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29.06.2019
"Letztlich geht es darum, dass wir als Gesamtvorstand das Wohl des gesamten Vereins im Blick haben müssen", sagt Herbert Graf, Vorsitzender des Kraftsportvereins. Foto: Dorn
Von Frederick Mersi
Schriesheim. Kehren die großen Ringer-Zeiten zurück in die Weinstadt? Am 21. Juni vermeldete die Deutsche Ringerliga (DRL), ein Zusammenschluss von Spitzenvereinen, die sich vom Deutschen Ringerbund nicht angemessen vermarktet sehen, dass der Kraftsportverein (KSV) Schriesheim in der kommenden Saison als sechstes Team teilnehmen werde. Kurze Zeit später ein Dementi des Vorstands: Der KSV werde weiter in der Regionalliga ringen. KSV-Vorsitzender Herbert Graf spricht im Interview über die Gründe für das Hin und Her, die Beziehung zur Ringerabteilung und die Lage des Gesamtvereins.
Herr Graf, zunächst hieß es, der KSV sei in der DRL, dann wurde von einer Testphase gesprochen, zuletzt kam von Ihnen eine Absage. Was stimmt denn nun?
Herbert Graf: Die DRL hat das veröffentlicht, bevor wir im Gesamtvorstand darüber entschieden hatten. Das war für die nächste Sitzung auf der Tagesordnung, eine Zusage hatten wir aber nicht gegeben. Von der Bekanntgabe der DRL habe ich aus der Presse erfahren. Fest steht: In der kommenden Saison nehmen wir nicht an der DRL teil, das haben wir im KSV-Vorstand mehrheitlich entschieden.
Ist die voreilige Bekanntgabe der DRL ein Grund, weshalb der KSV sich jetzt gegen eine Teilnahme entschieden hat?
Das spielt eine kleine, aber keine entscheidende Rolle. Der Gesamtvorstand war schon verärgert über die Art und Weise, wie die DRL hier vorgegangen ist. Die wollte einen weiteren Traditionsklub in ihren Reihen, aber so geht man mit Vereinen nicht um. Als wir unser Dementi veröffentlicht hatten, kam ein sehr ungehaltener Anruf des Geschäftsführers. Das geht gar nicht. Aber letztlich geht es darum, dass wir als Gesamtvorstand das Wohl des gesamten Vereins im Blick haben müssen.
Die Idee einer Teilnahme kam aber aus der Ringer-Abteilung des KSV. Können Sie diesen Wunsch nachvollziehen?
Klar kann ich das. Der KSV weiß, dass die Ringer das Aushängeschild des Vereins sind. Und sie sollen es bleiben. Aber wir haben 2015 unsere Bundesliga-Mannschaft abgemeldet, aus sportlichen und finanziellen Gründen. Da muss man sich sehr gut überlegen, ob man so einen Schritt geht. Das wäre nach außen schwer zu erklären.
Gehen die Visionen da zwischen Ringern und Gesamtverein auseinander?
Ich komme selbst aus der Ringer-Abteilung, aber ich habe die Verantwortung für den Gesamtverein. Dass die Meinungen bei diesem Thema auseinandergehen, hat man ja schon gesehen. Aber dennoch ist da keine Kluft zwischen Vorstand und Ringern. Aus meiner Sicht hat Abteilungsleiter Marc Hartmann auch keinen Fehler gemacht, er ist von der DRL in diesem Fall benutzt worden.
Welche Folgen hat das Hin und Her für die Außenwirkung des Gesamtvereins?
Wir haben Flagge gezeigt - pro KSV. Das ist für mich das Entscheidende. Wenn es dem KSV gut geht, geht es den Abteilungen auch gut.
Was ist noch zu tun, damit es dem KSV wieder gut geht?
Dem KSV geht es gut, wir wollen das aber noch verbessern. Das Wie habe ich auf der Mitgliederversammlung klar dargestellt: Wir wollen und müssen neue Mitglieder werben. Dafür haben wir eine eigene Arbeitsgruppe eingerichtet. Der KSV wirbt viel zu wenig für sich und die vielen Sportarten, die er anbietet. Das Ziel ist es, da in zwei Jahren auf dem richtigen Weg zu sein.
Ist es in diesem Fall auch möglich, dass es mittelfristig wieder Spitzenringen beim KSV zu sehen gibt?
Das gibt es auch jetzt schon. Aber wenn Sie auf eine Bundesliga-Mannschaft anspielen: Natürlich sehe ich die Möglichkeit. Wenn Sportler auf die Matte gehen, wollen sie auch gewinnen.
Aber nicht in der DRL?
Aus meiner Sicht nach diesem Vorgehen nicht. Sollte der Gesamtvorstand anders entscheiden, würde ich das natürlich mittragen. Außerdem kann ich niemanden davon abhalten, eine GmbH zu gründen und am Ligabetrieb teilzunehmen - nur eben nicht mit dem Namen KSV Schriesheim.
Deutsche Ringerliga: Warum der KSV Schriesheim nicht dabei ist
KSV sagt Teilnahme an Deutscher Ringerliga (DRL) ab - Vorsitzender Herbert Graf spricht im Interview über die Gründe"Letztlich geht es darum, dass wir als Gesamtvorstand das Wohl des gesamten Vereins im Blick haben müssen", sagt Herbert Graf, Vorsitzender des Kraftsportvereins. Foto: Dorn
Von Frederick Mersi
Schriesheim. Kehren die großen Ringer-Zeiten zurück in die Weinstadt? Am 21. Juni vermeldete die Deutsche Ringerliga (DRL), ein Zusammenschluss von Spitzenvereinen, die sich vom Deutschen Ringerbund nicht angemessen vermarktet sehen, dass der Kraftsportverein (KSV) Schriesheim in der kommenden Saison als sechstes Team teilnehmen werde. Kurze Zeit später ein Dementi des Vorstands: Der KSV werde weiter in der Regionalliga ringen. KSV-Vorsitzender Herbert Graf spricht im Interview über die Gründe für das Hin und Her, die Beziehung zur Ringerabteilung und die Lage des Gesamtvereins.
Herr Graf, zunächst hieß es, der KSV sei in der DRL, dann wurde von einer Testphase gesprochen, zuletzt kam von Ihnen eine Absage. Was stimmt denn nun?
Herbert Graf: Die DRL hat das veröffentlicht, bevor wir im Gesamtvorstand darüber entschieden hatten. Das war für die nächste Sitzung auf der Tagesordnung, eine Zusage hatten wir aber nicht gegeben. Von der Bekanntgabe der DRL habe ich aus der Presse erfahren. Fest steht: In der kommenden Saison nehmen wir nicht an der DRL teil, das haben wir im KSV-Vorstand mehrheitlich entschieden.
Ist die voreilige Bekanntgabe der DRL ein Grund, weshalb der KSV sich jetzt gegen eine Teilnahme entschieden hat?
Das spielt eine kleine, aber keine entscheidende Rolle. Der Gesamtvorstand war schon verärgert über die Art und Weise, wie die DRL hier vorgegangen ist. Die wollte einen weiteren Traditionsklub in ihren Reihen, aber so geht man mit Vereinen nicht um. Als wir unser Dementi veröffentlicht hatten, kam ein sehr ungehaltener Anruf des Geschäftsführers. Das geht gar nicht. Aber letztlich geht es darum, dass wir als Gesamtvorstand das Wohl des gesamten Vereins im Blick haben müssen.
Die Idee einer Teilnahme kam aber aus der Ringer-Abteilung des KSV. Können Sie diesen Wunsch nachvollziehen?
Klar kann ich das. Der KSV weiß, dass die Ringer das Aushängeschild des Vereins sind. Und sie sollen es bleiben. Aber wir haben 2015 unsere Bundesliga-Mannschaft abgemeldet, aus sportlichen und finanziellen Gründen. Da muss man sich sehr gut überlegen, ob man so einen Schritt geht. Das wäre nach außen schwer zu erklären.
Gehen die Visionen da zwischen Ringern und Gesamtverein auseinander?
Ich komme selbst aus der Ringer-Abteilung, aber ich habe die Verantwortung für den Gesamtverein. Dass die Meinungen bei diesem Thema auseinandergehen, hat man ja schon gesehen. Aber dennoch ist da keine Kluft zwischen Vorstand und Ringern. Aus meiner Sicht hat Abteilungsleiter Marc Hartmann auch keinen Fehler gemacht, er ist von der DRL in diesem Fall benutzt worden.
Welche Folgen hat das Hin und Her für die Außenwirkung des Gesamtvereins?
Wir haben Flagge gezeigt - pro KSV. Das ist für mich das Entscheidende. Wenn es dem KSV gut geht, geht es den Abteilungen auch gut.
Was ist noch zu tun, damit es dem KSV wieder gut geht?
Dem KSV geht es gut, wir wollen das aber noch verbessern. Das Wie habe ich auf der Mitgliederversammlung klar dargestellt: Wir wollen und müssen neue Mitglieder werben. Dafür haben wir eine eigene Arbeitsgruppe eingerichtet. Der KSV wirbt viel zu wenig für sich und die vielen Sportarten, die er anbietet. Das Ziel ist es, da in zwei Jahren auf dem richtigen Weg zu sein.
Ist es in diesem Fall auch möglich, dass es mittelfristig wieder Spitzenringen beim KSV zu sehen gibt?
Das gibt es auch jetzt schon. Aber wenn Sie auf eine Bundesliga-Mannschaft anspielen: Natürlich sehe ich die Möglichkeit. Wenn Sportler auf die Matte gehen, wollen sie auch gewinnen.
Aber nicht in der DRL?
Aus meiner Sicht nach diesem Vorgehen nicht. Sollte der Gesamtvorstand anders entscheiden, würde ich das natürlich mittragen. Außerdem kann ich niemanden davon abhalten, eine GmbH zu gründen und am Ligabetrieb teilzunehmen - nur eben nicht mit dem Namen KSV Schriesheim.
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