Schriesheim im Bild 2023

30.03.2019

Damit die Bergstraße weiter blüht

Damit die Bergstraße weiter blüht

Rund um die Weinstadt befinden sich zwei Gebiete, in denen großer Handlungsbedarf besteht

Schriesheim. (mpt) Gerade jetzt, im Frühling, wenn die Sonne immer häufiger und länger aus dem Wolkenversteck hervorlugt, die ersten Narzissen erstarken und es ohnehin immer grüner wird, macht sie ihrem Namen alle Ehre: die Blühende Badische Bergstraße.

Um die prägende Kulturlandschaft mit ihren Weinhängen gemeinsam zu bewahren und zu entwickeln, haben die Städte und Gemeinden Laudenbach, Hemsbach, Weinheim, Hirschberg, Schriesheim und Dossenheim schon vor ein paar Jahren einen Schulschluss getroffen. Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept - kurz Ilek - nennt sich das Naturpflege-Programm, das 2016 beim Wettbewerb "Landschaft in Bewegung" von der Metropolregion Rhein-Neckar ausgezeichnet wurde. Um die angestrebte Landschaftspflege gemeindeübergreifend abzustimmen, haben die Gemeinderäte bis Ende März über einen sogenannten Entwicklungsplan abzustimmen, der ein Leitplan für künftige Schritte sein soll.

In Schriesheim stimmten die Parlamentarier geschlossen für das Konzept. Wichtig: Die vorgesehenen Maßnahmen sollen jeweils im Einvernehmen mit den Eigentümern und Pächtern auf freiwilliger Basis umgesetzt werden. Rund um die Weinstadt befinden sich gleich zwei Gebiete, in denen in naher Zukunft großer Handlungsbedarf besteht. Zum einen gilt es, im Bereich zwischen Schriesheim und Dossenheim (Brunnenfluss, Ölberg) die Verbuschung in der Steilhangzone wieder zurückzudrängen.

Zudem müsse das "Vorzeigegebiet" zwischen Leutershausen und Schriesheim bewahrt werden. Obstbäume, Gärten Weinberge: Der besondere Charakter dürfe nicht verloren gehen. Genau diese Tendenz zeichne sich allerdings ab. "Es muss alles in Einklang mit Flora und Fauna gebracht werden", lobte Karl Reidinger (CDU) das Konzept zur Verbesserung des Landschaftsbildes, während Jutta Becker (Freie Wähler) darauf verwies, dass derzeit auch der Blütenweg nicht durchgehend begehbar sei. Dennoch: Gerade beim Blütenwegfest am Sonntag, 14. April, könne man sich wieder selbst ein Bild davon machen, wie schön und erholsam eigentlich die Landschaft vor der eigenen Haustür ist. "Das Ilek-Verfahren ist ein dynamischer, auf Dauer angelegter Prozess. Aber kleine Erfolge sind heute schon sichtbar", sagte Bürgermeister Hansjörg Höfer.

Bei der Gemeinderatssitzung wurde zudem über eine Erhöhung der Stellplätze in "Schriesheim Nord" abgestimmt. Die Anzahl der notwendigen Stellplätze pro Wohnung könnte auf bis zu zwei erhöht werden, insofern städtebauliche Gründe vorliegen und die Straßen somit vom ruhenden Verkehr entlastet werden könnten. Andere Gebiete sind von der Satzungsanpassung aber zunächst nicht betroffen. Auch über die Bereiche und Quartiere Steinach, Plöck, Römerstraße, Schillerstraße, Oberstadt (Ausmündung Kehlweg), Schriesheim-Süd und Süd-Ost sollte eigentlich abgestimmt werden. Da jedoch zu viele Sitzungsmitglieder selbst "befangen" sind, also in diesen Gebieten wohnen, musste der Beschluss verschoben werden.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung