Schriesheim im Bild 2023

20.08.2004

Patenschaften für ein blühendes Schriesheim

Familien begrünen städtische Blumenkübel in der Passein.

Von Sidy Grambow

Schriesheim. Die Blumen in den vier Blumenkübeln auf der Ecke Passein und St.-Wolfgang-Straße dürfen sich freuen: Sie haben Paten gefunden. Sieben Familien erklären sich bereit, die Pflege der Blütenpracht zu übernehmen. Damit sparen sie der Stadt nicht nur Geld, sondern sorgen auch für ein schöneres Schriesheim.

Sie haben alle einen grünen Daumen. Familie Brosterhaus, Appel, Mittnacht, Ackermann, Morr, Bötsch und das Ehepaar Frieß kümmern sich seit ein paar Monaten ehrenamtlich um Margariten, Geranien und Fleißige Lieschen. Die Blumen blühen in städtischen Kübeln vor ihren Haustüren. "In den Behältern ist nur noch Unkraut gewachsen", erinnert sich Elli Frieß.

Vor zehn Jahren wurden die steinernen Behälter von der Stadt in der Passein aufgestellt. Anfangs noch liebevoll bepflanzt, verwaiste der blumige Inhalt mehr und mehr. Unkraut wucherte. "Die Stadt hat kein Geld mehr für Blumen und deren Pflege", vermutet Oskar Frieß . Für Frau Brosterhaus, der Besitzerin des "Salon Elfi", war das wilde Grün kein schöner Anblick. Sie hatte die Idee, sich selbst um die Bepflanzung der Blumenkübel zu kümmern und sprach mit Elli Frieß darüber. "Wir haben dann in der Nachbarschaft nachgefragt, ob sich noch anderen Familien an der Bepflanzung beteiligen möchten", erzählt Oskar Frieß. Volker Rehberger, Schriesheims Stadtbaumeister, gab grünes Licht für die Patenschaft der wenig gepflegten Pflanzkübel.

"ieben Euro pro Familie, das ist doch ein Klacks für so schöne Blumen", freut sich Oskar Frieß heute. Die Gärtnerei Kimmel stellte die Kollektion aus Margeriten, Fleißigen Lieschen und Geranien zusammen. Stadtgärtner setzten die Blumen ein, und die Familien haben für knapp 50 Euro einen Sommer lang Freude an der übernommenen Patenschaft.

Gegossen wird nach Gefühl. "Jeder der gerade dabei ist, gießt mal über die Blumen rüber. Einen Plan haben wir nicht", erklärt Elli Frieß. Auch die eine oder andere Düngergabe kommt den Blumen dabei zu. Und wenn das abgefangene Regenwasser einmal nicht ausreichen sollte, zeigt sich Oskar Frieß nicht kleinlich: "Dann laufen eben mal zehn Kannen Gießwasser mehr über meine Wasseruhr."

Jetzt können wir nur hoffen, dass keine Rowdys kommen und die Blumen heraus reißen", bangt das Ehepaar. Es wäre nicht nur um das ehrenamtliche Bemühen der Familien schade. Mit jeder Blume weniger, verliert auch Schriesheim an Charme.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung