Schriesheim im Bild 2023

29.07.2021

Mit Highspeed surft Altenbach in die Zukunft

Mit Highspeed surft Altenbach in die Zukunft

Den Knopf für den „Quantensprung“ drückten Bürgermeister Hansjörg Höfer (vorne, l.) und Ortsvorsteher Herbert Kraus. Gekommen waren auch (v.l.): Frank Bartmann und Thomas Heusel (Zweckverband High-Speed-Netz) sowie Giacomo Stifanelli und Matthias Hermann („NetCom BW“). Foto: Peter Dorn
Der erste Teilabschnitt des Breitbandnetzes ist seit Mittwoch in Betrieb. Bald gibt es DSL-Sprechstunden in der Mehrzweckhalle.

Von Max Rieser

Schriesheim-Altenbach. Man könnte sagen, seit dem gestrigen Mittwoch ist Altenbach richtig im 21. Jahrhundert angekommen. Denn nach langem Warten wurde der erste Teilabschnitt des modernisierten Breitbandnetzes im Ortsteil in Betrieb genommen. Im Februar letzten Jahres hatte der "Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar" unter dem Namen "Fibernet" im Auftrag der Stadt Schriesheim die Arbeiten begonnen, um jedem Anwohner einen schnelleren Internetzugang zu ermöglichen.

Zum feierlichen Start des Breitbandnetzes war eine Delegation von "Fibernet" und des künftigen Netzbetreibers "NetCom BW" gekommen. Bürgermeister Hansjörg Höfer und Ortsvorsteher Herbert Kraus empfingen die Gäste auf dem Dorfplatz in Altenbach, wo die Gemeindeoberhäupter um exakt 14.10 Uhr durch Drücken eines symbolischen "Buzzers" die Zukunft einläuteten.

Kraus war sichtlich erfreut, dass es endlich so weit war, denn eigentlich hätte es schon vor eineinhalb Jahren losgehen sollen. Durch die Verzögerungen sei das Homeoffice im Lockdown für viele Berufstätige eine größere Herausforderung gewesen als anderswo. Mit gerade einmal zwei bis drei Megabit pro Sekunde krochen die Daten damals durch die alten Telefonleitungen.

Mit dem neuen Glasfaseranschluss kommen die Altenbacher vom 1. September an in den Genuss von einer Geschwindigkeit von bis zu einem Gigabit pro Sekunde. Wie schnell das Netz dann tatsächlich ist, kommt etwas auf die Anbindung an. Bei Haushalten mit einem FTTC-Anschluss, das heißt, die letzten Meter ins Haus legen die Daten durch ein Kupferkabel zurück, ist die Geschwindigkeit etwas langsamer als bei einem FTTB-Anschluss, bei dem die Haushalte direkt an ein Glasfaserkabel angeschlossen sind. Für "Otto-Normalverbraucher", der keine exorbitanten Datenmengen verschieben muss, ist der Unterschied meist vernachlässigbar und liegt vor allem im Preis. Die große Mehrheit der Altenbacher Bürger verfügt aber ohnehin über den schnelleren Anschluss.

Dass es länger gedauert hat, erklärte der operative Leiter von "Fibernet", Thomas Heusel, damit, dass die Gegebenheiten im Altenbacher "Gebirge" widriger waren als im Vorfeld angenommen. Schwieriger Untergrund und Strom- und Wasserkanäle, die in die Quere kamen, hätten die Bauarbeiten behindert. Auch mit den Baufirmen selbst habe es oftmals Schwierigkeiten gegeben.

Ganz fertig sind die Bauarbeiten noch nicht. Drei der acht Kabelverzweiger würden erst im Oktober fertiggestellt, die restlichen fünf seien startbereit, so Heusel. Zeitgleich arbeite man an den restlichen Verzweigern in Ursenbach, die ebenfalls im Oktober fertig sein sollen.

Die Kosten für den Ausbau beliefen sich auf 750.000 Euro, wobei 250.000 Euro davon Fördergelder des Landes waren. Die restlichen 500.000 Euro stammten aus Fremdfinanzierungen und dem Haushalt der Stadt Schriesheim.

Bürgermeister Höfer bedankte sich für die Zusammenarbeit, die unter den vielen Hürden nicht gelitten habe. Der Anschluss sei zeitgemäß, für die Anwohner aber ein "Quantensprung". Es sei jetzt an den Bürgern, schnellstmöglich die notwendigen Verträge mit "NetCom BW" abzuschließen, um das Breitband auch nutzen zu können. So könnte jeder Haushalt bis Ende 2021 mit schnellerem Internet surfen. Giacomo Stifanelli, Account-Manager von "NetCom BW", wies darauf hin, dass sowohl die Kündigung beim alten Anbieter als auch der neue Vertragsabschluss unter www.netcom-bw.de vorgenommen werden könnten. Es sei sinnvoll, das Kündigungsangebot des Unternehmens anzunehmen, damit sich die Laufzeiten der Verträge nicht überschneiden. Auf die Geschäftskunden im Ortsteil würde man proaktiv zugehen, um ihnen langes Warten in Info-Hotlines zu ersparen. Der Vertriebspartner von "NetCom BW" mit Namen "Dynaxess" stelle sich und seinen Service im September vor. Dazu wird es "DSL-Sprechstunden" in der Mehrzweckhalle geben.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung