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29.07.2020

Stabübergabe auf der Großbaustelle

Stabübergabe auf der Großbaustelle

Hans-Peter Kohl wird zum 1. August neuer Schulleiter - Jürgen Sollors geht in den Ruhestand - Corona und Sanierung bleiben Hauptthemen

Schulleiterwechsel am Kurpfalz-Gymnasium, das gerade eine Großbaustelle ist: Hans-Peter Kohl (links) folgt zum 1. August Jürgen Sollors nach. Sollors geht in den Ruhestand. Foto: Dorn

Von Maren Schenk

Schriesheim. Neuer Schulleiter am Kurpfalz-Gymnasium Schriesheim (KGS) wird am 1. August Hans-Peter Kohl. Bisher ist er dort stellvertretender Schulleiter. Damit ist am Gymnasium ein nahtloser Übergang geschaffen: Denn Schulleiter Jürgen Sollors verabschiedet sich nach fünf Jahren zum 31. Juli in den Ruhestand. Kohl tritt seine neue Stelle in außergewöhnlichen Zeiten an: Nicht nur die Sanierung des Gymnasiums, auch die Corona-Pandemie ist eine große Herausforderung. "Die Sanierung spielte bei meiner Entscheidung eine Rolle, Corona war bei meiner Bewerbung dagegen noch nicht aktuell."

Der 51-Jährige ist seit Beginn der Sanierungsgespräche dabei, ist "gut im Thema drin", er kennt das Gymnasium – die Kollegen, die Klassen, das Gebäude. "Es braucht Kontinuität für die Schule. Und ich bin ja noch relativ jung, einige Jahre liegen noch vor mir, die möchte ich gut bewältigen und natürlich gesund bleiben." So habe er sich gefragt: "Traue ich es mir zu? Ja. Wage ich es? Ja – trotz Corona. Es ist die Sache wert. Und ich habe sehr gute Unterstützung von einem jungen dynamischen Kollegium." Eines seiner Ziele ist, "wieder einen vernünftigen Schulalltag zu schaffen und die Schule mit Augenmaß durch Corona wieder in ruhige Fahrwasser zu schiffen".

Nicht nur deswegen möchte Kohl "die Schule bei der Digitalisierung stark voranbringen". Fernunterricht wegen Corona sei etwas anderes als Digitalisierung in der Schule: "Dazu gehört der Umgang mit digitalen Medien und Geräten im Unterricht, mit einem Lehrer, didaktisch und pädagogisch." Ein großer Schritt für die Digitalisierung ist ein neues pädagogisches Netz, die "paedML", wobei ML für Musterlösung (des Landes) steht. Das Intranet wird in den Sommerferien am KGS installiert und soll die Online-Bildungsplattform "Moodle", die das KGS bereits intensiv nutzt, ergänzen. Zugang sollen alle Lehrer und Schüler erhalten. Auch individuelle E-Mail-Adressen für Schüler sind dann nach den Sommerferien möglich.

"Wir stehen in engem Austausch mit der Stadt, die die Hardware zur Verfügung stellt. Die Software-Installation kommt von einem externen Dienstleister", erklärt Kohl. "WLAN und LAN an der Schule werden natürlich jetzt ausgebaut – das geschieht im Rahmen der Sanierung. Im Container-Gebäude gibt es bereits beides in jedem Klassenzimmer, in der Schule bisher nur in wenigen Räumen."

Und wie wird der Schulalltag nach den Sommerferien aussehen? "Derzeit ist ein Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen geplant, ohne Abstandsgebot, aber mit Pflicht eines Mund-Nasen-Schutzes außerhalb des Unterrichts." Die Hygieneregeln gelten weiterhin – "hier hat unsere Hygienebeauftragte Demet Üstünel-Hartbauer sehr gute Arbeit geleistet und viele Gespräche mit der Stadt geführt". So mussten zum Beispiel nicht nur genügend Desinfektionsmittelspender organisiert werden, sondern auch veränderte Verträge mit der Reinigungsfirma geschlossen werden: "Denn Tische und Türklinken zu reinigen, ist zurzeit wichtiger, als Böden zu wischen". Außerdem sollte regelmäßig gelüftet werden. Wo wir bei den Fenstern wären, die sich ja bekanntlich nicht in allen Klassenzimmern öffnen lassen. "In der ersten Ferienwoche werden Fenster ausgetauscht oder repariert, sodass sich in allen Klassenzimmern mindestens zwei öffnen und schließen lassen", berichtet Kohl.

Doch sollten die Infektionszahlen steigen, wird es neue Vorgaben vom Kultusministerium geben – "wahrscheinlich wieder mit geteilten Klassen und rollierendem System", so Kohl. "Wir haben inzwischen die Voraussetzungen geschaffen, dass wir Präsenz- und Online-Unterricht nebeneinander durchführen können." Es hat zum Beispiel schulinterne Fortbildungen für Lehrer gegeben, etwa zum Erstellen von Lernvideos. Trotzdem wäre das für alle eine schwere Belastungsprobe. Das gelte es zu meistern. Und wie sieht es mit der Nachfolge auf seiner Stelle aus? Dazu Kohl: "Die Stelle wird im nächsten Schuljahr ausgeschrieben. Ich rechne mit einem Jahr ohne Stellvertreter. Die Aufgaben werden wir aufteilen – da kommt wohl zusätzliche Arbeit auf die drei Abteilungsleiter zu. Aber das bekommen wir schon hin."

Hintergrund: Hans-Peter Kohl
> Geboren: 1969 in Rheinhausen
> Familie: verheiratet, eine Tochter (13) und ein Sohn (16), Wohnort: Seckenheim.
> Beruflicher Werdegang: Mathematik- und Physikstudium in Heidelberg, Referendariat in Mannheim und Weinheim, seit 2000 Lehrer am KGS, seit 2013 stellvertretender Schulleiter, ab 1. August 2020 Schulleiter. mank

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung