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30.11.2019

441. Mathaisemarkt: Schriesheimer Marktausschusses beriet über Festprogramm

441. Mathaisemarkt: Schriesheimer Marktausschusses beriet über Festprogramm

99 Tage vor Beginn gibt es die wichtigsten Informationen hier im Überblick.

Wirtschaftsförderer Torsten Filsinger, SPD-Fraktionschef Sebastian Cuny, Bürgermeister Hansjörg Höfer und BDS-Vorsitzender Rolf Edelmann (v.l.). Foto: Dorn

Von Frederick Mersi

Schriesheim. „Weihnachten ist bald, der Mathaisemarkt in Kürze“: Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Hansjörg Höfer die Sitzung des Marktausschusses am Donnerstagabend, in der 99 Tage vor der Eröffnung erste Details zum Ablauf des 441. Mathaisemarkts besprochen wurden. Die wichtigsten Infos im Überblick:

10 Jahre Schriesheimer „Strahler“

„Der Strahler hat sich etabliert“, sagte Bürgermeister Hansjörg Höfer bei einem Pressegespräch am Freitag. Das Zahlungsmittel zur Stärkung des Schriesheimer Einzelhandels geht dieses Jahr schon in die zehnte Auflage.

Im Vergleich zu seinen neun Vorgängern hat sich beim Design der „Jubiläumsvariante“ nicht viel getan. Eine Neuerung gibt es aber: Der Strahler ist jetzt mit einem Barcode versehen. Somit kann er mit in das Kassensystem integriert werden und soll dadurch zukunftsfester sein, so SPD-Fraktionschef Sebastian Cuny. „Wir wollen die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen.“

Laut Bürgermeister Höfer ist der Strahler „zu einem Erfolgskonzept geworden“. Ziel war es, die Kaufkraft der Menschen in Schriesheim zu binden. Das sei gelungen. Dabei war der Zuspruch vor zehn Jahren, als die Idee aufkam, noch nicht so groß wie heute. „Ich war am Anfang sehr skeptisch“, erzählt Rolf Edelmann, Vorsitzender des Bunds der Selbstständigen (BDS) in Schriesheim. In anderen Kommunen habe man es damals mit ähnlichen Konzepten versucht, allerdings ohne großen Erfolg.

In Schriesheim habe der Strahler aber eine große Akzeptanz gefunden. Auch dieses Jahr sind, wie schon letztes Mal, 30 Teilnehmer dabei, sagte Wirtschaftsförderer Torsten Filsinger. Wieder dazugekommen sei die „Kleine Perseria“ in der Römerstraße, wegfallen wird „Edelmann’s Blumenkammer“: Das Geschäft schloss im Oktober.

Genauso konstant wie die Menge an Teilnehmern seien auch die Verkaufszahlen seit Jahren. Es wurden etwa 3000 Gutscheine verkauft, sagte Filsinger. Auch die Einlösequote sei mit über 95 Prozent relativ hoch. Da die einzige Ausführung des Strahlers einem Wert von zehn Euro entspricht, seien seit seiner Einführung ungefähr 30.000 Euro für die Gutscheine ausgegeben worden. Weitere Versionen wie ein 100-Euro-Strahler seien nicht geplant, so Cuny. „Wir wollen, dass man damit auch beim Bäcker bezahlen kann.“ Passenderweise liege der „Heiße Bäcker“ auf dem ersten Platz aller Teilnehmer, sowohl bei der Menge der verkauften, als auch bei der Anzahl der eingelösten Strahler.

Eine Online-Ausführung sei eigentlich keine Option, sagte Cuny. Der kürzlich in Ladenburg gestartete Gutschein, der sich am Strahler orientiert, kann auch über das Internet erworben werden. Man wolle aber, dass die Menschen in die Geschäfte gehen. „Wir wollen eine Kundenbindung erreichen.“

Ab Samstag, 30. November, kann der neue Strahler erworben werden. Außerdem ist am Samstag, 12. Januar, ein Aktionsstand auf dem Schriesheimer Wochenmarkt zu finden. Jeder zehnte Strahler, der dort gekauft wird, soll dann den doppelten Wert haben. (flb)Die Ausstellung: Mit Annette Lea Lemke präsentiert der Kulturkreis im Haus der Feuerwehr Werke einer in Schriesheim lebenden Künstlerin, wie die Vorsitzende des Vereins, Gabriele Mohr-Nassauer bekannt gab. In Prag geboren, lebte Lemke bis 2011 in Chicago, bevor sie in die Weinstadt zog. Sie beschäftigt sich vor allem mit figurativer und abstrakter Malerei.

> Die Eröffnung: Nach dem Rückzug von Moderatorin Astrid Spies werden am Freitag, 6. März, gleich zwei ehemalige Hoheiten durch den Krönungsabend im Festzelt führen. Lisa Menges (24) und Sophie Koch (21) stellten sich im Marktausschuss kurz vor. „Das Programm steht eigentlich schon“, sagte Koch. „Wir wollen die einzelnen Punkte etwas moderner und ansprechender gestalten.“

> Das Gewerbezelt: Nach über 200 Quadratmetern Leerstand hofft Rolf Edelmann, Vorsitzender des Bunds der Selbstständigen (BDS), 2020 wieder auf ein volles Ausstellungszelt. „In den letzten Jahren ist das schwieriger geworden“, so Edelmann. „Wenn sich das so fortsetzt, muss man das Ganze infrage stellen.“ Immerhin müsse er vorab 50.000 Euro für die Leistungsschau investieren. In jedem Fall vertreten ist aber das Schriesheimer Handwerk bei einer Neuauflage des von Stadt und BDS mitorganisierten Stands.

> Der Lauf: Zur 26. Auflage des Mathaisemarktlaufs am 7. März von 12.45 Uhr an will das Organisationsteam des Turnvereins um Michael Stang einen weiteren Lauf anbieten, „um in die Breite zu gehen“, wie dieser am Donnerstag sagte. Details sollen noch folgen.

> Die Boxmatinee: Organisator Werner Kranz vom Kraftsportverein (KSV) hat seinen Wunschgegner bekommen: In der vergangenen Woche hat Irland für den Länderkampf gegen Deutschland am ersten Mathaisemarkt-Sonntag zugesagt. Kranz äußerte aber auch scharfe Kritik an Festzelt-Wirtin Ilona Böhm: Absprachen seien nicht eingehalten worden, die Organisation ihrerseits ein „Desaster“. Böhm und Höfer sagten auf Kranz’ Wunsch hin gemeinsame Gespräche zu.

> Der Festzug: Ein Motto fehlt noch, ebenso ein Moderator. Nach dem Rückzug von Karl-Heinz Schulz aus seiner ehrenamtlichen Mathaisemarkt-Tätigkeit sucht die Stadt noch nach einem Partner für Wolfgang Frank in der Bismarckstraße. Der Titel des Festzugs soll bei einem Treffen mit Vereinsvertretern kommende Woche festgelegt werden.

> Die Mittelstandskundgebung: Ein Festredner steht noch nicht fest. BDS-Chef Edelmann schloss aber aus, dass ein Bundesminister am Montagabend im Festzelt sprechen wird. „Die haben in dieser Zeit Sitzungswoche und damit Präsenzpflicht im Bundestag.“ Er stehe aber in Verhandlungen und sei bezüglich einer Zusage optimistisch.

> Der Montagabend: Nach einer eher dürftig besuchten Schlager-Castingshow zum jüngsten Mathaisemarkt könnte es im kommenden Jahr eine Veränderung geben. Auf Anregung mehrerer Ausschuss-Mitglieder, mittlere Altersgruppen beim Musikprogramm mehr zu berücksichtigen, schlug Festzeltwirtin Böhm einen bayrischen Abend vor. Weitere Details sollen noch besprochen werden. Klar ist aber: Bier wird auch dieses Jahr nicht im Festzelt verkauft. Auf Nachfrage von Christiane Haase (CDU) sagte Böhm, der Mathaisemarkt sei nun mal ein Weinfest.

> Die Modenschau: Trotz des Rückzugs zweier Organisatorinnen soll die Kinder- und Damenmodenschau im Festzelt auch im kommenden Jahr wieder am Mathaisemarkt-Dienstag stattfinden. Zwar gibt Renate Rauh zum Jahresende ihre Impuls-Boutique in der Talstraße auf, die übrigen Organisatorinnen wollen aber weitermachen. Neu mit einsteigen wird Violaine Munkes, die neue Eigentümerin des „Kinderlädchens“.

> Die Mallorca-Party: Unter anderem mit Ikke Hüftgold, Isi Glück und Kreisliga Legende stehen schon mehrere Partyschlager-Stars vom Ballermann fest, die am Abend des Mathaisemarkt-Dienstags vor allem junge Gäste ins Festzelt locken sollen. Sie habe bei der Auswahl mit einigen Schriesheimer Jugendlichen Rücksprache gehalten, sagte Ilona Böhm.

> Die Riesenrad-Weinproben: Wegen der großen Nachfrage wird die Rhein-Neckar-Zeitung am Donnerstag, 12. März 2020, erstmals zwei Riesenrad-Weinproben in Kooperation mit der Winzergenossenschaft, den Schaustellerbetrieben Göbel und dem Café Linde anbieten. Infos zum Vorverkauf folgen in Kürze.

> Das Schulduell: Auch beim Höhepunkt des Familiennachmittags am Freitag, 13. März, wird es einen Wechsel bei Organisation und Moderation geben. Unter anderem wird Jugendgemeinderat Kilian Wachter durch das Programm leiten.

> Das Feuerwerk: „Ich habe es schon gesehen“, sagte BDS-Vorsitzender Edelmann zur Überraschung einiger Stadträte. „Man kann das ja jetzt digital darstellen.“ Eines könne er jetzt schon sagen, so Edelmann: „Es wird eine Wucht.“

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung