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30.09.2020
Die „Schutthalde“ in der Hauptstraße. Foto: Dorn
Schriesheim-Altenbach. (hö) "Und ewig grüßt das Murmeltier", seufzte Carsten Junghans (Freie Wähler), als der Ortschaftsrat mal wieder über die Zukunft des Grundstücks "Hauptstraße 28" diskutierte. Wie manches in Altenbach ist das ganze Thema ziemlich vermint, denn hier kann sich eine Mehrheit des Ortschaftsrats eine provisorische Feuerwehrhalle vorstellen. Zugleich hat ein Anwohner angekündigt, dagegen den Rechtsweg auszuschöpfen, denn nach einer im Juni beschlossenen Änderung des Bebauungsplans würde die Halle ohne Abstand direkt an sein Haus angrenzen. Alle rechneten damit, dass sich der juristische Ärger über Jahre hinziehen würde. Und in der Zwischenzeit sollte das Grundstück, das im Moment eher einem bewachsenen Trümmerfeld gleicht, zu einem Parkplatz gemacht werden.
Darin bestand noch halbwegs Einigkeit, allerdings war die Frage, wie teuer der sein sollte. Allen im Ortschaftsrat hätten ein Einebnen und ein Schottern ausgereicht, also eine Art "Parkplatz light" für etwa 20.000 Euro. Denn in einem war sich das Gremium einig: "Der aktuelle Anblick ist schwer zu ertragen", so Junghans. Heike Lukhaup (Grüne Liste) fand: "Die Schutthalde muss beseitigt werden, egal, ob die Feuerwehrhalle kommt oder nicht." Und selbst wenn sie käme, müsse das Gelände sowieso eingeebnet werden. Auch Karl Reidinger (CDU) war gegen einen richtigen Parkplatz mit Beleuchtung und Markierungen. Der wäre zu teuer gekommen ("Man hörte von 60.000 Euro, aber richtige Zahlen kenne ich nicht") – und wäre im Gemeinderat "nie durchgekommen". Auch Karin Malmberg-Weber (SPD) habe nie "von einem Parkplatz, nur von einer Nutzbarmachung" gesprochen, hier solle jeder "auf eigene Verantwortung" parken.
Just als der Ortschaftsrat endlich mal einen Konsens gefunden hatte, überraschte Bürgermeister Hansjörg Höfer mit gleich zwei Aussagen: Erstens sei ein "Parkplatz light" nicht möglich, es gebe mitnichten eine "eigene Verantwortung", immer sei ein Rathausmitarbeiter oder gar er selbst in Haftung, wenn etwas passieren sollte. Und zweitens, und das war der noch größere Hammer, habe er nun eine Möglichkeit gefunden, die Feuerwehrhalle doch noch ohne eine Änderung des Bebauungsplans – und damit vielleicht ohne rechtliche Auseinandersetzungen – zu ermöglichen. Wie das genau aussehen sollte, sagte er nicht – aber die Ortschaftsräte waren so perplex, dass die Sitzung unterbrochen wurde, um sich erst einmal zu sammeln.
Nach der Schrecksekunde fand aber das Gremium schnell zu seiner Haltung zurück: schnell weg mit dem Schandfleck. Zumal der Nachbar auch ohne Bebauungsplanänderung weiter gegen die Feuerwehrhalle vorgehen werde, so Ortsvorsteher Herbert Kraus. Auch Malmberg-Weber fand, es sei jetzt an der Zeit, "den Schandfleck zu beseitigen", während Lukhaup zunächst noch zögerte: Die Aussagen Höfers seien doch "bedeutend" gewesen: "Wenn das so ist, dann könnte die Einebnung obsolet sein." Und sie forderte vom Bürgermeister eine "umfassende Information". Schließlich wurde der "Parkplatz light" zum Missfallen Höfers einstimmig beschlossen.
Altenbacher Ortschaftsrat will "Hauptstraße 28" einebnen lassen
Naht das Ende des Schandflecks? - Bürgermeister sorgt für ÜberraschungDie „Schutthalde“ in der Hauptstraße. Foto: Dorn
Schriesheim-Altenbach. (hö) "Und ewig grüßt das Murmeltier", seufzte Carsten Junghans (Freie Wähler), als der Ortschaftsrat mal wieder über die Zukunft des Grundstücks "Hauptstraße 28" diskutierte. Wie manches in Altenbach ist das ganze Thema ziemlich vermint, denn hier kann sich eine Mehrheit des Ortschaftsrats eine provisorische Feuerwehrhalle vorstellen. Zugleich hat ein Anwohner angekündigt, dagegen den Rechtsweg auszuschöpfen, denn nach einer im Juni beschlossenen Änderung des Bebauungsplans würde die Halle ohne Abstand direkt an sein Haus angrenzen. Alle rechneten damit, dass sich der juristische Ärger über Jahre hinziehen würde. Und in der Zwischenzeit sollte das Grundstück, das im Moment eher einem bewachsenen Trümmerfeld gleicht, zu einem Parkplatz gemacht werden.
Darin bestand noch halbwegs Einigkeit, allerdings war die Frage, wie teuer der sein sollte. Allen im Ortschaftsrat hätten ein Einebnen und ein Schottern ausgereicht, also eine Art "Parkplatz light" für etwa 20.000 Euro. Denn in einem war sich das Gremium einig: "Der aktuelle Anblick ist schwer zu ertragen", so Junghans. Heike Lukhaup (Grüne Liste) fand: "Die Schutthalde muss beseitigt werden, egal, ob die Feuerwehrhalle kommt oder nicht." Und selbst wenn sie käme, müsse das Gelände sowieso eingeebnet werden. Auch Karl Reidinger (CDU) war gegen einen richtigen Parkplatz mit Beleuchtung und Markierungen. Der wäre zu teuer gekommen ("Man hörte von 60.000 Euro, aber richtige Zahlen kenne ich nicht") – und wäre im Gemeinderat "nie durchgekommen". Auch Karin Malmberg-Weber (SPD) habe nie "von einem Parkplatz, nur von einer Nutzbarmachung" gesprochen, hier solle jeder "auf eigene Verantwortung" parken.
Just als der Ortschaftsrat endlich mal einen Konsens gefunden hatte, überraschte Bürgermeister Hansjörg Höfer mit gleich zwei Aussagen: Erstens sei ein "Parkplatz light" nicht möglich, es gebe mitnichten eine "eigene Verantwortung", immer sei ein Rathausmitarbeiter oder gar er selbst in Haftung, wenn etwas passieren sollte. Und zweitens, und das war der noch größere Hammer, habe er nun eine Möglichkeit gefunden, die Feuerwehrhalle doch noch ohne eine Änderung des Bebauungsplans – und damit vielleicht ohne rechtliche Auseinandersetzungen – zu ermöglichen. Wie das genau aussehen sollte, sagte er nicht – aber die Ortschaftsräte waren so perplex, dass die Sitzung unterbrochen wurde, um sich erst einmal zu sammeln.
Nach der Schrecksekunde fand aber das Gremium schnell zu seiner Haltung zurück: schnell weg mit dem Schandfleck. Zumal der Nachbar auch ohne Bebauungsplanänderung weiter gegen die Feuerwehrhalle vorgehen werde, so Ortsvorsteher Herbert Kraus. Auch Malmberg-Weber fand, es sei jetzt an der Zeit, "den Schandfleck zu beseitigen", während Lukhaup zunächst noch zögerte: Die Aussagen Höfers seien doch "bedeutend" gewesen: "Wenn das so ist, dann könnte die Einebnung obsolet sein." Und sie forderte vom Bürgermeister eine "umfassende Information". Schließlich wurde der "Parkplatz light" zum Missfallen Höfers einstimmig beschlossen.
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