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28.02.2019

Mathaisemarkt Schriesheim: Handwerk will im BDS-Zelt Fachkräfte finden

Mathaisemarkt Schriesheim: Handwerk will im BDS-Zelt Fachkräfte finden

Stadt kooperiert mit elf Betrieben, Handwerkskammer und Agentur für Arbeit - Stand mit "Speeddating" und Werkstücken geplant

Wollen gemeinsam im Gewerbezelt eine Plattform bieten (v.l.): Wirtschaftsförderer Torsten Filsinger, Karin Bähr von der Agentur für Arbeit, BDS-Vorsitzender Rolf W. Edelmann, Claudia Orth von der Handwerkskammer und Bürgermeister Hansjörg Höfer. Foto: Dorn

Von Marco Partner

Schriesheim. "Nimm Deine Zukunft in die Hand": Mit diesem Slogan werden die Schriesheimer Handwerksbetriebe während des Mathaisemarkts für ihre Gewerke werben. Von Samstag, 8. März, bis Sonntag, 17. März, werden insgesamt elf Firmen an allen Volksfesttagen den Besuchern im Gewerbezelt bei einem gemeinsamen Stand mit Rat und Tat zur Seite stehen. Neben Schreinereien, Sanitärexperten, Stuckateuren oder Unternehmen aus dem Garten- und Landschaftsbau, sind auch Metallbaubetriebe sowie die Handwerkskammer und die Bundesagentur für Arbeit vertreten.

"Jugend stärker regionalbezogen"

"Die Handwerker kamen ursprünglich selbst auf die Idee, sie wollen eine Plattform bieten, um auf ihre Berufe, Arbeiten und Ausbildungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen", erklärt Wirtschaftsförderer Torsten Filsinger bei einem Pressegespräch. Denn in den vergangenen Jahren ist es für viele hiesige Betriebe immer schwieriger geworden, Nachwuchs- und Fachkräfte zu finden. "Hier haben vor allem die jungen Besucher und Schulabgänger die Möglichkeit, eine mögliche Anlaufstelle zu finden - und das direkt vor der Haustür, vor Ort", sagt Rolf W. Edelmann, der Vorsitzende des Bunds der Selbstständigen.

"Die Jugend von heute ist wieder stärker regionalbezogen, sie möchte nicht unbedingt in die Großstädte ziehen, um eine Ausbildung zu beginnen", hat Claudia Orth von der Handwerkskammer Mannheim und Rhein-Neckar-Odenwald festgestellt. Auch Gymnasiasten hegten nach dem Abitur oder während ihres Studiums verstärkt den Wunsch, auch praktische Erfahrungen zu sammeln.

Überhaupt erweist sich der Übergang von Schule ins Berufsleben für alle Heranwachsende als große Schwelle. Deshalb werden am Montag, 11. März, spezielle Tipps für richtige Bewerbungen gegeben. Am Samstag, 16. März, wird zudem in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit von 12 bis 16 Uhr ein sogenanntes "Speeddating" angeboten. Bevor man eine Runde mit dem Riesenrad fährt oder den Abend im Festzelt genießt, können sich die Schüler um ihre Zukunft kümmern, sich bei den Handwerksunternehmen persönlich vorstellen, und sich unverbindlich sogar direkt bewerben - für ein Praktikum oder eine Lehrstelle. Egal, ob es sich um Bau- und Ausbauhandwerke, Lebensmittelbranche, Metall-, Kfz-, Elektrobetriebe oder Gesundheitshandwerke handelt.

"Aber auch an den anderen Tagen werden die Betriebe viel zum Anschauen, Anfassen und einige Werkstücke präsentieren", verspricht Filsinger. "Wir wollen das ganze Spektrum des Dienstleistungsangebots zeigen. Demografischer Wandel und Digitalisierung sind neue Herausforderungen, aber es gibt viele Möglichkeiten, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen", erklärt Karin Bähr, Verwaltungsleiterin bei der Bundesagentur für Arbeit. Zur Unterhaltung im Gewerbezelt wird auch die Tanzschule Nuzinger mit Vorführungen beitragen.

Auch Geflüchtete sind bei der Präsentation der Gewerke gern gesehene Gäste. "Bei unseren Vermittlungen haben wir gute Erfahrungen gesammelt, bei den Ausbildungs- und Arbeitsverhältnissen gab viele positive Rückmeldungen von den Gewerbetreibenden", so Bär.

"Wir wollen Interesse wecken und das Handwerk in seiner Vielfalt und Attraktivität präsentieren", freut sich Bürgermeister Hansjörg Höfer über die Innovation im Gewerbezelt. Eine Idee, die sich durchaus zur Tradition entwickeln könnte. Und ein wichtiger Schritt, um dem Fachkräftemangel selbstbewusst entgegenzutreten.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung