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17.12.2018

Wenn der Nikolaus zweimal kommt

Wenn der Nikolaus zweimal kommt

MGV Eintracht lud zum Adventssingen - Posaunenchor und Tanzgruppe machten Stimmung - Musikschulkinder holten Überraschungsgast

Vor dem leuchtenden Weihnachtsbaum und beim Gesang der MGV-Mitglieder herrschte eine familiäre Atmosphäre, auch weil die Zuschauer ins Programm eingebunden waren und bei Titeln wie "Stille Nacht" mitsingen durften. Foto: Dorn

Von Carolina Paul

Schriesheim. Sanfte Stimmen klangen am Samstagabend durch die Gassen und Straßen rund um das alte Rathaus. Über 100 Menschen waren gekommen, um dem Männergesangsverein Eintracht zu lauschen, der vor dem leuchtenden Tannenbaum sein Adventssingen veranstaltete. Aber nicht nur die Sänger waren da, sondern auch die Jugendtanzgruppe mit Leiterin Sandra Hölzel und Michaela Brand, die Musikschule unter der Leitung von Rolf Kuhmann und der evangelische Posaunenchor mit Frederik Dietrich.

Viele Familien, Freunde und Mitglieder der Eintracht wärmten sich mit Glühwein und Waffeln auf, während der Posaunenchor vorweihnachtliche Lieder spielte. Die Eintracht hatte gegenüber dem Rathaus einen Verkaufsstand aufgebaut und bot Getränke und Speisen zum Verkauf an. Um Punkt 17 Uhr läuteten die Glocken dann schon frühzeitig den dritten Adventssonntag ein, und Antonia Brand stimmte mit dem Gedicht "Dezemberzauber" auf Weihnachten ein.

"Kling, Glöckchen" sangen später alle Anwesenden gemeinsam, begleitet von der Musikschule mit Jana Jörder an der Blockflöte, Rolf Kuhmann an der Gitarre sowie Tim Jörder und Jonas Olbert, die auf Cajóns für den Rhythmus sorgten. Der Gesang war nicht nur schön anzuhören, sondern vermittelte auch das Gefühl von Gemeinschaft und Zusammenhalt. Auch Bürgermeister Hansjörg Höfer und Ehrenbürger Peter Riehl waren gekommen und standen dick eingepackt in Wintermantel und Mütze in der Menge.

Fast schon gemütlich wurde es, als Peter Brenner und Rudi Kling mit "Bald ist wieder Weihnacht" vom "Weihnachtsgutsel" und dem "Bämsche und Bähnle" erzählten. Es herrschte eine familiäre Atmosphäre, obwohl nicht jeder jeden kannte und manche erst spontan dazugestoßen waren. Die Zuschauer waren nicht nur passive Beobachter, sondern gestalteten das Programm in Titeln wie "Stille Nacht" durch ihre Stimmen mit. Selbst die kleinen Gäste waren mit dabei, als "Morgen kommt der Weihnachtsmann" von der Musikschule gespielt wurde. Passend zum Stichwort erzählte der Vorsitzende des Männergesangsvereins Eintracht vom Weihnachtsfest, als er noch ein Kind war.

Fanny Steinbrenner trug in ihrem Gedicht "Der Nikolaus war da" anschließend das vor, was alle Kinder schon längst wussten. Gut eine Woche zuvor hatten sie ja ihre Stiefel hinausgestellt und sich über Mandarinen, Nüsse und Schokolade freuen können. Was sie aber nicht wussten, war, dass der Nikolaus noch ein zweites Mal kommen und einen großen Korb voll gebackener Nikolausmännchen mitbringen würde.

Michael Krämer mimte in diesem Jahr den Nikolaus, der recht lange auf sich warten ließ. "Nikolaus, lieber Nikolaus, komm endlich", schrien die Kinder, die gespannt Augen und Ohren offen hielten. Dann endlich läutete die Glocke von hinten aus der Menge, und der Nikolaus schritt nach vorne. Ohne ein Gedicht oder Lied wollte dieser seine Teigmännchen aber nicht herausrücken.

Die Kinder der Musikschule und der Jugendtanzgruppe waren zum Glück bestens vorbereitet und sicherten sich und den Publikumskindern die leckeren Männchen. Gut gestärkt ließen sie den Abend bei ein paar Weihnachtsliedern des evangelischen Posaunenchors ausklingen. Rund eine Stunde dauerte das festliche Adventssingen, das für viele zur Tradition in der Vorweihnachtszeit geworden ist.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung