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09.11.2018

Altenbach: Grünes Licht für grünes Grabfeld

Altenbach: Grünes Licht für grünes Grabfeld

Ortschaftsräte lobten "gelungene Planung" - CDU warnte vor neuen Friedwald-Plänen

Das naturnahe Grabfeld auf dem Schriesheimer Friedhof wird laut Verwaltung bereits "gut angenommen". Foto: Dorn

Schriesheim-Altenbach. (fjm) Der Altenbacher Ortschaftsrat hat in seiner Sitzung am Montagabend einstimmig beantragt, im kommenden Jahr 20.000 Euro für ein naturnahes Grabfeld auf dem Friedhof des Ortsteils bereitzustellen. Auf der etwa 200 Quadratmeter großen Fläche soll Platz für mehr als 130 Urnenbestattungen sein, davon 107 als Baum-Beisetzungen. Die Kosten schätzt die Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner auf etwa 15.000 Euro. Sie hatte die Pläne kostenlos erstellt.

Über die Notwendigkeit eines solchen Grabfelds herrschte im Ortschaftsrat Einigkeit. "Die Menschen möchten den Hinterbliebenen heute nicht mehr die Grabpflege für 25 bis 30 Jahre zumuten", sagte Hermann Pröll aus der Fraktion von Freien Wählern und Altenbacher Liste. Das belege auch das Urnenfeld, das bereits zu zwei Dritteln belegt sei. Heike Lukhaup von der Grünen Liste pflichtete dem bei: "Es muss etwas passieren, auch in Altenbach." Karin Malmberg-Weber (SPD) meinte sogar, für sie hänge die Würde des Menschen auch daran, wo er bestattet wird.

Die vorgelegten Pläne der Genossenschaft badischer Friedhofsgärtner lobten die Fraktionsvertreter als "gelungen", "gefällig" und "dem Bedarf angepasst". Nur zwei der drei auf der Kostenschätzung aufgeführten Sitzbänke vermisste Malmberg-Weber auf dem Planungsentwurf, laut dem das Grabfeld im Nordosten des Friedhofs angelegt und mit einem Rindenmulch-Rundweg erschlossen werden soll. Baumstämme, Findlinge, Stauden und Bäume sollen Naturnähe herstellen.

Während Heike Lukhaup keine Konkurrenz zwischen dem Grabfeld und einem möglichen Friedwald sah, merkte Markus Zwaller von der CDU an: "Ob die Gemeinde dann wirklich noch einen Friedwald braucht, sollte noch einmal diskutiert werden." Schließlich sei das Friedhofswesen Sache der Kommune, auf den Friedhöfen gebe es auch die nötige Infrastruktur.

Diese Debatte steht aber nach einem entsprechenden Vorstoß von Grüner Liste, SPD und FDP dem Gemeinderat erst noch bevor. 2017 war aus einem Bodengutachten hervorgegangen, dass das gewählte Gelände nahe der "Kipp" nicht für einen Bestattungswald geeignet sei. Der private Betreiber "Friedwald" hat dennoch weiter Interesse daran bekundet.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung