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15.05.2019

Darum stehen die Kandidaten auf der SPD-Liste

Darum stehen die Kandidaten auf der SPD-Liste

Sozialdemokraten präsentierten sich am Samstag bei "Fest der Generationen" vor dem Rathaus - Trotz wechselhaften Wetters kamen einige Besucher

Wahlkampf mit Spielmobil, Kaffeestand und Talkrunden: Beim "Fest der Generationen" zeigte sich die SPD bürgernah. Foto: Dorn

Von Marco Partner

Schriesheim. Mit den Bürgern ins Gespräch kommen. Offen sein für Ideen und Anregungen, aber auch für Kritik. Ungezwungen, in einer entspannten, familiären Atmosphäre. Zwei Wochen vor der Europa- und Kommunalwahl präsentiert sich die SPD volksnah: Am Samstagnachmittag lädt sie auf dem Uzès-Platz zu einem Fest der Generationen ein. Mit Torwand und Dosenwerfen bei Kaffee und Kuchen. Nur das Wetter will nicht ganz mitspielen.

Zum Auftakt um 14 Uhr blickt Spitzenkandidat Sebastian Cuny etwas sorgenvoll in den Himmel. Plötzlicher Platzregen konkurriert mit Sonnenschein. So wie die Parteien derzeit um die Gunst der Wählerstimmen ringen. "Aber wir ziehen das jetzt durch", sagt der Fraktionsvorsitzende optimistisch. Ganz bewusst habe man vom typischen Info-Stand-Image oder einem Themenabend abgesehen, um die Bürger in ihrem Alltag und ihrer Freizeit abzuholen.

Und siehe da, trotz des trüben Wetters trudeln pünktlich die ersten Gäste ein. Kinder üben sich im Stelzenlaufen beim Spielmobil der Arbeiterwohlfahrt, Eltern wärmen sich mit einem Gratis-Kaffee vom Viernheimer "coffee-bike" auf. Angeregt unterhält sich Kandidatin Daniela van den Berg mit einer jungen Mutter, Politik zwischen Kaffee und Kinderwagen.

"Wir haben selbst sehr viele junge Eltern auf der Liste", sagt Cuny. Und wie selten zuvor konnten sich die Kandidaten intensiv und persönlich in die fünf großen Programmpunkte einbringen: Zukunft bauen, mobil bleiben, Schule sanieren, Ehrenamt fördern und Lebensqualität schaffen.

"Die Inhalte sind diesmal eng mit den Kandidaten verknüpft. Für jedes Thema stehen Ansprechpartner bereit", so der Sozialdemokrat. Elke Schneider ist gespannt darauf, mit den Bürgern in den nahen Dialog zu treten. Für die 57-Jährige ist es der erste Wahlkampf. Erst vor zwei Jahren trat sie den Sozialdemokraten bei. "Wegen Martin Schulz und um dem Rechtspopulismus und Fake News etwas entgegenzusetzen und Kante zu zeigen", sagt sie.

Soziale Gerechtigkeit, bezahlbares Wohnen und Klimaschutz hat sie sich auf die Fahnen geschrieben. Engagieren statt Lamentieren: Für Axel Breinlinger, den Vorsitzenden der Schriesheimer Genossen, ist das in Zeiten des politischen Unmuts der richtige Weg.

"Wir müssen wegkommen von einer Stellvertreter-Politik. Es geht nicht darum, sich mit allen Ellenbogen durchzusetzen, sondern unterschiedliche Meinungen in einen fairen Kompromiss zu bringen", plädiert er dafür, dass Bürger zu Beteiligten werden - und zum Mitwirken im demokratischen Prozess ermutigt werden.

Aus diesem Grund freut man sich, dass sich beispielsweise mit Patrick Schmidt-Kühnle ein unabhängiger Kandidat auf der Liste wiederfindet. Dem Vorsitzenden des Gesamtelternbeirats imponierte die Haltung der SPD bei der Debatte um die Schulsanierung. Nun möchte er selbst die nächsten Schritte mitgestalten. "Für Jugendliche braucht es einen Bolzplatz und einen Treffpunkt. Und wir benötigen bezahlbaren Wohnraum für die jungen Familien, die hier leben", fordert der dreifache Vater.

Während sich die Kinder auf der kleinen Torwand schon mal für den vorletzten Bundesliga-Spieltag und das "Aktuelle Sportstudio" warm schießen, schaut sich Rita Haas das Ganze bei einem Kuchen erst mal aus sicherer Entfernung an. "Ich will mir erst einmal selbst ein Bild von den Kandidaten machen, bevor ich wählen gehe", sagt die Ur-Schriesheimerin. Das Fest der Generation ist, was die SPD angeht, die ideale Gelegenheit dafür. Trotz Wolken und Regen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung