Schriesheim im Bild 2023

16.11.2020

Ein Coronatest-Center mitten in Schriesheim?

In einem Bauwagen werden bei Patienten der Praxis von Dr. Alexander Tecl Abstriche gemacht.

Schriesheim. (hö) In der Schillerstraße steht seit drei Wochen ein Bauwagen mit der Aufschrift "Corona-Abstriche". Hat Schriesheim jetzt unbemerkt ein eigenes Coronatest-Center bekommen? In gewisser Hinsicht schon, denn den grauen Wagen hat die Hausarztpraxis von Dr. Alexander Tecl angemietet, die bereits seit März eine Coronaschwerpunktpraxis ist.

Auf RNZ-Anfrage erklärt Tecl: "Um den regulären Praxisbetrieb aufrechterhalten zu können und dabei die Gesundheit unserer Patienten und Mitarbeiter zu gewährleisten, führten wir zunächst Tests im Freien vor unserer Praxis durch. Mit den explodierenden Fallzahlen und der steigenden Anzahl Tests im Oktober war dies nicht mehr wie bisher zu machen." Derweil riefen die Kassenärztliche Vereinigung und die Ärztekammer dazu auf, individuelle Lösungen zu finden. "Daher wandten wir uns an die Stadt Schriesheim, die uns erlaubte, auf dem Parkplatz vor der Praxis einen Bauwagen aufzustellen. Wir möchten uns nochmals bei der Stadt Schriesheim für die Unterstützung und Flexibilität bedanken", so Tecl. Und so steht der überdachte Anhänger nun seit dem 27. Oktober in der Schillerstraße.

Aktuell macht Tecls Praxis von Montag bis Samstag durchschnittlich 50 Tests pro Tag. Dabei werden, je nach Fall, die beiden gängigen Testverfahren angeboten: der sogenannte Schnelltest, in dem nach Antigenen gesucht wird, oder der herkömmliche PCR-Test, der in ein Labor kommt.

Um längere Wartezeiten zu vermeiden, vereinbart das Praxisteam Termine für denselben oder folgenden Werktag telefonisch (06203 /9377151) oder per E-Mail (corona@hausarzt-schriesheim.de).

Bisher, so berichtet Tecl, gab es von den Patienten keine Klagen über diese ungewöhnliche Bauwagen-Lösung: "Auch wenn es besondere Umstände sind, haben wir überwiegend positive Rückmeldungen unserer Patienten bekommen. Insbesondere wird geschätzt, dass die Patienten nicht dicht gedrängt im Wartezimmer sitzen, sondern ausreichen Abstand einhalten können und schnell einen Termin und somit auch Gewissheit bekommen."

Geholfen hätten Tecl dabei die Erfahrungen, die er als ärztliche Leitung der Corona-Abstrichstelle des Landes Baden-Württemberg am Stuttgarter Hauptbahnhof sammeln konnte.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung