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13.03.2020

Mathaisemarkt Schriesheim: Winzer machten sich trotz Absage einen schönen Abend

Mathaisemarkt Schriesheim: Winzer machten sich trotz Absage einen schönen Abend

Bei der Mathaisemarkt-Weinprämierung am Mittwoch war der Ausfall des zweiten Festwochenendes das beherrschende Thema

Bürgermeister Hansjörg Höfer (r.) zeichnete die Winzer und Weinbaubetriebe mit Urkunden und Pokalen aus. Foto: Dorn

Schriesheim. (fjm) "Ich würde meinen Ehrenpreis eintauschen, wenn es dafür hier weitergehen würde": Nicht nur Michael Raffl vom gleichnamigen Weingut in Weinheim drückte bei der Mathaisemarkt-Weinprämierung am Mittwochabend sein Bedauern darüber aus, dass die Stadtverwaltung den zweiten Teil des Volksfests am Vormittag abgesagt hatte.

"Wir müssen das aber ganz vernünftig einsehen", sagte Harald Weiss, Geschäftsführer der Schriesheimer Winzergenossenschaft, im Zehntkeller. "Und wir müssen da auch mitziehen." Deshalb bleibt auch die "gute Stube" der Stadt am zweiten Marktwochenende geschlossen.

"Ich bin nicht stolz auf die Absage", sagte Bürgermeister Hansjörg Höfer gleich zu Beginn des "letzten Mathaisemarkt-Abends im Zehntkeller". "Aber es war notwendig." Er verteidigte aber auch die Entscheidung, das Volksfest zumindest bis zum Dienstag wie geplant stattfinden zu lassen: "Schriesheim ist daheim, und dazu gehört auch der Mathaisemarkt", so Höfer. "Das können andere vielleicht nicht so verstehen, müssen sie aber auch nicht."

Zum offiziellen Abschluss des Mathaisemarkt-Geschehens mit dem Trio "Gardenparty" waren noch einmal rund 100 Gäste gekommen, um die Gewinner der diesjährigen Weinprämierung zu feiern. "An der Weinprobe konnte ich leider nicht teilnehmen", sagte Höfer, der bei dem Termin im Februar im Regierungspräsidium Karlsruhe die Nachfolgekandidaten von Jürgen Sollors als Schulleiter des Kurpfalz-Gymnasiums sichten musste. "Ich habe diesen Termin sonst nie verpasst, aber die anderen haben offenbar Spaß gehabt."

Das lag auch an den teilweise hervorragenden Qualitäten der angestellten Weine. Den Ehrenpreis für die Hessische Bergstraße nahm Charlotte Freiberger entgegen, die das gleichnamige Familienweingut in vierter Generation führt. Jungwinzerin Caroline Guthier vertrat als eines von 250 aktiven Mitgliedern die Bergsträßer Winzergenossenschaft, die den ersten Preis holte. Einen Sonderpreis außer Konkurrenz erhielt die Weinbau-AG der Kurpfalz-Realschule von Michael Schneider, der diese auch nach seiner Pensionierung weiter leiten wird.

An der Badischen Bergstraße folgten auf das Weingut Raffl die Schriesheimer Winzergenossenschaft, das Weingut Bielig und das Weingut Max Jäck. "Es war ein schöner Mathaisemarkt", sagte Winzer Georg Bielig. "Wir machen uns heute noch einen schönen Abend." Weinkönigin Sofia Hartmann hoffte unterdessen, "dass wir nicht als Corona-Hoheiten in die Stadtgeschichte eingehen und noch einige Veranstaltungen miterleben dürfen".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung