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11.03.2019
Sturmwarnung hin oder her: Nachdem die Festwagen wieder weggefahren waren, zogen rund 60 Vereinsvertreter als feiernde Fußgruppe durch die Stadt. Foto: Dorn
Von Frederick Mersi
Schriesheim. Mit Sorge auf die Wetterprognosen geschaut hatte Bürgermeister Hansjörg Höfer schon seit einigen Tagen, doch am Sonntagvormittag musste er eine Entscheidung treffen: Wegen einer Warnung vor Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde verschob Höfer in Absprache mit Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt den Mathaisemarkt-Festzug auf Sonntag, 17. März, um 14 Uhr.
"Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen", sagte Höfer. "Die ersten Wagen hatten sich schon aufgestellt." Doch nach dreimaliger Rücksprache mit einem Experten des Deutschen Wetterdienstes sei die Verschiebung "nur die logische Entscheidung" gewesen, betonte Feuerwehr-Kommandant Oliver Scherer. "Es wäre fahrlässig, den Festzug durchzuziehen." Dachziegel oder Aufbauten auf Festwagen seien in diesem Fall ein enormes Risiko
Die Nachricht kommunizierte die Stadt über den eigenen Internet-Auftritt sowie die eigene Facebook-Seite, mit Plakaten und Ticker-Nachrichten an den Dynamischen Fahrgastinformationssystemen der RNV. Die Polizei verständigte die Vereine, die sich in der St.-Wolfgang-Straße bereits auf den Festzug vorbereitet hatten.
Dort stieß die Nachricht überwiegend auf Verständnis: "Bei den Vorhersagen ist das absolut richtig", sagte Werner Morast, Vorsitzender des Sportvereins 1919. "Ich bin da ganz klar aufseiten der Stadt", betonte auch Tobias Heising, stellvertretender Vorsitzender des Baseballclubs Raubritter. "Wenn es solche Windböen geben kann, würde ich genau so entscheiden."
Nachdem die Festwagen wieder zurückgefahren worden waren, wollten sich einige Vereinsvertreter die Möglichkeit zum Feiern nicht nehmen lassen: Rund 60 Teilnehmer zogen als Fußgruppe mit Musik, Nebelmaschine und Wein auf der Festzug-Route durch die Innenstadt. In der Bismarckstraße begaben sich auch die Weinhoheiten Annalena Spieß, Ann-Kathrin Haas und Nadja Grittmann an die Spitze - ohne komfortablen Sitz im Cabrio. "Wir Schriesemer sind spontan, jetzt machen wir eben einen eigenen kleinen Festzug", sagte Annalena. Bürgermeister Höfer reagierte mit Verständnis: "Es ist schön, dass sich die Menschen so trotzdem noch einen schönen Tag gemacht haben."
Feuerwehr und DRK hatten unterdessen für mögliche Sturmschäden eine gemeinsame Einsatzleitung im Haus der Feuerwehr eingerichtet. Auf den übrigen Festbetrieb hatte die Sturmwarnung keine Auswirkungen. "Wir können nur beten, dass das vorüberzieht", sagte Marktmeisterin Ariane Haas, die über ihr Smartphone die anderen Schausteller über die Entwicklungen informierte. Den eigenen Autoskooter ließ Haas mit zwei Spannseilen sichern, auch die aufgestellten Bauzäune wurden zusätzlich befestigt
Die Fahrgeschäfte liefen aber weiter, auch das Riesenrad "Grand Soleil". "Wenn der Wind zu stark wird, schließen wir es", sagte Schausteller Sebastian Göbel. "Das war aber nicht der Fall." Festzelt-Wirtin Ilona Böhm blieb ebenfalls gelassen: "Das Zelt ist für Windböen bis zu 120 Kilometern pro Stunde ausgelegt. Wir sind im sicheren Bereich."
Das galt am ersten Wochenende für das gesamte Festgelände. Einen größeren Einsatz hatten Security-Mitarbeiter und die Sanitäter des DRK am Samstagabend, als Unbekannte gegen 22.30 Uhr Pfefferspray im Festzelt einsetzten: Neun Besucher mussten behandelt werden, einer im Krankenhaus. "Wir haben die Schwachstelle beim Eintritt ins Zelt ausfindig gemacht und behoben", sagte Böhm.
32 Patienten behandelten die DRK-Sanitäter, meist wegen Schnittverletzungen nach Stürzen. Minderjährige mit Alkoholvergiftungen habe man nicht versorgen müssen, so Bereitschaftsleiterin Stefanie Zöllner. Dass das erste Wochenende so friedlich ablief, lag wohl auch den wegen Ferien und schlechter Wettervorhersage niedrigen Besucherzahlen: Nur 31.000 Gäste kamen laut Schätzungen der Feuerwehr aufs Festgelände. Mit knapp 15.000 Besuchern am Sonntag bildete dieser letztlich doch noch den Lichtblick eines durchwachsenen Auftakts.
Mathaisemarkt 2019: Schriesheimer feierten trotz Sturmwarnung
Nach Festzug-Verschiebung zog eine Fußgruppe spontan durch die Innenstadt - 31.000 Besucher am ersten Mathaisemarkt-WochenendeSturmwarnung hin oder her: Nachdem die Festwagen wieder weggefahren waren, zogen rund 60 Vereinsvertreter als feiernde Fußgruppe durch die Stadt. Foto: Dorn
Von Frederick Mersi
Schriesheim. Mit Sorge auf die Wetterprognosen geschaut hatte Bürgermeister Hansjörg Höfer schon seit einigen Tagen, doch am Sonntagvormittag musste er eine Entscheidung treffen: Wegen einer Warnung vor Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde verschob Höfer in Absprache mit Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt den Mathaisemarkt-Festzug auf Sonntag, 17. März, um 14 Uhr.
"Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen", sagte Höfer. "Die ersten Wagen hatten sich schon aufgestellt." Doch nach dreimaliger Rücksprache mit einem Experten des Deutschen Wetterdienstes sei die Verschiebung "nur die logische Entscheidung" gewesen, betonte Feuerwehr-Kommandant Oliver Scherer. "Es wäre fahrlässig, den Festzug durchzuziehen." Dachziegel oder Aufbauten auf Festwagen seien in diesem Fall ein enormes Risiko
Die Nachricht kommunizierte die Stadt über den eigenen Internet-Auftritt sowie die eigene Facebook-Seite, mit Plakaten und Ticker-Nachrichten an den Dynamischen Fahrgastinformationssystemen der RNV. Die Polizei verständigte die Vereine, die sich in der St.-Wolfgang-Straße bereits auf den Festzug vorbereitet hatten.
Dort stieß die Nachricht überwiegend auf Verständnis: "Bei den Vorhersagen ist das absolut richtig", sagte Werner Morast, Vorsitzender des Sportvereins 1919. "Ich bin da ganz klar aufseiten der Stadt", betonte auch Tobias Heising, stellvertretender Vorsitzender des Baseballclubs Raubritter. "Wenn es solche Windböen geben kann, würde ich genau so entscheiden."
Nachdem die Festwagen wieder zurückgefahren worden waren, wollten sich einige Vereinsvertreter die Möglichkeit zum Feiern nicht nehmen lassen: Rund 60 Teilnehmer zogen als Fußgruppe mit Musik, Nebelmaschine und Wein auf der Festzug-Route durch die Innenstadt. In der Bismarckstraße begaben sich auch die Weinhoheiten Annalena Spieß, Ann-Kathrin Haas und Nadja Grittmann an die Spitze - ohne komfortablen Sitz im Cabrio. "Wir Schriesemer sind spontan, jetzt machen wir eben einen eigenen kleinen Festzug", sagte Annalena. Bürgermeister Höfer reagierte mit Verständnis: "Es ist schön, dass sich die Menschen so trotzdem noch einen schönen Tag gemacht haben."
Feuerwehr und DRK hatten unterdessen für mögliche Sturmschäden eine gemeinsame Einsatzleitung im Haus der Feuerwehr eingerichtet. Auf den übrigen Festbetrieb hatte die Sturmwarnung keine Auswirkungen. "Wir können nur beten, dass das vorüberzieht", sagte Marktmeisterin Ariane Haas, die über ihr Smartphone die anderen Schausteller über die Entwicklungen informierte. Den eigenen Autoskooter ließ Haas mit zwei Spannseilen sichern, auch die aufgestellten Bauzäune wurden zusätzlich befestigt
Die Fahrgeschäfte liefen aber weiter, auch das Riesenrad "Grand Soleil". "Wenn der Wind zu stark wird, schließen wir es", sagte Schausteller Sebastian Göbel. "Das war aber nicht der Fall." Festzelt-Wirtin Ilona Böhm blieb ebenfalls gelassen: "Das Zelt ist für Windböen bis zu 120 Kilometern pro Stunde ausgelegt. Wir sind im sicheren Bereich."
Das galt am ersten Wochenende für das gesamte Festgelände. Einen größeren Einsatz hatten Security-Mitarbeiter und die Sanitäter des DRK am Samstagabend, als Unbekannte gegen 22.30 Uhr Pfefferspray im Festzelt einsetzten: Neun Besucher mussten behandelt werden, einer im Krankenhaus. "Wir haben die Schwachstelle beim Eintritt ins Zelt ausfindig gemacht und behoben", sagte Böhm.
32 Patienten behandelten die DRK-Sanitäter, meist wegen Schnittverletzungen nach Stürzen. Minderjährige mit Alkoholvergiftungen habe man nicht versorgen müssen, so Bereitschaftsleiterin Stefanie Zöllner. Dass das erste Wochenende so friedlich ablief, lag wohl auch den wegen Ferien und schlechter Wettervorhersage niedrigen Besucherzahlen: Nur 31.000 Gäste kamen laut Schätzungen der Feuerwehr aufs Festgelände. Mit knapp 15.000 Besuchern am Sonntag bildete dieser letztlich doch noch den Lichtblick eines durchwachsenen Auftakts.
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