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26.07.2019

Raum des Jugendrotkreuzes von Schimmel befallen

Freie Wähler beantragten Sanierung - Fraktionen und Einzelstadträte schlossen sich einmütig an - Zukunft des DRK-Heims offen

Schriesheim. (web) Bernd Hegmann wählte deutliche Worte: "Ich würde meinem Kind verbieten, diesen Raum zu betreten", so der Fraktionssprecher der Freien Wähler zu den Zuständen im Raum des Jugendrotkreuzes. Dieser Teil des DRK-Heims sei von Schimmel befallen, es rieche modrig, Feuchtigkeit dringe ein. Kurz: Es bestehe dringender Sanierungsbedarf, begründete Hegmann einen entsprechenden Antrag, dem die anderen Stadträte einmütig folgten.

Der Gemeinderat beauftragte die Stadtverwaltung damit nicht nur, den Schimmelbefall zu beseitigen; vielmehr soll die Verwaltung auch Vorbereitungen treffen, damit der Gemeinderat in einer seiner kommenden Sitzungen über das weitere Vorgehen in Sachen DRK-Heim beraten kann.

Die örtliche DRK-Spitze, die die Gemeinderatssitzung am Mittwochabend von den Publikumsplätzen aus verfolgte, hörte das mit großem Interesse. Zunächst erwiderte Bürgermeister Hansjörg Höfer Hegmanns Antrag: Zwar seien bereits im Haushalt 2018 Mittel in Höhe von 30.000 Euro eingestellt worden, um Räume im DRK-Heim für den damals von Weinheim nach Schriesheim beorderten Notarzt einzurichten. Die Rot-Kreuz-Aktiven hätten die Räume indessen in Eigenregie hergerichtet, sodass die Stadt Schriesheim das Geld nicht habe ausgeben müssen. Ansonsten schauten sich Mitarbeiter der Stadt Schriesheim grundsätzlich nicht in vermieteten Räumen um.

Höfer sagte aber auch zu, dass der Schimmel beseitigt wird. Im selben Atemzug gab er zu bedenken, dass das DRK-Heim in der Ladenburger Straße aus den 1970er-Jahren stamme, viele Räume wohl nur unregelmäßig beheizt würden und der Investitionsstau hier allgemein groß sei. Danach hatten die übrigen Fraktionen das Wort. Fadime Tuncer (GL) hatte sich noch am Montag selbst im DRK-Heim umgesehen - und fand den Antrag der Freien Wähler nachvollziehbar. Was die Zukunft des DRK-Standorts betrifft, müsse nun schnell ein Grundsatzbeschluss her.

"Die oberen Räume im DRK-Heim sind gut gepflegt", hatte Andrea Diehl (CDU) festgestellt. Sie hatte die Räumlichkeiten bereits im Zuge der letzten DRK-Jahreshauptversammlung besichtigt, ebenso wie Barbara Schenk-Zitsch und Bernd Hegmann. "Im Keller war die Luft dagegen so schlecht, dass ich kaum Luft bekommen habe", schilderte Diehl. Dabei hätten die DRK-Aktiven allein im vergangenen Jahr 213 Arbeitsstunden geleistet - im Ehrenamt. Sie bedankte sich ebenso wie mehrere andere Redner für dieses Engagement.

"Es ist Handlungsbedarf vorhanden", unterstützte auch SPD-Fraktionssprecher Sebastian Cuny den Antrag der Freien Wähler. "Schimmel geht gar nicht", forderte auch Wolfgang Renkenberger (FDP), den Sanierungsstau im DRK-Heim so schnell wie möglich anzugehen. Thomas Kröber (AfD) fand die vorhergehenden Ausführungen "schlüssig" - und schloss sich dem Antrag ebenfalls an. Liselore Breitenreicher (Bürgergemeinschaft Schriesheim) war die letzte Stadträtin, die die Gelegenheit nutzte, den DRK-Aktiven zu danken.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung