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24.10.2018

SPD-Fraktion fordert Erweiterung der Wiesenweg-Notunterkünfte

SPD-Fraktion fordert Erweiterung der Wiesenweg-Notunterkünfte

Appell an alle Stadträte - "Zwei fremde Menschen gemeinsam in einem Zimmer unterzubringen, ist hochproblematisch"

Seit Monaten streitet der Gemeinderat über eine Erweiterung der Container-Anlage im Wiesenweg. Zweimal fand sich dafür bisher keine Mehrheit, doch die Stadt setzt wegen einem steigenden Bedarf weiterhin auf den Standort. Foto: Dorn

Schriesheim. (rnz) Die SPD-Fraktion im Schriesheimer Gemeinderat plädiert weiter für eine kurzfristige Erweiterung der Notunterkünfte am Wiesenweg. "Ursache für die aktuell schlechten Lebensbedingungen und sozialen Konflikte sind in keinster Weise die dortigen Bewohner. Vielmehr war die Stadt aufgrund mangelnder Alternativen gezwungen, die Unterkünfte bis auf den letzten Quadratmeter zu belegen.

Zwei fremde Menschen gemeinsam in einem Zimmer unterzubringen, ist menschlich wie sozial hochproblematisch und sollte von uns nicht akzeptiert werden", fordert Fraktionssprecher Sebastian Cuny die anderen Stadträte dazu auf, der Verwaltung endlich die Möglichkeit zu geben, dem eklatanten Wohnraummangel unter den Schwächsten der Stadt zu begegnen.

Die Sozialdemokraten sehen die Erweiterung am Wiesenweg als kurzfristig "einzig realistische und schnelle Lösung an, ausreichend Unterkünfte zu realisieren". Sie richten einen eindringlichen Appell an die Mitglieder des Gemeinderats: "Alle noch so wünschenswerten Alternativen werden seit Jahren diskutiert und haben sich immer wieder als nicht umsetzbar erwiesen. Weitere Diskussionen helfen den Menschen nicht. Es ist Zeit, zu handeln!"

Im Juli hatte der Gemeinderat eine Erweiterung der Unterkünfte am Standort Wiesenweg gegen die Stimmen der SPD abgelehnt. Vor dieser Abstimmung waren SPD-Stadträtin Gabriele Mohr-Nassauer und ihre grüne Kollegin Dr. Barbara Schenk-Zitsch vor Ort, um mit den Bewohnern zu sprechen und sich ein eigenes Bild zu machen. "Sie haben mit viel Herzblut ihre wahrlich einfachen Unterkünfte wohnlich hergerichtet und wollten dort auch wohnen bleiben", berichtet die Sozialdemokratin.

Trotz der schwierigen Lebenssituation der einzelnen Bewohner war der Standort bisher nicht für Nachbarschaftskonflikte bekannt. "Das hat sich erst mit der erzwungenen Doppelbelegung der Unterkünfte dramatisch verändert", sieht Cuny in der "verweigerten Errichtung dringend benötigter Unterkünfte die Ursache für die aktuellen Konflikte.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung