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10.07.2018

Kurpfalz-Realschule Schriesheim: Die Streiche sind verziehen

73 Realschüler erhielten in der Mehrzweckhalle Zeugnisse zur Mittleren Reife

Von Nicoline Pilz

Schriesheim. "Ihr seid erfolgreicher als die deutsche Elf, ihr habt das Endspiel erreicht." Mit warmen Worten verabschiedeten am Freitagabend in der Mehrzweckhalle die Klassenlehrer Ute Johnscher, Tanja Appel und Stephan Kasper ihre Zehntklässler der Kurpfalz-Realschule. Alle 73 Schüler haben nun das Zeugnis der Mittleren Reife in der Tasche und haben es, so Schulleiterin Petra Carse, "richtig, richtig gut gemacht."

Begleitet und gefördert von Eltern und Lehrerkollegium seien die Jugendlichen nun vorbereitet für die "große Reise durchs Leben". Eine Reise, die Carse mit einem englischen Sprichwort skizzierte, das auf Deutsch so viel bedeutet wie: "Schiffe sind sicher im Hafen. Aber dafür wurden sie nicht gebaut."

Im übertragenen Sinne heißt das für die frischgebackenen Schulabsolventen, sich auf den Weg zu machen, neue Ziele anzupeilen und diese auch zu erreichen. "Viel Erfolg, macht’s gut", wünschte Carse, die ihre kurze Rede mit dem bekannten Hesse-Gedicht "Stufen" unterstrich.

"Sie haben bessere Aussichten als manche Jahrgänge vor Ihnen, einen guten Arbeitsplatz zu finden", meinte Bürgermeister Hansjörg Höfer, der allen Schülern herzlich gratulierte. "Sie haben ein großes Ziel erreicht mit Lerneifer, Ausdauer und Leistungsbereitschaft und diese Anstrengungen werden heute schwarz auf weiß mit dem Zeugnis belohnt."

Neue Etappen warteten jetzt und neue Türen öffneten sich. "Die Realschule hat euch das Rüstzeug mitgegeben, künftige Herausforderungen zu überstehen", meinte Höfer, der den Lehrern für ihre Arbeit dankte.

Christiane Haase, die stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende, verabschiedete sich zunächst von Elternbeirätin Sandra Bauer, die lange und engagiert für Schulprojekte gekämpft habe, das Amt mit dem Abgang des eigenen Kindes nun aber aufgebe. Applaus forderte Haase nicht zuletzt für die Arbeit des Freundeskreises, der später zum Umtrunk lud, und für die Eltern, die während der Schulzeit, vermutlich vor allem in den Prüfungszeiten, "Nerven wie Drahtseile" bewiesen hätten.

Die Schüler selbst forderte sie auf, Dinge auszuprobieren, sich gesellschaftlich zu engagieren, Fehler nicht als Niederlage zu werten, um letztlich irgendwann bei dem zu landen, für das man brenne.

"Behaltet eure Schulzeit in guter Erinnerung", hatte eingangs der stellvertretende Schulleiter Ralph Burggraf gebeten, der zudem launig vor dem Hintergrund heftig diskutierter städtischer Auflagen auf einige "Sicherheitsmaßnahmen" verwies: "An den Türen stehen Kollegen mit Warnwesten. Deren Anordnungen sind im Notfall Folge zu leisten."

Nicht ganz ernst gemeint war auch der Trialog der Klassenlehrer, die ihre "Schäfchen" als wahre Lämmchen bezeichneten. Nie hätten diese mit Tischtennisbällen geworfen oder sich unerlaubt vom Schulhof entfernt, sie seien stets ordentlich, hilfsbereit und schlicht vorbildlich gewesen.

Die Schüler lachten und freuten sich: An diesem Abend war ihnen vermutlich jeder Streich und jeder Ausrutscher endgültig verziehen. Erstklassige Leistungen boten bei dieser Schulabschlussfeier auch Sängerinnen, Schulband und Singklassen mit ihren Beiträgen, darunter ein großartiges "Waterloo" von ABBA, dem 1974er Siegertitel beim Eurovision Song Contest. Nicht zuletzt beschenkte sich die Schülermitverwaltung gegenseitig mit Sonnenblumen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung