Schriesheim im Bild 2023

15.07.2021

Altenbach: Erst mal kein Ort zum Sporteln

Altenbach: Erst mal kein Ort zum Sporteln

Einziger Platz zum Toben: der Schulhof. Foto: Dorn
Die Tischtennisplatte im Schulhof bleibt unmöglich. Dafür haben die Arbeiten für den Jugendtreff begonnen.

Von Micha Hörnle

Schriesheim-Altenbach. Der Stadtteil hat ein Problem mit seinen Kindern und Jugendlichen: Für sie gibt es so gut wie keinen Ort, um sich auszutoben. Die Sanierung des Spielplatzes ist bekanntlich eine endlose Geschichte, da bleibt im Moment nur noch der Schulhof. Weil es in Altenbach keinen Bolzplatz gibt, kicken eben hier die Jugendlichen – mit der Folge, dass im Mai und im Juni die erst zwei Jahre alte massive Holztür zur Feuerwehrklause erheblich beschädigt wurde; die Reparaturkosten liegen im vierstelligen Bereich.

Und eine noch endlosere Geschichte ist die Idee, hier eine Tischtennisplatte aufzustellen. Das war schon vor fast 30 Jahren, im Juli 1992, Thema im Ortschaftsrat, dem damals noch Emil Jörder vorstand. Jörder zog damals den badischen Gemeindeversicherungsverband zu Rate: Der machte die Vorgabe, dass ein Drei-Meter-Abstand um die Platte frei bleiben müsse, zudem wäre an der Treppe ein ein Meter hoher Zaun anzubringen. Also verwarf der Ortschaftsrat diese Idee, die nun abermals auftauchte. Die Argumente der Versicherung haben sich aber nicht geändert, sondern fielen eher noch schärfer aus: ein ein Meter hoher Zaun im Abstand von drei Metern zur Tischtennisplatte. Gegen den möglichen Standort hinter der Schule argumentierte Rektorin Anja Münster-Doubravsky: Die dort aufgestellten Balanciergeräte seien pädagogisch wertvoller.

Also die große Frage: Wohin mit der Platte? So schlug Suzanne Epp (Grüne Liste), die auch Vorsitzende des Turnvereins Altenbach ist, vor, eine solche in der Mehrzweckhalle aufzustellen und Tischtennis ins Vereinsprogramm aufzunehmen. Ihr widersprach Hans Beckenbach (Freie Wähler): "Eine Tischtennisplatte in der Mehrzweckhalle ist nicht dasselbe wie eine im Freien." Carsten Junghans (Freie Wähler) fragte, ob man zum Tischtennisspielen Vereinsmitglied werden müsste. Epp entgegnete: "Ist immer noch besser als nichts." Vielleicht, so meinte Karin Malmberg-Weber (SPD), ließe sich die Platte auf dem Sportgelände auf der Kipp installieren. Viel unproblematischer sind die ebenfalls gewünschten Hüpfspiele. Die müssen nur aufgeschweißt werden, da hat die Versicherung keine Bedenken. Deswegen bat der Ortschaftsrat, das möge schnell geschehen.

Unterdessen haben die ersten Arbeiten am Jugendtreff im evangelischen Gemeindehaus begonnen, in dem auch die Grundschulkinder zwischen 12 und 14 Uhr im Rahmen der verlässlichen Grundschule betreut werden sollen. Zugleich wurde eine 30-Stunden-Stelle für eine sozialpädagogische Fachkraft ausgeschrieben, die zehn Wochenstunden in Altenbach arbeiten soll. Wenn alles gut geht, kann die offene Kinder- und Jugendarbeit sowie die verlässliche Grundschule im neuen Schuljahr starten – was aber wohl so nicht zu halten sein wird: Ortsvorsteher Herbert Kraus erhielt vom Bauamt die Information, dass es erst zu Beginn des neuen Jahres losgeht. Wie das alles zu beurteilen ist, unterschied sich nach Parteizugehörigkeit: Während sich Sabine Stern (Grüne Liste) über das neue Angebot freute, bemängelten Malmberg-Weber und Karl Reidinger (CDU), dass die Räume schon seit einem Jahr angemietet seien, ohne dass etwas in ihnen passiert sei.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung