Schriesheim im Bild 2023

24.01.2022

"Uffbasse" Schriesheim: Demonstration soll keine Dauereinrichtung werden

Das Bündnis will die Entwicklung der "Montagsspaziergänger" abwarten.

Schriesheim. (max) Dass sich 500 Schriesheimer der Demonstration von Impfgegnern, Coronaleugnern und Maßnahmenkritikern entgegenstellten, war ein klares Signal, wo die Mehrheit der Stadt steht. Bei diesem Signal soll es aber vorerst bleiben, äußert das "Uffbasse"-Bündnis aus Grüner Liste, CDU, SPD, Freien Wählern und FDP in einer Pressemitteilung. Es sei ein "starkes Zeichen für Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Pandemie" gewesen und "darauf kann Schriesheim stolz sein". Da die hohen Infektionszahlen und die zunehmenden Demonstrationen der Gegenseite aber "Polizei und Einsatzkräfte" ohnehin stark fordern würden, wolle man diese nicht "überlasten".

So berichtete es auch die Stadträtin der Grünen Liste, Fadime Tuncer, die den Protest am Montag gemeinsam mit Ulrike von Eicke von der FDP angemeldet hatte. In Gesprächen nach der erfolgreichen Aktion Anfang dieser Woche hätte man beschlossen, es "erst mal dabei zu belassen". Das bedeute nicht, dass man "gar nichts mehr machen" wolle, man wolle nämlich trotzdem "dranbleiben", so Tuncer. Zunächst müsse man sehen, wie sich die "Spaziergänge", wie die Teilnehmer der unangemeldeten Demonstrationen ihre Veranstaltungen nennen, entwickeln würden. Sollte es in Zukunft doch wieder notwendig werden, sich den Impfgegnern entgegenzustellen, wolle man vor allem neue Formate angehen: "Wir wollen versuchen mit denen, die Ängste haben, ins Gespräch zu kommen."

Die neuen Formate sollen in Hinblick auf die Pandemie sicherer sein und "mehr Gesprächsbereitschaft zeigen". Ob es am Montag Gegenproteste von anderen Personen oder Organisationen geben soll, sei ihr derzeit nicht bekannt, sagt Tuncer.

Ob eine angemeldete Demonstration überhaupt noch mal möglich sein wird, ist ohnehin fraglich, da eine Veranstaltung in Ladenburg vom Landratsamt mit hohen Auflagen belegt wurde. So sollen beispielsweise die Kontaktdaten aller Teilnehmer dokumentiert werden. Diese Auflagen müssten dann wahrscheinlich auch in Schriesheim eingehalten werden, sollte es noch mal zu einer Demonstration kommen. Das sei bei 500 Personen nicht mehr umsetzbar, schätzt Tuncer ein.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung