Schriesheim im Bild 2023

26.07.2019

Gutachten zu toten Hunden liegt vor (Update)

Nach vier Monaten ist die Todesursache weiter unklar

Schriesheim/Heiligkreuzsteinach. (pol/mün) Vier Monate lang wurden die toten Hunde aus Schriesheim und Heiligkreuzsteinach untersucht. Doch die Ermittler tappen weiter im Dunkeln, weshalb die Tiere verendet sind. Sie waren Ende März an einer Kreisstraße bei Schriesheim und an einer Kreisstraße bei Heiligkreuzsteinach gefunden worden.

Die Todesumstände der Tiere konnten genauso wenig geklärt werden, wie die Frage, woher sie stammen. Weder die Analysen der Chemischen und Veterinäruntersuchungsanstalten in Karlsruhe, noch die der Anstalt in Freiburg, brachten die Polizei weiter, wie es in einer Mitteilung heißt. In den Fachinstituten hatten zuletzt toxikologische Analysen stattgefunden.

Jetzt wird vermutet, dass die Hunde aufgrund schwerer Stressoren, wie sie bei illegalen Transporten, bei der Tierhaltung oder der Aufzucht entstehen können, zu Tode gekommen sind.

Die Hunde waren mit einem Fahrzeug an die verschiedenen Stellen gebracht und unweit der Straße im angrenzenden Unterholz abgelegt worden.

Ein Zusammenhang mit 14 verwahrlosten Hunden, die ebenfalls Ende März 2019 in einem Haus in einer Gemeinde im nördlichen Rhein-Neckar-Kreis beschlagnahmt wurden, besteht nicht, so die Polizei.

Update: Freitag, 26. Juli 2019, 13.50 Uhr

Von Wolf H. Goldschmitt

Dossenheim/Heiligkreuzsteinach. Wann dieses Drama endlich aufgeklärt wird, steht in den Sternen. Vor vier Wochen waren 14 völlig verwahrloste Vierbeiner - darunter fünf schwache Welpen - von der Polizei "im nördlichen Rhein-Neckar-Kreis" beschlagnahmt" worden. Wie die RNZ jetzt erfahren hat, waren die Hunde aus einem Wohnhaus in Dossenheim geholt worden.

Die Tiere waren unterernährt und in einem bemitleidenswerten Zustand, so ein beteiligter Beamter. Sie sind jetzt in einem Tierheim untergebracht. Ob diese Mangelhaltung mit den Funden von Hundekadavern im Wald zwischen Schriesheim und Heiligkreuzsteinach vor einigen Wochen zusammenhängt, prüfen die Behörden. Bislang allerdings ohne Ergebnis.

Innerhalb einer Woche waren im Forst vier tote Hunde entdeckt worden. Alle Tiere waren zu Lebzeiten weder gechipt noch kastriert worden. Spuren, die auf Gewalteinwirkung hinweisen könnten, wurden von der Berufstierrettung Rhein-Neckar nicht festgestellt. Einer Hündin hatte der Tierquäler aber einen Stock zwischen die Zähne geklemmt - und es fehlte ein Stück ihrer Nase.

Die ersten beiden Tiere lagen an der Kreisstraße K4122 nahe des Naturfreundehauses. Wenige Tage später wurden zwei weitere Hunde unweit der ersten Fundstelle entdeckt. Neben den Kadavern wurden zahlreiche leere Bierdosen gefunden. Bei allen vier Geschöpfen handelt es sich um Labrador-Schäferhund-Husky-Mischlinge im Alter zwischen neun und 15 Monaten. Alle müssen sehr gelitten haben. Sie hatten ein struppiges Fell und überlange Krallen.

Drei der Hunde hatten denselben Plastikstoff im Magen, was die Polizei vermuten lässt, dass sie aus dem gleichen Haushalt stammen und vor lauter Hunger und Verzweiflung Abfalltüten angefressen hatten.

Die Polizei geht davon aus, dass die elend verendeten Hunde mit einem Auto heimlich weggeschafft und neben der Straße ins angrenzende Unterholz wie Müll weggeworfen wurden. Eine ebenfalls noch ausstehende DNA-Analyse soll endgültig Klarheit darüber schaffen, ob sie aus Dossenheim stammen.

Ein toxikologisches Gutachten der Veterinäre steht indes weiter aus. Auf RNZ-Nachfrage betonte Kreissprecherin Silke Hartmann, dass der Befund des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Freiburg aktuell noch nicht vorliege. Die Untersuchungen würden noch weitere rund vier bis sechs Wochen dauern. Die Todesursache der Hunde sei damit weiterhin unklar.

Info: Zeugen, die in den Tagen vor dem 19. März verdächtige Fahrzeuge oder Personen zwischen Schriesheim-Kohlhof und Heiligkreuzsteinach-Lampenhain, entlang der Kreisstraße K4122 gesehen haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium Mannheim, Telefon 0621/1743045, oder mit den Polizeirevieren Weinheim, Telefon 06201/10030, und Neckargemünd, Telefon 06223/92540, in Verbindung zu setzen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung