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17.12.2019

Bergwerksverein sucht Spender für neue Pumpe

Renovierungsarbeiten im Mittelstollen schmelzen Rücklagen ab - Heidi Meyer bei Hauptversammlung als neue Schriftführerin gewählt

Schriesheim. (vkn) "Wenn ihr von jemandem wisst, wir können es gut gebrauchen": Einen eindringlichen Appell, nach Spendern zu suchen, richtete am Montag Zweiter Vorsitzender Götz Schmitt bei der Jahreshauptversammlung des Bergwerksvereins an die anwesenden Mitglieder. Der Verein erwägt die Anschaffung einer "richtig großen Pumpe, aber uns fehlen noch die Mittel", so Schmitt.

Zuvor hatte Schmitt, für den technischen Bereich zuständig, den Hintergrund erläutert: Der Blindschacht zwei in dem historischen Besucherbergwerk stehe komplett unter Wasser. "Zehn Meter hoch. Wir können daher nicht in den unteren Bereich des Bergwerks, können keine Erlebnisführungen anbieten", erläuterte Schmitt. "Außer vielleicht Tauchkurse", fügte er scherzhaft an.

Wie Schatzmeister Herbert Machatschek gegenüber der RNZ erläuterte, habe man zwar schon diverse Spenden erhalten, "aber es fehlt halt noch einiges". Wie Schmitt zuvor ausgeführt hatte, bewegen sich die Kosten für eine größere Pumpe im Bereich von mehreren Tausend Euro.

Ansonsten war dem Rechenschaftsbericht des Schatzmeisters zu entnehmen, dass die Besucherzahlen 2018 noch deutlich rückläufig waren, in diesem Jahr aber gegenüber dem Vorjahr mit 3050 Besuchern wieder leicht steigen. So zählte der Bergwerksverein im vergangenen Jahr 2962 Besucher, davon 1549 an Sonntagen gegenüber 3625 Besuchern im Jahr 2017, davon 1823 an Sonntagen. "Wenn es draußen 38 Grad heiß ist, gehen die Leute halt lieber ins Schwimmbad", führte Machatschek den Rückgang auch auf die Klimaveränderung zurück.

Das sei aber nicht so schlimm, denn "wir können auch gar nicht mehr Besucher führen", meinte Machatschek weiter, und zwar aufgrund der Zahl der vom Verein bezahlten Führer. Neun sind es derzeit. Wären es zehn, würde aus rechtlichen Gründen eine durch ein Institut erstellte Gefahrenanalyse erforderlich. Das aber könne der Verein nicht bezahlen, der im Übrigen, wie aus den Zahlen des Schatzmeisters hervorging, nach wie vor auf einem soliden finanziellen Fundament steht, auch wenn die Rücklagen wegen der umfangreichen Renovierungsarbeiten im vergangenen und diesem Jahr im Mittelstollen abgeschmolzen sind.

"Das ist inzwischen ein Fulltime-Job", sagte Machatschek in Bezug auf seine Arbeit als Schatzmeister des Bergwerksvereins im Rahmen seines detaillierten Rechenschaftsberichts. "Aber egal, ich bin in Rente, und mir macht’s Spaß." Nach der einstimmigen Entlastung des Gesamtvorstands und Schatzmeisters nach dem Kassenprüfbericht von Georg Brand wurden bei den anstehenden Wahlen als neuer, weiterer Kassenprüfer Ekkehard Jahns sowie Heidi Meyer als neue Schriftführerin gewählt. Götz Schmitt wurde ebenso wie Schatzmeister Herbert Machatschek in seinem Amt bestätigt.

Weiter votierte die Versammlung einstimmig für den Vorschlag des Vorstands, künftig den Schriftverkehr aus Kostengründen nur noch per E-Mail abzuwickeln. Die 72 Mitglieder des Bergwerksvereins werden daher in einem letzten Brief über diesen Beschluss informiert.

"Wer das aber nicht will, bekommt selbstverständlich auch künftig einen Brief", fügte Vorsitzende Jutta Machatschek in Hinblick auf ältere Mitglieder ohne Internet-Zugang hinzu. Und auch bei dieser Versammlung rief der Verein eindringlich dazu auf, junge Mitglieder zu werben.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung