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18.11.2020

Aldi-Filiale darf Verkaufsfläche erweitern

Aldi-Filiale darf Verkaufsfläche erweitern

Die Aldi-Filiale darf ihre Verkaufsfläche erweitern. An der äußeren Gestalt des Ladens ändert sich nichts. Foto: Dorn
Ausschuss gibt grünes Licht - DRK-Second-Hand-Laden wird renoviert und als Büro genutzt

Schriesheim. (nip) Die Aldi-Filiale Schriesheim darf ihre Verkaufsfläche noch einmal um zwölf Quadratmeter erweitern. Das genehmigte der Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) am Montagabend in seiner Sitzung einstimmig. Der Einkaufsmarkt hatte seine Verkaufsfläche 2017 schon einmal von 1100 auf 1208 Quadratmeter vergrößert und kommt nun nach der erfolgreich beantragten Expansion auf 1220 Quadratmeter. An der Kubatur des Gebäudes in der Robert-Bosch-Straße ändere sich aber auch diesmal nichts, erklärte Bauamtsmitarbeiterin Beate Kreis. Aldi wird für die Erweiterung der Verkaufsfläche ein Lager teilweise aufgeben, um stattdessen Regale einzurichten. Dadurch verbreitern sich auch die Gänge in diesem Bereich – "in der heutigen Zeit ja besonders wichtig", meinte Kreis.

"Je mehr Platz man im Moment hat, desto besser", fand auch Fadime Tuncer (Grüne Liste). Eine Ansicht, die die anderen ATU-Mitglieder teilten. Bürgermeister Hansjörg Höfer sagte in diesem Zusammenhang, mit Aldi pflege die Stadt eine "sehr gute und informative Zusammenarbeit". Er erinnerte an die nicht abgesprochene Erweiterung eines anderen Supermarktes, von der die Verwaltung nur zufällig erfahren habe. "Das könnte uns mit Aldi nicht passieren", betonte Höfer.

"Das kann eine Mordsbereicherung für Schriese sein." Die Begeisterung von Georg Grüber (Grüne Liste) für das Ladenkonzept von Anja Hölzel teilten die anderen ATU-Mitglieder nicht ganz so eruptiv, dem Sinne nach indes aber schon. Hölzel hat für die Heidelberger Straße 21 – dort, wo bis Ende November noch der DRK-Kleiderladen ansässig ist – einen Bauantrag gestellt. Sie will das Geschäft renovieren und es dann als Maklerbüro für Immobilien nutzen. Dort wird dann vermarktet, bewertet und finanziert – ein Nebenraum soll als kleines "Wohnzimmer" eingerichtet werden, wo kleine Netzwerktreffs zum Thema stattfinden und Architekten Beispielmodelle ausstellen können. Hölzel sagte später, es sei ein dreiteiliges Konzept, das sie ab Februar hoffentlich erfolgreich an den Start bringen werde.

Der Gemeinderat hatte im Juni dieses Jahres erst die Aufstellung eines Bebauungsplans für die Altstadt beschlossen, dessen Ziel es ist, die Ladengeschäfte zu erhalten. Leerstände dürfen daher nicht einfach in Wohnungen umgenutzt werden – das ist erst ab dem ersten Obergeschoss erlaubt. Um seine Planung zu sichern, hat der Gemeinderat eine Veränderungssperre verhängt, um das Wohnen im Erdgeschoss unmöglich zu machen. Ob man nur Einzelhandel oder auch Dienstleister in Läden zulasse, habe man nicht final beschlossen, meinte Kreis. Hölzels Konzept habe man geprüft und finde es attraktiv. Es sei vermutlich kein "Magnetbetrieb", bringe aber Publikum in die Altstadt. Den Fokus nur auf den Einzelhandel zu legen, sei schwierig. Was nach wie vor ausgeschlossen bleibt, sind Wettbüros.

"Wir sind froh, dass hier jemand Mut beweist", sagte Frank Spingel (CDU). "Wir sind überzeugt, dass das die Altstadt aufwertet, und es wird ein schöner Laden bleiben", so Jutta Becker (Freie Wähler). Dies sei ein Beispiel, dass die Veränderungssperre funktioniere, sagte Sebastian Cuny (SPD). Und fügte an: "Wir drücken die Daumen, dass es klappt." Es falle ihr besonders leicht, hier zuzustimmen, kommentierte Ulrike von Eicke (FDP).

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Anja Hölzel will den ehemaligen DRK-Second-Hand-Laden in der Heidelberger Straße neu nutzen. Foto: Dorn

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung