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09.11.2019

Die Altenbacher Kerwe lebt noch

Die Altenbacher Kerwe lebt noch

Organisatoren zogen positives Fazit bei Nachbesprechung - Neuauflage vom 1. bis 4. Mai geplant

Die Altenbacher Vereine übernahmen die Organisation und wollen die Kerwe zukunftsreif machen. Foto: Dorn

Von Florian Busch

Schriesheim-Altenbach. „Das Wetter war schlecht“, sagt eine Frau aus dem Publikum und lacht. Viel mehr gab es aber an der diesjährigen Altenbacher Kerwe, die vom 3. bis zum 6. Mai im Schriesheimer Ortsteil stattfand, nicht auszusetzen. Am Mittwochabend trafen sich alle Organisatoren zur Nachbesprechung in der Verwaltungsstelle.

Die Besonderheit an der Kerwe 2019 war, dass verschiedene Altenbacher Vereine, etwa der Evangelische Kirchenchor Concordia und der Männergesangsverein (MGV) Liederkranz Altenbach, die Organisation übernommen und somit die Verwaltung entlastet hatten. „Ich hatte große Sorgen, dass unsere Kerwe in ein paar Jahren stirbt“, sagte Ortsvorsteher Herbert Kraus. Dank der Initiative der Vereine könne sie nun aber weiter leben und sei zukunftsreif.

Bevor von den Verantwortlichen etwas zur Kerwe gesagt wurde, fragten sie zunächst die Interessierten im Publikum. Neben der nicht ganz ernst gemeinten Kritik vom Anfang gab es ausschließlich positive Rückmeldungen. Es sei sehr gut gewesen, dass es in diesem Jahr keine Straßensperrung gegeben habe. Außerdem lobten sie, dass die in der Vorbesprechung geplanten Dinge gut umgesetzt worden seien und nichts auf der Strecke geblieben sei. Auch die Vereine selbst hatten fast nur Positives zu berichten. Die Umzugsorganisation sei perfekt gelaufen, so Jürgen Fitzer vom MGV Liederkranz Altenbach, und auch die Modenschau sei, wie eigentlich jedes Mal, „gigantisch gut“ gewesen. Als das Gespräch zu den Fahrgeschäften kam, hieß es scherzhaft: „Es war erfreulich, dass wir welche hatten.“ Denn diese zu organisieren sei gar nicht so leicht, da vieles mit Händedruck und auf Zuruf abgesprochen werde, statt verbindliche Verträge abzuschließen. Wenn es den Betreibern dann nicht lukrativ genug erscheine, kämen sie nicht. Umso besser, dass etwa der Betreiber des Kinderkarussells begeistert gewesen sei und nächstes Jahr gerne wieder kommen möchte. Auch die Zuteilung der Stände hätte gut gepasst, niemand hätte einen Nachteil durch seinen Standort gehabt.

Das Kettenkarussell hingegen – und da waren sich alle Anwesenden einig – müsse für das nächste Mal absturzsicherer gemacht werden. Lob gab es hingegen für den Caterer, der „einen riesen Job“ gemacht hätte. Kurz diskutiert wurde die Anfrage eines Hähnchenstandes, im nächsten Jahr einen Stellplatz zu bekommen. Relativ schnell kamen die Organisatoren aber zu dem Entschluss, dass sie lieber auf den Caterer setzen wollen.

Für den Kerwesonntag ist auch 2020 wieder der Kerwelauf des Fördervereins der Grundschule geplant. Außerdem wolle man etwas Neues versuchen. Jürgen Fitzer schlug etwas vor, das im Publikum sofort auf Zuspruch stieß: eine Schlagerparty. Auf diese Weise könne man Jung und Alt zusammenbringen. „Einen Versuch ist es wert“, so Fitzer.

Sowieso sei ein Ziel der Vereine, die Jungen mehr mitwirken zu lassen. „Der Vorteil in Altenbach ist der, dass die Jugend sich schon engagiert. Das ist keine Selbstverständlichkeit“, meinte Fitzer. Für Vorschläge, zum Beispiel für Programmpunkte, sei man jederzeit offen. Für 2020 ist die Altenbacher Kerwe von Freitag, 1., bis Montag, 4. Mai, geplant. Um das jährliche Maibaumfest auszukoppeln, lautete ein Vorschlag, es auf den Freitag vor der Kerwe, also den 24. April, vorzuschieben. Wo die Kerwe-Eröffnung nach der Schließung des Gasthauses „Sonus“ nun stattfinden soll, ist noch nicht ganz klar. Man hoffe, dass bis dahin ein neuer Pächter gefunden ist, so Kraus, andernfalls sei der Schulhof eine Option.

Für die Vereine war es die erste Kerwe als Organisatoren. „Der öffentliche Druck ist ein anderer“, sagte Patrick Minkus vom Evangelischen Kirchenchor Concordia im Vergleich zu den vereinsinternen Events. Das Ziel, die Kerwe am Leben zu erhalten, sei durch das Engagement geglückt. „Es war super, dass sich jeder eingebracht hat“, ergänzte Fitzer. Und das Wichtigste: „Es hat großen Spaß gemacht.“

Auch wenn das Wetter den Organisatoren bei der diesjährigen Kerwe in Altenbach nicht in die Karten spielte, hatten alle Beteiligten und Besucher trotzdem eine Menge Spaß. Foto: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung