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30.04.2019

Keine schärferen Auflagen für Mathaisemarkt-Festzug

Vereine und Stadt haben nach Kritik an Vorschriften zueinander gefunden - Ehrenamtliche sollen Organisationsteam verstärken

Von Frederick Mersi

Schriesheim. Nach einigen Turbulenzen im Vorfeld haben sich die Wogen um Sicherheitsvorschriften beim Mathaisemarkt-Festzug offenbar wieder gelegt: Bei einem Nachtreffen am Mittwoch, 3. April, im großen Sitzungssaal des Rathauses haben sich Vereinsvertreter und Stadtverwaltung ausgesprochen - und offenbar einen gemeinsamen Weg für die Organisation künftiger Festzüge gefunden: Vertreter von kulturellen und Sportvereinen sowie des Verkehrsvereins sollen in das Organisationsteam der Verwaltung eingebunden werden.

"Das war sehr, sehr positiv"

Teilnehmer des diesjährigen Mathaisemarkt-Festzugs hatten das Treffen eingefordert, nachdem im Vorfeld scharfe Kritik an den Sicherheitsauflagen für Festwagen und unzureichender Kommunikation laut geworden war. Kurzzeitig war gar ein Boykott des Festzugs durch die Vereine im Gespräch gewesen, davon rückten die Ehrenamtlichen aber schnell wieder ab - und zeigten sich jetzt zufrieden mit dem Ergebnis des Nachtreffens.

"Das war sehr, sehr positiv", sagte Tobias Heising auf Nachfrage. Der stellvertretende Vorsitzende des Baseballclubs Raubritter vertrat seinen Verein beim Nachtreffen im Rathaus. "Wenn die Kommunikation von Anfang an so gewesen wäre, hätten wir diese Probleme wahrscheinlich gar nicht bekommen." Die Stadt habe von sich aus Fehler zugegeben und Lösungen angeboten. Irmgard Mohr, Vorsitzende des Verkehrsvereins, bezeichnete das Treffen als "gut". Die Stadt habe begriffen, dass sie die Ehrenamtlichen besser miteinbeziehen müsse.

Auch Achim Weitz, Leiter des Ordnungsamts, zog ein positives Fazit des Treffens: "Wir konnten einige Dinge noch einmal in Ruhe erklären und den Vereinen für die Zukunft etwas Planungssicherheit bieten." Einige Vertreter des Ehrenamts hätten die Befürchtung geäußert, dass die Sicherheitsvorschriften in Zukunft noch strenger umgesetzt werden könnten: "Das ist nicht der Fall, die Regelungen stehen."

Auch schärfere Kontrollen zur Einhaltung der Vorschriften seien kein Thema, so Weitz: "Wir sehen uns nicht als Kindergärtner der Vereine." Wenn die Zugteilnehmer zum Beispiel trotz eines entsprechenden Verbots Süßigkeiten von den Wagen werfen, müsse man an die Eigenverantwortung appellieren.Die Erweiterung des Organisationsteams diene vor allem der Transparenz, sagte Weitz: "Wir wollen die Vereine dadurch besser in den Entscheidungsprozess einbinden." Das erste Treffen soll nach der Sommerpause stattfinden.

Der Unmut der Vereinsvertreter hatte sich vor allem an einem Vorbereitungstreffen im Rathaus Anfang Februar entzündet: Dort hatten Vertreter der Mannheimer Verkehrspolizei die Sicherheitsrichtlinien für den Festzug vorgestellt, die eigentlich bereits seit mehreren Jahren gelten, bisher aber nicht konsequent umgesetzt worden waren. Unter anderem standen die Teilnehmer danach vor der Aufgabe, innerhalb weniger Wochen mindestens vier Begleitpersonen - sogenannte "Wagenengel" - namentlich zu nennen und bereitzustellen sowie Zugmaschinen und Anhänger auf ihre Verkehrssicherheit prüfen zu lassen.

Wegen einer amtlichen Warnung vor Orkanböen war der Festzug zudem kurzfristig um eine Woche verschoben worden. Das Verständnis für diese Entscheidung in Absprache mit der Feuerwehr sei aber trotz des Mehraufwands für die Teilnehmer groß gewesen, so Weitz: "Wir waren alle der Meinung, dass es letztlich ein schöner Festzug war."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung