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17.09.2018

Weinwanderung Schriesheim: Ausflug in die Berge hat sich gelohnt

Weinwanderung Schriesheim: Ausflug in die Berge hat sich gelohnt

Tolles Wetter und gute Stimmung bei der traditionellen Weinwanderung - Die Teilnehmer waren begeistert

Von Karin Katzenberger-Ruf

Schriesheim. "Wir wollen jetzt erst einmal an Höhe gewinnen", verraten Biggi und Susanne. Deshalb haben sie beschlossen, zur Strahlenburg hoch die Treppe zu nehmen. Wie es dann mit der Weinwanderung weitergeht? Mal sehen! Es ist Sonntagnachmittag gegen 15 Uhr und ganz schön heiß. "Puh, ich hätte doch ein Träger-Shirt anziehen sollen", stöhnt Susanne auf halber Höhe. Die beiden Freundinnen aus Dossenheim sind "wie jedes Jahr" ohne ihre Männer in Schriesheims Hanglage unterwegs. "Das sind Biertrinker und ab 25 Grad sowieso nicht zum Wandern zu bewegen. Sie wollten aber mit den Rädern am Neckar entlang fahren", ist von Biggi zu erfahren. Ob die Herren in einem Biergarten gelandet sind? Den Damen ist ein Secco lieber.

Die 22. Weinwanderung ist nach erster Einschätzung der Verkehrsvereinsvorsitzenden Irmgard Mohr wieder gut gelaufen. Am Stand des Vereins habe es schon bald keinen einzigen Flyer mit der Wegbeschreibung mehr gegeben. Also müssen rund 2500 im Umlauf gewesen sein. Die meisten Wanderer haben auch die Stempelkarte mit auf den Weg genommen. Gibt es für diejenigen, die alle zehn Stationen geschafft haben, doch einiges zu gewinnen. Angefangen von der Weinprobe für bis zu 14 Personen bis zum 50-Euro-Gutschein zum Einkauf in einem Hofladen.

Wie viele Gäste dürften zwischen 10 und 18 Uhr denn so unterwegs gewesen sein? Das ist natürlich schwer zu schätzen. Es ziehen ja nicht alle an Station eins und damit am Stand des Verkehrsvereins los. Laut Irmgard Mohr haben aber mindestens 150 Leute ab dort eine geführte Wanderung mitgemacht oder besagte Flyer mitgenommen. "Ich denken, so 3500 bis 4000 Besucher waren bei dem schönen Wetter sicher da, auch viele Familien mit kleinen Kindern. Die gehen dann halt so weit wie möglich und wenn es zu steil wird, einfach wieder zurück", meint Irmgard Mohr.

Auf eigene Faust sind Werner und Renate Müller aus Mannheim in den Weinbergen unterwegs. "Wir haben gelesen, dass es an Station acht Fleischknöpfe mit Meerrettich-Soße gebe soll. Das kennen wird von unseren Wanderungen im Pfälzer Wald. Mal sehen, ob die hier genauso gut sind und ob es überhaupt noch welche gibt", sagt Werner. Für das Ehepaar ist die Weinwanderung in Schriesheim übrigens eine Premiere.

In der Tat waren einige Speisen und Getränke laut Verkehrsverein schon nach wenigen Stunden ausverkauft. Für die Standbetreiber ist das natürlich erfreulich, für Nachschub zu sorgen aber nicht so einfach. "Vielleicht wäre es ja möglich, einen Weinberg-Shuttle anzubieten? Bei anderen Veranstaltungen gibt es das ja auch", lautet der Vorschlag einer Mutter, die sich und ihrem Mann das Kinderwagen-den-Berg-hoch-schieben erst gar nicht antun wollte. "Wir schauen uns eher in der Ebene um und steuern erst einmal Station zehn an, da soll es Zwiebelkuchen geben.

Der Weg bei der Weinwanderung ist zwar nur acht Kilometer lang, müsste also in etwa zwei Stunden zu schaffen sein. Aber einige Steigungen haben es dann schon in sich, vor allem bei Temperaturen an die 30 Grad. Und dann soll ja Zeit für die gemütliche Einkehr sein. "Wir hatten vier Stunden eingeplant, jetzt sind es fünf geworden" ist von einer beschwingten Wandergruppe aus Leutershausen zu erfahren, die nun den letzten Stand für den "Absacker" ansteuert. "Es war wieder ganz toll" sagt ein Teilnehmer, der in all den Jahren nur eine Wanderung verpasst hat, weil er im September in Urlaub war. Das kam seither nicht mehr vor.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung