Schriesheim im Bild 2023

14.07.2004

Push-Bebauung durchgedrückt

Erster Schritt zur Sanierung der Bauhof-Baracke: Ausschuss genehmigte einstimmig die Pläne.

Schriesheim. (ron) Zumindest auf dem Papier hat das künftige Jugendzentrum im Schriesheimer Sportzentrum schon Bestand. Der Ausschuss für Technik und Umwelt genehmigte gestern einstimmig die Pläne, die der Schriesheimer Architekt Norbert Morast ehrenamtlich erstellt hat.

Patrick Weise und Jens Ginal aus dem Vorstand des "Push-Vereins" verfolgten gestern Abend die letzte Sitzung des Ausschusses vor der Sommerpause - und waren nach der Entscheidung sichtlich erleichtert. Die Pläne müssen jetzt zwar noch zur rechtlichen Genehmigung aufs Heidelberger Landratsamt, aber das dürfte nur noch eine reine Formsache sein. "Wir freuen uns, dass die Pläne des Push-Vereins jetzt endlich eine rechtliche Grundlage haben", erklärte CDU-Stadträtin Claudia Philipp-Schwöbel, verhehlte aber auch die andere Seite nicht: "Jetzt können wir nur noch hoffen, dass wir auch bald Geld haben, etwas zu machen." Das ist in der Tat im Moment das größere Problem.

Im Moment blicken die Push-Verantwortlichen mit bangen Blicken zum Himmel. Hintergrund: am Samstag in einer Woche findet das zweite Open-Air-Festival "Rock im Busch" statt - benannt nach dem ehemaligen Bauhof-Gelände der Baufirma Busch, auf dem es stattfindet. Bei Regen stellt das Festival ein finanzielles Risiko dar. Bei Sonnenschen können die jungen Veranstalter Geld verdienen. Und das müssen sie eigentlich auch. "Bei allen Spenden und aller ehrenamtlicher Arbeit", so hatte Architekt Norbert Morast in der letzten Woche im RNZ-Gespräch gewarnt, "bleiben rund 50 000 Euro Baukosten".

Soviel hat der junge Push-Verein aber noch nicht. In einem ersten Schritt könnte allerdings für knapp 10 000 Euro erstmal das Dach gedeckt werden - Ziegel sind gespendet worden. Jetzt wollen Weise und Ginal versuchen, örtliche Zimmerleute zu einem guten Preis zu überreden.

Insgesamt nahm der Ausschuss für Technik und Umwelt gestern Abend vor einer außergewöhnlich großen Kulisse (s. Kasten rechts) seine Aufgaben sehr ernst. Zum Beispiel verboten sie drei offenbar illegal errichtete Gebäudeteile an einem Haus in den Fensenbäumen: ein Wintergarten, eine Gerätehütte und ein Pavillon müssen wieder weg. Eine Außentreppe an einem erweiterten Haus auf dem Branich machte CDU-Stadtrat Siegfried Schlüter stutzig: "Da soll bestimmt eine zweite Wohnung rein", befürchtete er, dennoch wurde der Ausbau genehmigt.

Alle anderen Bauanträge stellten kein Problem dar. Mit Freude zur Kenntnis nahmen die Stadträte sogar, dass zwei Schriesheimer Betriebe ihre Firmensitze erweitern. Die Malzfabrik Kling im Schriesheimer Tal baut ihre Keimanlage aus und die BMW-Niederlassung Knopf im Industriegebiet im Gewerbegebiet.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung