Schriesheim im Bild 2023

17.08.2021

Bock auf Baden

Bock auf Baden

Schriesheim mit Blick auf den Branich und die Strahlenburg. Archiv-Foto: Dorn
Seit der Pandemie häufen sich die Bauanträge für Swimmingpools.

Schriesheim. (hö) Die Pandemie hat für einen Boom bei Pools gesorgt: Der Bundesverband "Schwimmbad & Wellness" geht davon aus, dass es in Deutschland knapp 833.000 private Pools gibt. Allein im vergangenen Jahr sind bundesweit rund 30.000 Pools in private Gärten geliefert worden – etwa doppelt so viele wie üblich.

Diese Entwicklung schlägt sich auch in Schriesheim bei den Bauanträgen nieder, denn die häufen sich in den letzten eineinhalb Jahren; es vergeht seitdem kaum mehr eine Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt, auf der ein Hausbesitzer nicht ein Becken beantragt. So wie erst unlängst im Madonnenbergweg, direkt an der Leutershäuser Straße, wo ein Pool in einer Größe von acht auf 3,5 Metern gebaut werden soll; die Technik soll geräuscharm in der Doppelgarage untergebracht werden. Das Problem ist meist, so Beate Kreis vom Bauamt, dass die Pools außerhalb der Baugrenze liegen. Sie gelten als Nebenanlagen – und die sind seit dem neuen hier gültigen Bebauungsplan bei der Grundflächenzahl zu berücksichtigen. Diese regelt, wie stark ein Grundstück bebaut werden darf.

Üblicherweise darf eine Nebenanlage die Grundflächenzahl um 50 Prozent überschreiten, in diesem Fall wären es sogar 56,7 Prozent. Da man bei Gebäuden eine Zehn-Prozent-Überschreitung toleriert, fand das Kreis in Ordnung – und so sahen es auch die Ausschussmitglieder. Wobei Georg Grüber (Grüne Liste) scherzhaft darüber nachdachte, den Pool als Löschbecken zu verwenden – gerade angesichts der Dürre in den Wäldern (zumindest denen am Mittelmeer). Jutta Becker (Freie Wähler) befand, dass Grundstück sei ja ziemlich groß, und Rainer Dellbrügge meinte nur: "Wir haben schon so viele Pools genehmigt."

"Move"-Fitnesstudio auf der Kipp bekommt einen Freiluftbereich

Auf der Kipp, am Altenbacher Fitnesszentrum "Move" tut sich etwas: Nicht nur dass es mit dem Heidelberger Kinderarzt Klaus Hartmann einen neuen Besitzer bekommen hat, es will auch an der Nordseite, zum Fußballplatz hin, einen 60 Quadratmeter großen Freiluft-Bereich einrichten. Das liegt vor allem daran, dass niemand weiß, wie lange angesichts der Pandemie-Entwicklung im Inneren des Zentrums noch Sport getrieben werden kann, deshalb diese "Draußen-Lösung". Das Gelände an der Halle gilt zwar laut Kreis als Grünfläche, allerdings eine mit viel Unkraut. Wichtig war, dass das Betretungsrecht für das Gelände, um das ein Zaun gezogen ist, gewahrt bleibt. Das sahen alle im Ausschuss so, auch Dellbrügge: "Wenn es der Gesundheit der Altenbacher zuträglich ist, stimme ich auch zu!" Für Dagmar Wenger (Grüne Liste) ist "erfreulich, dass es da oben weitergeht".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung