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05.07.2019

Karl Wilhelm Bauer meldete Ambrosia-Fund

Karl Wilhelm Bauer meldete Ambrosia-Fund

Stadt ging von Verwechslung mit Gelber Kosmee aus - Expertin identifiziert beide Pflanzen

Karl Wilhelm Bauer neben einer vermeintlichen Ambrosia an der B 3. Foto: Dorn

Schriesheim. (fjm) Karl Wilhelm Bauer ist kein Botaniker. Dennoch kennt sich der Biologielehrer im Ruhestand mit Ambrosia gut aus: Zwei Standorte der für Allergiker durch ihre Pollen gefährlichen Pflanze hat der Schriesheimer in den vergangenen Jahren bereits an die Stadt und die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) gemeldet, beide Male wurde die Ambrosia entfernt.

Die dritte Fundstelle meinte Bauer auf einer städtischen Grünfläche ausgemacht zu haben - direkt an der B 3, nahe der Einmündung des Ruhwegs. Über deren Zustand hatten sich die Freien Wähler schon im Vorfeld der Kommunalwahl beschwert, weil dort statt Blühpflanzen Unkraut sprieße. Die Stadt reagierte, tauschte Boden und Saatmischung aus und wurde nun mit dem Vorwurf konfrontiert, auch der Ambrosia Nährboden zu geben.

"Wir sind sofort rausgefahren und haben uns das angeguckt, als Herr Bauer den Fund gemeldet hat", sagt Patrick Schmidt, im Bauamt zuständig für städtische Grünflächen. "Bei der vermeintlichen Ambrosiapflanze handelte es sich aber um die Blühpflanze Cosmos sulphureus, wie auch noch einmal durch den Lieferanten bestätigt wurde."

Die Gelbe Kosmee blüht vom Sommer bis in den Herbst, ist aber nicht winterhart und daher für die einjährige Bepflanzung der Flächen geeignet. Biologielehrer Bauer ist sich jedoch sicher, auf der Grünfläche gleich mehrere Ambrosia-Pflanzen in verschiedenen Stadien gefunden zu haben. "Ich habe 17 Stück auf einer Länge von etwa zehn Metern gefunden", sagt er am Dienstag bei einem Treffen vor Ort.

Zwei Tage später folgt die Rückmeldung von der Meldestelle der Landesanstalt für Umwelt: Auf einem der drei von Bauer zugeschickten Fotos seien mit großer Wahrscheinlichkeit beide Pflanzen zu sehen, schreibt Sandra Dezenter. Ambrosia und Gelbe Kosmee seien gerade im Jugendstadium leicht zu verwechseln: "Die Blattunterseiten sind bei beiden Pflanzen grün, die Stängel unterschiedlich stark behaart." Die Blattansätze bei der Kosmee seien im Gegensatz zur Beifuß-Ambrosie aber leicht verdickt. "Diese Merkmale sind oft nur im direktem Vergleich erkennbar", so Dezenter.

Sichere Unterschiede sind laut LUBW die Blütenknospen, so weit sind die Pflanzen an der B 3 aber noch nicht. "Um Konflikte zu vermeiden, könnte bis zum Einsetzen der Blütenknospen abgewartet und wenn nötig gehandelt werden", rät Dezenter abschließend.

Die für Allergiker gefährliche Pflanze sieht der Gelben Kosmee zum Verwechseln ähnlich. Foto: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung