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21.11.2019

Festzug-Motto vertagt: Zur "Kalender-Sitzung" kamen nur 15 von 70 Schriesheimer Vereinen

Festzug-Motto vertagt: Zur "Kalender-Sitzung" kamen nur 15 von 70 Schriesheimer Vereinen

Verwaltung übt Selbstkritik - Vorschläge sind noch bis 27. November möglich

Zogen im März 2019 auch ohne Motto und Wagen durch die Straßen: Weil der Mathaisemarkt-Festzug wegen einer Sturmwarnung verlegt werden musste, liefen viele Vereinsmitglieder die Strecke am ersten Festsonntag einfach zu Fuß ab. Foto: Dorn

Von Karin Katzenberger-Ruf und Frederick Mersi

Schriesheim. Fast so viele Termine wie das Jahr Tage hat, umfasst der Veranstaltungskalender der Stadt Schriesheim für 2020: Es sind rund 325, Jahreshauptversammlungen und Grillfeste von Vereinen inklusive. Die beiden wichtigsten Veranstaltungen: Am Freitag, 6. März, wird der Mathaisemarkt eröffnet, am Sonntag, 8. März, soll der Umzug durch den Ort ziehen. Doch unter welchem Motto? Das hätte am Dienstagabend eigentlich bei der „Kalender-Sitzung“ besprochen werden sollen. Doch von über 70 angeschriebenen Vereinen und Organisationen waren nur 15 vertreten.

Statt das zu beklagen, übten die Verwaltungsmitarbeiter aber erst einmal Selbstkritik: Dass die Sitzung so schlecht besucht war, könnte laut Yvonne Ullrich vom Hauptamt daran gelegen haben, dass das Veranstaltungsprogramm vorab als PDF-Datei gleich mit verschickt wurde. Bei der Sitzung verzichtete man auf das Vorlesen des Veranstaltungsprogramms, stattdessen nahmen sich die Anwesenden etwa 20 Minuten Zeit, um aus ihrer Sicht nochmals zu überprüfen, ob alles korrekt aufgeführt ist. Das war weitgehend der Fall.

„Zum Treffen kamen eigentlich nur noch die Vertreter, die Änderungswünsche hatten“, so Karina Mayer vom siebenköpfigen Mathaisemarkt-Organisationsteam. „Außerdem ging die Einladung nur an die Vorsitzenden, für den Festzug sind in den Vereinen aber oft andere Ehrenamtliche zuständig.“ Vielen Vereinen sei vermutlich nicht bewusst gewesen, dass auch die Entscheidung über das Festzug-Motto am Dienstag fallen sollte.

Renate Krämer vom Organisationsteam hatte dazu eine Liste von 1963 bis 2019 mitgebracht. Das „Handwerk im Wandel der Zeit“ steht dort an erster Stelle, gefolgt vom Motto „Bergbau“ 1977. Um „400 Jahre“ ging es beim Mathaisemarkt-Jubiläum 1979. 1989 war dann die Strahlenburg an der Reihe.

Einen eigenen Motto-Vorschlag gab es aus den Reihen der Anwesenden nicht, auch schriftlich oder per E-Mail war bei der Verwaltung diesbezüglich noch nichts eingegangen. „Wir haben die Frist deswegen bis Mittwoch, 27. November, verlängert“, sagte Mayer. Die Entscheidung über das Festzug-Motto soll dann bei einer weiteren Sitzung fallen: am Dienstag, 3. Dezember, laut Mayer voraussichtlich um 18.30 Uhr.

„Wir wollen bei diesem Treffen auch festlegen, welche Vereinsvertreter unser Organisationsteam verstärken“, so die Verwaltungsmitarbeiterin. Vor dem Festzug 2019 hatte es vonseiten der teilnehmenden Vereine massive Kritik an der Kommunikation der Stadtverwaltung bezüglich der Auflagen für die Zuggruppen gegeben.

Kurzzeitig wurde sogar mit einem Boykott gedroht, bei einem Nachtreffen fanden Verwaltung und Vereine aber eine gemeinsame Lösung: Für den Mathaisemarkt im kommenden Jahr sollen je ein Vertreter der Sportvereine, der kulturellen Gruppen und sonstiger Vereine sowie ein Repräsentant für die Stadtteile Altenbach und Ursenbach in die Organisation eingebunden werden. Damit würde das Team auf elf Mitglieder anwachsen.

Der Erfolg des Festzugs wird aber auch 2020 vom Wetter abhängen: Im März musste die Veranstaltung wegen einer Unwetterwarnung auf den zweiten Mathaisemarkt-Sonntag verschoben werden, einige Teilnehmer zogen davon unbeeindruckt dennoch durch die Straßen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung