigan Six" sechs Vollblutmusiker des Sinti-Jazz in intimer Atmosphäre auf. "In diesem kleinen Rahmen kommt ihre Musik noch einmal besser", sagt Fallmann. Angst vor allzu abenteuerlichen Soli und Disharmonien muss niemand haben: "Alles im Programm ist verträglicher Jazz." Gut verträglich bewirtet auch das Weingut Max Jäck die Gäste, die Speisen liefert die Traditionsbäckerei Heiß.

> Vor dem Zehntkeller: Im Unteren Schulhof spielen "En Haufe Leit" - mit reichlich Blechinstrumenten. Zu Weinen der Winzergenossenschaft und Speisen des persisch-mediterranen Restaurants "La Perseria mashti" gibt die neunköpfige Gruppe aus Darmstadt beschwingten Dixie-Sound zum Besten. Gute Stimmung ist garantiert: "Sogar Schwaben haben uns schon für unsere Atmosphäre gelobt", scherzt Fallmann.

> Zum Goldenen Hirsch: Ende vergangenen Jahres eröffnete das Traditionsgasthaus unter neuer Leitung, bei "Schriesheim jazZt" ist es aber trotzdem vertreten: "Sie haben sofort signalisiert, dass sie dabei sein wollten", freut sich Wähling. Im Innenhof spielt dort das Peter-Lehel-Quartett auf, seit 20 Jahren auf Jazz-Bühnen unterwegs und Interpret von 15 CDs. Trotz ihrer Erfahrung strotzen sie laut Fallmann nur so vor Kreativität, Angst vor Langeweile muss also niemand haben.

Info: Der Eintritt kostet im Vorverkauf einmalig 15 Euro (ab sofort in Utes Bücherstube und der Geschäftsstelle der Winzergenossenschaft), an der Abendkasse 17,50 Euro für Erwachsene; für Schüler, Studenten und Azubis nur 5 Euro. Vorschüler haben freien Eintritt. Bei schlechtem Wetter werden die Konzerte ins Trockene verlegt.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung