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03.06.2019

Schriesheim-Altenbach: Geschick und Geschwindigkeit waren gefragt

Schriesheim-Altenbach: Geschick und Geschwindigkeit waren gefragt

Beim Jugend-Kart-Slalom-Meisterschaftslauf auf dem Gelände des MSC Altenbach waren rund 100 junge Fahrer am Start

Höchste Konzentration: Joshua Ramsperger vom MSC Altenbach "schlängelt" sich durch den Parcours. Foto: Dorn

Von Karin Katzenberger-Ruf

Schriesheim-Altenbach. Erstaunlich, wie gut Joshua Ramsperger vom MSC Altenbach die Kurven kriegt. Beim Probelauf gibt es dennoch Punktabzug. Pro umgefahrenem Pylon werden nämlich zwei Strafsekunden auf die Fahrzeit fällig. Der Parcours ist in der Regel weit unter eine Minute zu schaffen.

Für die Jugendmeisterschaften im Kart-Slalom, die der Motorsportclub auf seinem Vereinsgelände auf der Kipp ausrichtet, sind die Wetterbedingungen ideal. Im Lauf des Tages werden um die 100 Kinder und Jugendliche in Karts in den Altersklassen K1 bis K5 um die Wette fahren. Schon Achtjährige dürfen an der Meisterschaft teilnehmen, sie sind dann die Jüngsten.

Der MSC mit seinem Vorsitzenden Willi Barteldes an der Spitze, ist stolz auf seine sportlichen Erfolge im Jahr 2018, zu denen sogar eine Deutsche Meisterschaft gehörte. Derzeit hat der Motorsportclub etwa 100 Mitglieder und eine über 20-köpfige Nachwuchsgruppe. Für das Training stehen drei Karts der jüngsten Generation bereit. Deren Motorgeräusche sind gegenüber den Vorgängermodellen deutlich reduziert, außerdem sind die Fahrzeuge abgasarm.

Doch ist es gut, wenn sich schon Sechsjährige hinters Steuer setzen? Absolut, findet der Vereinsvorsitzende. Er glaubt, dass die Kinder von heute im Erwachsenenalter sogar die besseren Autofahrer sein werden. "Sie lernen früh, wie ein Wagen reagiert - auf trockener und auf nasser Strecke", sagt er. Kart zu fahren, erfordere ein sehr hohes Reaktionsvermögen. Das sei in vielen Situationen wichtig - später eben auch im Straßenverkehr. Mit dem "Popometer" lernen, nennt Willi Barteldes das Training, weil der Fahrersitz ja nur knapp über dem Boden liegt. Die Kinder und Jugendlichen wüchsen außerdem in ein gut funktionierendes Vereinsleben hinein und lernten die Kameradschaft zu schätzen. Zwischen den Starts bei den Jugendmeisterschaften gibt es stets etwa 25 Minuten Pause. Wobei eine Viertelstunde als "Einspruchsfrist" einkalkuliert werden muss, falls jemand das Urteil der Schiedsrichter anzweifelt. Diese werden übrigens vom ADAC gestellt.

"Deutsches Eck" oder "Brezel" lauten die Namen für die Figurenformen aus Pylonen, die die Rennstrecke markieren. Vor dem Start gehen die jungen Fahrer die Strecke zu Fuß ab, um sich deren Verlauf einzuprägen. "Dort beziehungsweise im Fahrzeug sitzend, sieht das nochmals ganz anders aus als vom Rand für die Zuschauer", erklärt Willi Barteldes. Er schätzt, dass sich den Tag über rund 300 Gäste auf der Kipp einfinden werden, um die Fahrer anzufeuern. Ein paar Fahrerinnen sind natürlich auch dabei. So allmählich finden nämlich auch Mädchen Gefallen am Motorsport.

Um die Mittagszeit haben es sich einige "Fans" im Schatten der Bäume rund um das Kart-Gelände gemütlich gemacht und zum Teil Kühlboxen dabei. Gegrilltes und kühle Getränke sind natürlich auch am Rande der Veranstaltung erhältlich. Motorsportclubs aus ganz Nordbaden nahmen an den Jugendmeisterschaften teil, um Punkte für die nächste Wettkampfklasse zu sammeln. Die Siegerehrungen gingen nach jedem Durchlauf über die Bühne. Wo die Deutsche Meisterschaft im Herbst stattfinden wird, ist laut Willi Barteldes noch nicht ganz klar. Und was meint das Publikum zum Nachwuchs? "Unser Kleiner wollte schon als Vierjähriger Auto fahren", ist von einer Mutter zu erfahren. Jetzt ist er in der Altersklasse "K 3" unterwegs. Sein sportliches Hobby mache ihm viel Spaß, und er sei wirklich ein geschickter Fahrer.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung