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24.09.2018

Waldschwimmbad Schriesheim: Nicht alle trauerten dem Sommer hinterher

Waldschwimmbad Schriesheim: Nicht alle trauerten dem Sommer hinterher

Ausklang einer Saison mit rund 70.000 Besuchern - Vor allem die Restaurant-Pächter hatten dabei viel zu tun

Genossen bei freiem Eintritt die letzten Sonnenstrahlen am Beckenrand: Zahlreiche Gäste kamen am vorletzten Öffnungstag vor allem der Bewirtung wegen ins Waldschwimmbad.

Von Carolina Paul

Schriesheim. Ein letztes Mal den Kopf unter die Wasseroberfläche stecken, den Wind auf der nassen Haut spüren oder einfach nur einen Kaffee auf der Terrasse des Restaurants trinken: Zum Saisonabschluss des Waldschwimmbads am Samstag waren die Beweggründe, ins 23 Grad warme Wasser zu springen, ganz unterschiedlich. Die meisten jedoch entschieden sich dazu, auf der Terrasse zu sitzen, mit Freunden das Ambiente zu genießen und der grandiosen Saison 2018 die letzte Ehre zu erweisen.

Die Initiative zur Erhaltung des Waldschwimmbads (IEWS) tröstete wehmütige Mitglieder und Freunde, die den Sommer vermissten, mit einem Glas Sekt, Orangen- und Apfelsaft. Doch nicht alle im Schwimmbad waren traurig über das Ende der Saison: Viel Betrieb bedeutet auch eine harte Saison für Restaurant und Badangestellte. "Die Schwimmer gehen sicherlich mit einem weinenden Auge nach Hause, für andere ist das auch eine Erleichterung", sagte der Vorsitzende Bernd Doll.

Etwa 70.000 Gäste habe das Schwimmbad in diesem Jahr begrüßen dürfen, in den Vorjahren seien es dagegen im Schnitt gut 45.000 bis 55.000 Besucher gewesen. Auch die Mitgliederzahlen stiegen in diesem Jahr auf rund 6200, bis zum Jahresende wird die Zahl durch saisonbedingte Austritte wieder etwas sinken. "Aufgrund des Afrikawetters haben wir die Saison schon am Anfang um eine Woche verlängert", so Doll. "Traditionsgemäß findet unser Abschlussfest eigentlich am Wochenende um den 15. und 16. September statt."

Am Samstag hatten sich zum Aqua-Jogging, geleitet von Silke Barwig, trotzdem noch fünf Damen ins kühle Nass getraut, die ihre letzte Sportstunde sichtlich genossen. Gleich daran schloss sich Aqua-Zumba an, und am Ende hatte sich Barwig noch etwas Besonderes für die Jugend überlegt. Durch einen Splashdiving-Wettbewerb von den Sprungtürmen sollte am Nachmittag die schönste "Arschbombe" mit großer Fontäne und möglichst viel Wasserverdrängung gekürt werden. Für die Musik war Dietmar Jöst zuständig.

So ganz Schluss ist aber auch mit dem Schwimmen im Waldschwimmbad mit dem finalen Öffnungstag am Sonntag noch nicht: Am Samstag, 6. Oktober, dürfen dort wieder Hunde im Becken toben, ins Wasser springen und schwimmen, was das Zeug hält. Schon im vergangenen Jahr kam dieses Angebot von der IEWS, die Resonanz war sehr positiv.

Im Oktober bewältigen die Mitglieder wieder an zwei Wochenenden Arbeitseinsätze, bei denen Grünschnitt und Malerarbeiten erledigt werden. "Ich danke wirklich jedem Helfer vor und hinter den Kulissen für seine Arbeit. Das Restaurant hatte sicherlich eine besonders harte Saison", sagte IEWS-Vorsitzender Doll, der den Samstag unter das Motto "Gemütliches Abgangsfest mit Freunden unter Freunden" setzte.

Mit seiner Vermutung bezüglich des Restaurants lag Doll richtig. An den Tagen, an denen es im wahrsten Sinne des Wortes heiß herging, bewältigten Pächter Andreas Murke und sein Bruder Jochen den Ansturm mit acht Mitarbeitern, die von 8.30 bis 21 Uhr Vollgas gaben.

"Die Saison ist gut gelaufen. Jetzt am Ende gibt es traditionell unsere Weißwürste mit Senf und Brezel, aber natürlich auch die komplette Karte", sagte Jochen Murke am Samstag. Sie seien sehr zufrieden mit ihrem vierten Sommer im Schwimmbad, obwohl sie durchschnittlich 12,5 Stunden am Tag arbeiteten.

Wie es sich für eine sensationelle Saison gehört, waren die Tische auch am letzten Tag bis auf den letzten Platz besetzt. Mit dicken Pullovern, Sonnenbrille und Weste ließ es sich gut aushalten, schließlich hatte man von dort die beste Sicht auf das Geschehen im Wasser. Ein junges Mädchen nutzte den letzten Tag sogar noch, um für ein Schwimmabzeichen zu trainieren und verschwand mit einem Köpfer im Wasser - während Doll die Saison vorausschauend mit den Worten beendete: "Adieu 2018, Welcome 2019".

Unter der Anleitung von IEWS-Sportwartin Silke Barwig wagten sich fünf Mutige trotz verhaltener Temperaturen zum Aqua-Jogging ins Schwimmbecken. Fotos: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung