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07.08.2018

Vielseitigkeitsreiten: Emma Brüssau holt Silber im "Busch"

Vielseitigkeitsreiterin wird Vize-Europameisterin

Von Roland Kern

Heidelberg/Schriesheim. Zwei junge Pferdesportlerinnen aus Heidelberg und Schriesheim haben jetzt internationale Erfolge geholt: Emma Brüssau, Vielseitigkeitsreiterin aus Schriesheim, wurde bei der EM im französischen Fontainebleau Zweite und gewann die Silbermedaille. Theresa Bresch, die in Heidelberg auf Lehramt studiert, siegte beim Weltfest der Pferde in Aachen, mit ihrem Partner Torben Jacobs im Paar-Voltigieren - damit hat sich die gebürtige Tübingerin für die Weltreiterspiele in Tryon/USA im September qualifiziert.

Für Emma Brüssau (19), die als amtierende Deutsche Meisterin erstmals in der Altersklasse U21 antrat, wurde der Weg zur Medaille zur Zitterpartie. Im finalen Springen gingen die Teilnehmer wie gewohnt in umgekehrter Reihenfolge an den Start - die besten also zuletzt. Auf Platz fünf nach dem Gelände am Vortag war klar: Brüssau und ihre Stute Dark Desire durften sich keinen Fehler erlauben. Doch Brüssau blieb nervenstark und brachte ihre gewaltig springende Rappstute sauber ins Ziel. Aber die Medaille war noch nicht sicher. Vier Reiter folgten, Konkurrenz aus Italien, England und Schweden.

Aber ihre Pferde kickten je eine Stange in den Sand. Nur der Franzose Victor Levecque ließ sich die Führung als letzter Starter mit seinem Phunambule des Auges nicht mehr nehmen und wurde Europameister. Emma Brüssau hatte von der Dressur herausragende Leistungen abgeliefert. Schade für sie: Das deutsche Team bröselte im Laufe der Tage von Fontainebleau auseinander wie ein trockenes Stück Kuchen, nachdem ein Pferd den Vet-Check nicht schaffte und ein Reiter stürzte. So gab es keine Chance mehr auf eine Teammedaille.

Dennoch war es natürlich der größte Erfolg im jungen Leben der jungen Reiterin, die sich in den vergangenen Monaten nach dem Abitur 2017 ganz dem Reiten widmen durfte. Dabei profitierte sie von Trainingsaufenthalten bei Junioren-Bundestrainerin Julia Krajewski in Warendorf und bei Chris Bartle in England.

Die in Neuenheim wohnende Theresa-Sophie Bresch und ihr Pas de deux-Partner Thorben Jacobs haben in Aachen unterdessen die Fahrkarte für die Weltreiterspiele in Tryon gezogen. Nach einem bislang durchwachsenen Sommersaison-Verlauf absolvierten die amtierenden Weltcup-Sieger beide Durchgänge auf ihrem Pferd Danny Boy OLD - longiert von Alexandra Knauf - ohne Fehler. Vor allem mit der Kür zu spanischen Klängen konnte sich das Paar deutlich steigern und verbuchte als einziges Pas-de-Deux mit 9,066 eine Wertung über der magischen Grenze von neun Punkten (gesamt 8,848). Bresch war glücklich: "Wir mussten noch mehr arbeiten und haben alles gegeben und sind noch mehr über uns hinausgewachsen."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung