Schriesheim im Bild 2023

26.04.2019

Rhein-Neckar: Gutachten zu toten Hunden lässt weiter auf sich warten

Todesursache weiter unklar - Zusammenhang mit verwahrlosten Hunden aus Dossenheim?

Von Wolf H. Goldschmitt

Dossenheim/Heiligkreuzsteinach. Wann dieses Drama endlich aufgeklärt wird, steht in den Sternen. Vor vier Wochen waren 14 völlig verwahrloste Vierbeiner - darunter fünf schwache Welpen - von der Polizei "im nördlichen Rhein-Neckar-Kreis" beschlagnahmt" worden. Wie die RNZ jetzt erfahren hat, waren die Hunde aus einem Wohnhaus in Dossenheim geholt worden.

Die Tiere waren unterernährt und in einem bemitleidenswerten Zustand, so ein beteiligter Beamter. Sie sind jetzt in einem Tierheim untergebracht. Ob diese Mangelhaltung mit den Funden von Hundekadavern im Wald zwischen Schriesheim und Heiligkreuzsteinach vor einigen Wochen zusammenhängt, prüfen die Behörden. Bislang allerdings ohne Ergebnis.

Innerhalb einer Woche waren im Forst vier tote Hunde entdeckt worden. Alle Tiere waren zu Lebzeiten weder gechipt noch kastriert worden. Spuren, die auf Gewalteinwirkung hinweisen könnten, wurden von der Berufstierrettung Rhein-Neckar nicht festgestellt. Einer Hündin hatte der Tierquäler aber einen Stock zwischen die Zähne geklemmt - und es fehlte ein Stück ihrer Nase.

Die ersten beiden Tiere lagen an der Kreisstraße K4122 nahe des Naturfreundehauses. Wenige Tage später wurden zwei weitere Hunde unweit der ersten Fundstelle entdeckt. Neben den Kadavern wurden zahlreiche leere Bierdosen gefunden. Bei allen vier Geschöpfen handelt es sich um Labrador-Schäferhund-Husky-Mischlinge im Alter zwischen neun und 15 Monaten. Alle müssen sehr gelitten haben. Sie hatten ein struppiges Fell und überlange Krallen.

Drei der Hunde hatten denselben Plastikstoff im Magen, was die Polizei vermuten lässt, dass sie aus dem gleichen Haushalt stammen und vor lauter Hunger und Verzweiflung Abfalltüten angefressen hatten.

Die Polizei geht davon aus, dass die elend verendeten Hunde mit einem Auto heimlich weggeschafft und neben der Straße ins angrenzende Unterholz wie Müll weggeworfen wurden. Eine ebenfalls noch ausstehende DNA-Analyse soll endgültig Klarheit darüber schaffen, ob sie aus Dossenheim stammen.

Ein toxikologisches Gutachten der Veterinäre steht indes weiter aus. Auf RNZ-Nachfrage betonte Kreissprecherin Silke Hartmann, dass der Befund des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Freiburg aktuell noch nicht vorliege. Die Untersuchungen würden noch weitere rund vier bis sechs Wochen dauern. Die Todesursache der Hunde sei damit weiterhin unklar.

Info: Zeugen, die in den Tagen vor dem 19. März verdächtige Fahrzeuge oder Personen zwischen Schriesheim-Kohlhof und Heiligkreuzsteinach-Lampenhain, entlang der Kreisstraße K4122 gesehen haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium Mannheim, Telefon 0621/1743045, oder mit den Polizeirevieren Weinheim, Telefon 06201/10030, und Neckargemünd, Telefon 06223/92540, in Verbindung zu setzen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung