Schriesheim im Bild 2023

11.03.2020

Mathaisemarkt Schriesheim: Buntes Vergnügen mit bitterem Beigeschmack

Mathaisemarkt Schriesheim: Buntes Vergnügen mit bitterem Beigeschmack

Mathaisemarkt-Modenschau litt unter leeren Reihen im Festzelt

Ein ungewohntes Bild: Lediglich etwa 200 Besucher kamen zur sonst so beliebten Modenschau ins Festzelt. Foto: Dorn

Von Nicoline Pilz

Schriesheim. Models in schwarzen Ponchos schritten am Dienstagnachmittag zur Eröffnung der Mathaisemarkt-Modenschau zu gregorianischen Gesängen über den Laufsteg. Weißer Nebel wallte auf, und im ersten Moment hätte man glauben können, es sei Weihrauch im Kampf gegen das Coronavirus.

Zweifelsohne hatte die Furcht vor Ansteckung Auswirkungen auf die Besucherzahlen. "Es ist schon ein bisschen ein komisches Gefühl – letztes Jahr war um diese Zeit das Festzelt gerammelt voll", sagte Moderatorin Christa von Schachtmeyer gegenüber der RNZ. Natürlich seien die Veranstalter angesichts der arbeitsreichen Vorbereitungen etwas enttäuscht über viele leere Reihen. "Wir ziehen das jetzt durch", sagte von Schachtmeyer. Die Leute, die ins Festzelt gekommen waren, es waren um die 200, wolle man nicht enttäuschen.

Und so kam es auch nicht. Immer wieder spendeten die Zuschauer herzlichen und anerkennenden Applaus, wenn die acht Models wieder ein neues Outfit von "Ela’s Modeatelier" präsentierten, ergänzt durch Schuhe, Schmuck von Pierre Lang, den Meggi Jüllien vertreibt, und passenden Brillen von Optik Pfister. Ein Trend dabei: Gestelle in Gold und mit runden Gläsern, oftmals im Stil der 50er und 60er Jahre. Christa von Schachtmeyer lobte: "Ich moderiere die Modenschau jetzt seit ungefähr elf Jahren und noch nie hat das Publikum so geklatscht wie heute." Der "gemütliche Rahmen", wie sie formulierte, schadete dem Nachmittag keinesfalls.

Nach der eher kirchlich anmutenden Eröffnung setzte die Modenschau klare Zeichen mit frühlings- und sommerfrischen Farben, bunte Tupfer an einem nasskalten Nachmittag im wiederum nicht allzu warmen Festzelt. Ein Nachmittag, der auch Co-Moderatorin Sandra Hölzel als putzmuntere "Friedel Feierabend" beflügelte.

Sanfte Pastellfarben und knallige Töne wechselten in rascher Folge, wobei offensichtliche Saisonthemen besondere Akzente setzten: florale Muster auf Tuniken oder Kunstdrucke auf Shirts und Pullovern, goldene Ornamente oder Häkelspitze auf Hosen und Jacken. Plissierte Röcke kommen wadenlang daher, im Sommer dürfen es luftige Maxikleider sein. Outfits zum Wohlfühlen, sportlich-schick oder romantisch-verspielt und stets stylish.

Im Hintergrund kümmerte sich DJ Peter Henninger um die musikalische Wunscherfüllung der Veranstalter, zwischendurch sorgte der Kasseler Mike Münich dafür, dass die Hände zum Himmel flogen.

Vormittags waren die acht Kundinnen, die wenig später auf dem Laufsteg Freude am Modeln ausstrahlten, noch von Sharam Hairstyling und vom Friseursalon Svenja Voll zurechtgemacht worden, wobei die kecke Locke von Sabine Portz, der Vorsitzenden der Interessengemeinschaft zur Erhaltung des Waldschwimmbads, einer kleinen Haarverlängerung zu verdanken war. Für das jeweils passende Make-up war das Kosmetikinstitut von Christa von Schachtmeyer zuständig. Mit viel Applaus verabschiedete das Publikum die erwachsenen Models, um gleich darauf knapp zwei Dutzend Kinder zu begrüßen. Mit einer selbst einstudierten Choreografie brachten zunächst Olivia, Maja und Pauline den Frühling mit. Ihre und alle anderen bezaubernden Outfits stammten aus dem "Kinderlädchen" von Violaine Munkes. Ihr Ehemann Jörg Munkes machte seinen spontan auf ihn übertragenen Job richtig gut und betonte, dass fair produzierte Mode bei Kinderbekleidung ein großes Thema sei.

Abschließend grüßten Schriesheims Weinhoheiten und die stellvertretende Bürgermeisterin Fadime Tuncer sagte, Schriesheim könne nicht nur Wein, sondern auch Mode. Das habe man heute auf professionelle Weise erleben können.

Machten das Beste draus: Christa von Schachtmeyer, Manuela Riebel und Sandra Hölzel als „Friedel Feierabend“ (v.l.) ließen sich die gute Laune am Dienstag nicht nehmen. Foto: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung