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27.06.2020
Ein Blick auch von außen genügt (denn betreten werden darf es coronabedingt von Nicht-Feuerwehrleuten nicht): Überall herrscht drangvolle Enge. Foto: Dorn
Von Micha Hörnle
Schriesheim-Altenbach. Im Moment reden alle über die Altenbacher Feuerwehr, die unversehens in den Strudel der Kommunalpolitik geraten ist. Und momentan geht es auch mehr um die Frage, ob Ortsvorsteher Herbert Kraus befangen ist, als um die Feuerwehrhalle an sich. Dabei, so sagten am Freitag bei einem Vor-Ort-Termin Abteilungskommandant Daniel Hermann und seine Stellvertreterin Tanja Spiegelhalter, dass sie in diesem Konflikt politisch neutral sind. Allerdings schiebt der Kommandant der Schriesheimer Gesamtwehr, Oliver Scherer, nach: "Die Frage des Standorts ist eine politische Entscheidung. Wir können da nur Empfehlungen aussprechen." Und egal, was die Kommunalpolitik entscheidet: Die Wehr würde es hinnehmen.
Denn die mit Abstand drängendste Frage ist der Platz: Die vier Wagen – ein Löschfahrzeug, ein Tanklöschfahrzeug, ein Gerätetransporter und ein Mannschaftsbus – stehen in zwei Reihen hintereinander, und zwischen den Autoreihen ist fast kein Durchkommen. Die Duschen kann man im Moment nicht benutzen, in ihnen stapelt sich Einsatzmaterial. Ein bisschen Erleichterung bei der drangvollen Enge bringen zwei angemietete Garagen, in denen Anhänger, Ersatzräder oder Pumpen gelagert sind – also alles, was man meistens nicht für normale Einsätze braucht. Mit dem Branichtunnel verschärfte sich die Platznot, denn nun mussten auch noch zwei Rollcontainer mit insgesamt 15 Langzeitatemgeräten untergebracht werden.
Die 45 aktiven Feuerwehrleute im Ortsteil haben "gelernt, damit umzugehen", sagt Spiegelhalter, aber Hermann verweist auf die hohe Verletzungsgefahr. Bisher ist noch nichts allzu Schlimmes passiert, einmal brach sich ein Feuerwehrmann aber einen Zeh. Ein Gutachter hat mittlerweile die drei Feuerwehrgebäude Schriesheims begutachtet, und die Ergebnisse fasst Scherer so zusammen: "In Schriesheim und in Ursenbach ist es schlimm, aber in Altenbach ist es am schlimmsten."
Natürlich wäre der Feuerwehr ein ganz neues Gerätehaus am liebsten. "Das ist auch unser langfristiges Ziel", sagen Spiegelhalter und Hermann, "eine Halle wäre immer ein Provisorium". Aber das ist in weiter Ferne, nicht nur wegen der Finanzierung. Gravierender ist, dass es entlang der Hauptstraße in Altenbach kein passendes Grundstück gibt: Die ehemalige Wäscherei Schmitt scheidet für Scherer genauso aus wie das Gewann Katzensäuf am Ortseingang Richtung Schriesheim: zu komplizierter Bau und zu unübersichtliche Zufahrt auf die Straße. Und beim "Kuchenblech" am Buswendeplatz, der an sich gut geeignet wäre, wollen die Grundstückseigentümer nicht verkaufen.
Also blieb nur das Hallenprovisorium für das Löschfahrzeug und den Gerätewagen: "Ein Satellit (also zwei Standorte, Anm. d. Red.) ist immer eine schlechte Lösung, aber machbar", sagt Scherer – und da kommen momentan nur die beiden Grundstücke Hauptstraße 28 und 26 in Frage. Beide Standorte haben sich Scherer und Hermann angeschaut: "Die Hauptstraße 28 ist schlecht, aber die Hauptstraße 26 ist noch schlechter. Das sind Fakten", so Scherer. Denn das Gelände der Scheune ist nicht nur sehr klein, es fehlt, sagt Scherer, auch der Platz für die Autos davor. Außerdem müsste man auch noch rückwärtsfahren, was eigentlich vermieden werden soll.
Und: Die Zufahrt ist zu schmal, an der engsten Stelle sind es nur drei Meter, die Unfallkasse fordert aber vier Meter. Und weil die Zufahrt ziemlich steil ist, würden die Wagen "bei der Ausfahrt Richtung Schriesheim nach links kippen", so Hermann. Zudem ist das Grundstück für schwere Fahrzeuge ungeeignet: "Das muss 16 Tonnen aushalten", erklärt Scherer, "da ist es unerheblich, ob so schwere Wagen da drinstehen oder nicht." Sein Fazit: "Wenn eine Fläche nicht den Vorschriften entspricht, können wir nicht zustimmen."
Unterdessen drängt die Zeit, besonders die beiden großen Löschfahrzeuge müssten bald ersetzt werden, aber die neuen Wagen – sie wären länger, breiter und höher als die alten – passen schlicht ins alte Gerätehaus nicht hinein. Und so seufzt Scherer: "Wir drehen uns immer wieder im Kreis. Letztlich hängt alles mit allem zusammen."
Überall herrscht drangvolle Enge. Foto: Dorn
Altenbach: So geht die Feuerwehr mit der Situation ums Gerätehaus um
Es geht viel zu eng zu - Das Hauptproblem: viel zu wenig Platz - Die Feuerwehrspitze wäre mit einer Halle für den Übergang schon mal zufriedenEin Blick auch von außen genügt (denn betreten werden darf es coronabedingt von Nicht-Feuerwehrleuten nicht): Überall herrscht drangvolle Enge. Foto: Dorn
Von Micha Hörnle
Schriesheim-Altenbach. Im Moment reden alle über die Altenbacher Feuerwehr, die unversehens in den Strudel der Kommunalpolitik geraten ist. Und momentan geht es auch mehr um die Frage, ob Ortsvorsteher Herbert Kraus befangen ist, als um die Feuerwehrhalle an sich. Dabei, so sagten am Freitag bei einem Vor-Ort-Termin Abteilungskommandant Daniel Hermann und seine Stellvertreterin Tanja Spiegelhalter, dass sie in diesem Konflikt politisch neutral sind. Allerdings schiebt der Kommandant der Schriesheimer Gesamtwehr, Oliver Scherer, nach: "Die Frage des Standorts ist eine politische Entscheidung. Wir können da nur Empfehlungen aussprechen." Und egal, was die Kommunalpolitik entscheidet: Die Wehr würde es hinnehmen.
Denn die mit Abstand drängendste Frage ist der Platz: Die vier Wagen – ein Löschfahrzeug, ein Tanklöschfahrzeug, ein Gerätetransporter und ein Mannschaftsbus – stehen in zwei Reihen hintereinander, und zwischen den Autoreihen ist fast kein Durchkommen. Die Duschen kann man im Moment nicht benutzen, in ihnen stapelt sich Einsatzmaterial. Ein bisschen Erleichterung bei der drangvollen Enge bringen zwei angemietete Garagen, in denen Anhänger, Ersatzräder oder Pumpen gelagert sind – also alles, was man meistens nicht für normale Einsätze braucht. Mit dem Branichtunnel verschärfte sich die Platznot, denn nun mussten auch noch zwei Rollcontainer mit insgesamt 15 Langzeitatemgeräten untergebracht werden.
Die 45 aktiven Feuerwehrleute im Ortsteil haben "gelernt, damit umzugehen", sagt Spiegelhalter, aber Hermann verweist auf die hohe Verletzungsgefahr. Bisher ist noch nichts allzu Schlimmes passiert, einmal brach sich ein Feuerwehrmann aber einen Zeh. Ein Gutachter hat mittlerweile die drei Feuerwehrgebäude Schriesheims begutachtet, und die Ergebnisse fasst Scherer so zusammen: "In Schriesheim und in Ursenbach ist es schlimm, aber in Altenbach ist es am schlimmsten."
Natürlich wäre der Feuerwehr ein ganz neues Gerätehaus am liebsten. "Das ist auch unser langfristiges Ziel", sagen Spiegelhalter und Hermann, "eine Halle wäre immer ein Provisorium". Aber das ist in weiter Ferne, nicht nur wegen der Finanzierung. Gravierender ist, dass es entlang der Hauptstraße in Altenbach kein passendes Grundstück gibt: Die ehemalige Wäscherei Schmitt scheidet für Scherer genauso aus wie das Gewann Katzensäuf am Ortseingang Richtung Schriesheim: zu komplizierter Bau und zu unübersichtliche Zufahrt auf die Straße. Und beim "Kuchenblech" am Buswendeplatz, der an sich gut geeignet wäre, wollen die Grundstückseigentümer nicht verkaufen.
Also blieb nur das Hallenprovisorium für das Löschfahrzeug und den Gerätewagen: "Ein Satellit (also zwei Standorte, Anm. d. Red.) ist immer eine schlechte Lösung, aber machbar", sagt Scherer – und da kommen momentan nur die beiden Grundstücke Hauptstraße 28 und 26 in Frage. Beide Standorte haben sich Scherer und Hermann angeschaut: "Die Hauptstraße 28 ist schlecht, aber die Hauptstraße 26 ist noch schlechter. Das sind Fakten", so Scherer. Denn das Gelände der Scheune ist nicht nur sehr klein, es fehlt, sagt Scherer, auch der Platz für die Autos davor. Außerdem müsste man auch noch rückwärtsfahren, was eigentlich vermieden werden soll.
Und: Die Zufahrt ist zu schmal, an der engsten Stelle sind es nur drei Meter, die Unfallkasse fordert aber vier Meter. Und weil die Zufahrt ziemlich steil ist, würden die Wagen "bei der Ausfahrt Richtung Schriesheim nach links kippen", so Hermann. Zudem ist das Grundstück für schwere Fahrzeuge ungeeignet: "Das muss 16 Tonnen aushalten", erklärt Scherer, "da ist es unerheblich, ob so schwere Wagen da drinstehen oder nicht." Sein Fazit: "Wenn eine Fläche nicht den Vorschriften entspricht, können wir nicht zustimmen."
Unterdessen drängt die Zeit, besonders die beiden großen Löschfahrzeuge müssten bald ersetzt werden, aber die neuen Wagen – sie wären länger, breiter und höher als die alten – passen schlicht ins alte Gerätehaus nicht hinein. Und so seufzt Scherer: "Wir drehen uns immer wieder im Kreis. Letztlich hängt alles mit allem zusammen."
Überall herrscht drangvolle Enge. Foto: Dorn
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